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Den Bemühungen der sächsischen freiwilligen Feuerwehren ist es vor längerer Zeit schon gelungen, daß der Staat alljährlich in seinem Budget eine bestimmte Summe auswirst, welche zur Uuterstützung der bei Ausübung ihres Berufes verunglückten Feuerwehrmänner und deren Angehörigen bestimmt ist. Als die Re gierung diese Vorlage zum ersten Mal dem Landtag zugehen ließ, da wurde sie von den Abgeordneten freudig begrüßt und einstimmig bewilligt. Dem Vorgehen der sächsischen Feurwehren haben sich jetzt die preußischen Feuerwehren angeschlossen. Deren organisirte Provinzial-Verbände überreichten in diesen Tagen durch Delegirte — für die Provinz Sachsen war der Feuerwehrhauptmann Schulze aus Delitzsch beauftragt — Dem Minister Graf Eulenburg das ent sprechende Gesuch, wonach eine jährliche Leistung von 8000 Thlr. aus den Provinzialkassen jeder Provinz für den gedachten Zweck aus reichen wird. Der Minister versprach, der Angelegenheit sein leb haftes Interesse zuzuwenden. In Döbeln soll am 11. April eine von der Fortschrittspartei zur Besprechung der bevorstehenden Landtagswahlen veranstaltete Landesversammlung stattfindcn. Vermischtes. In der Nähe der Brigittenau (Wien) stieß am 24. März auf der Donau eine Zille an einen Pilotenpfosten, kippte um und acht Personen fanden ihren Tod in den Wellen. Von Kaiser Wilhelm wird in den „MemoireS d'nn Jour- naliste" von H. de Villemessant, vierte Serie, folgender Vorfall, den Villemessant in Baden-Baden beobachtete, erzählt: „Bekanntlich ist den preußischen Offizieren das Spiel, auch mit dem allergeringsten ' Einsatz, verboten. Ein solcher aber, in Civilkleidung, hatte 10 Louisd'or auf eine Farbe gesetzt, die zweimal heraus kam; eben wollte er seine 40 Goldstücke vergnügt einstreichcn, als.sein Blick auf den König von Preußen fiel, der sich damit unterhielt, dem Spiele zuzuschen. In seinem Schreck wagt der Offizier nicht, die Summe eiuzuziehcn. Dieselbe Farbe kommt uoch ein drittes, viertes und fünftes Mal heraus, es steheu 3200 Fraucs, aber der Glück liche steht unbeweglich, den kleinen Finger an der Hosennaht, in Paradestellung, der Gefahr ins Auge sehend, wenn die Kugel das nächste Mal minder günstig rollt, die ganze Summe wieder zu ver lieren. Der König machte der gespannten Situation ein Ende, indem er näher trat und ihm gütig sagte: „Ich rathe Ihnen, Ihren Ge winn einzuziehen und sich schnell davon zu machen, noch ehe ich Sie bemerkt habe; das Glück könnte Ihnen nicht so günstig bleiben." Kirchcnnachrichten aus Wilsdruff. Am Sonntag Quasimodo. Vormittags predigt: Herr ?. Schmidt. Nachmittags: Betstunde. Getaufte: Ernst Max, Ernst Moritz Hesse'S, Tischlers hier, Sohn; — Gustav Paul, An dreas Nentsch's, Fuhrwerksbesitzcrs hier, Sohn; — Anna Maria, Karl-Wilhelm Weischach's, Weißgerbers hier, Tochter; — Otto Paul, Gustav Hermann Jahn's, Ziegeldeckers hier, Sohn; — Marie, Mstr. Karl August Stange's, ans. Bürg. u. i Klempners hier, Tochter. Beerdigte: Friedrich August Schmidt, ans. Bürg. u. Nadlermstr. hier, 57 I. 9 M. 20 T. alt; — Karl Gottlob Börner, weil. ans. Bürg. u. Niemermstr., jetzt Privatus hier, 60 I. 23 T. alt; — Moritz Otto, Mstr. Johann Moritz Schmidt's, Bürg. u. Rie mers hier, Sohn, 4 I. 10 M. alt; — ein todtgcb. Sohn des ans. Bürg. ».Guts besitzer Johann Christian Fehrmann hier; — eine todtgcborne Tochter deS Herrn Karl August Wehner's, ans. Bürg. u. Schnittwaarenhändlers hier; — eine unehe liche Tochter, 17 T. alt. 20—21 es" (das derzeitig höchstprocentigste reine Guano-Superphosphat) und daraus hergestellte ^mmoniall - Luporpllospllato und Lall - ^MmoillaL- LaxorplloLpllato in beliebigen Mischungen, sowie Ouano - Luporpllospllab (gleich aufgeschlossenem Peru-Guano, enthaltend 8—9 Stickstoff und 9—10 "/« löslicher Phosphorsäure); ferner Aufgeschlossenes Knochenmehl lind Gpodium - Snperphosphat ufferiren zu äußersten Preisen unter Garantie der Gehalte, ab ihren Fabriken Freiberg und Muldenhütten und bitten um gefl. rechtzeitige Bestellung. UMHHTLK Msütz M GDWG, (H 3764a.)m 83LK3LN." und Gchvrlcidenden bietet vr. L. ^sllsr's Heilanstalt zu vl-öscisn (Victoriastraße 4) Cur u. Pflege. Ueber 25,969Kranke behandelt, gegen 366 Staardlinde glücklich operirt. (Sprechzeitv. 10 —'^12Uhr.) 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