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des Hilfsrechts bei den Consens-Acten des Gutes, unter Widerspruch des vormaligen Gutseigenthümers, Laver Maria Cäsar von Schön berg, eingetragen worden. Der dermalige Besitzer obigen Mannlehnguts, Egon Cäsar Ferdinand von Schönberg hat unter dem Versichern, daß ihm die gegenwärtigen Inhaber der Forderung unbekannt und allen Fleißes ungeachtet von ihm nicht zu ermittelu gewesen seien, auch daß er sich mcht im Besitze von Quittungen über Zinsen von dem unter Liquidum begriffenen Hauptstamme befinde, bei demKönigl. Appella tionsgericht Dresden als Lehnhof um Edictalerlaß behufs der Löschung des Liquidums gebeten, welchem Gesuch das oben gezeichnete Ge richtsamt auf Verordnung des gedachten Königl. Appellationsgericht zu fügen gehabt hat. Mfl. im 20Guldenfuße oder 4 Thlr. 14 Gr. 9 Pf. — 13 M 49 Pf. unbezahltes Kaufgeld für Johann Georg Reichelt in Grumbach laut Kaufs vom 20. December 1793 auf Fol. 14 des Grund- und Hypothekenbuches für Grumbach, vormals Oberreinsberger Patrimonialgcrichtsantheils, sowie c. 43 Thlr. 5 Gr. —- oder 42 Thlr. —- —- im 20Guldenfuße — 129 M. 50 Pf. unbezahltes Kaufgeld der nicht legitimirten Erben weil. Johann Michael Beeges in Grumbach und 6. Auszug Johannen Christianen verwittw. Beege geb. Uhlemann in Grumbach laut Kaufs vom 19. November 1817 auf Fol. 15 des unter b. erwähnten Grund- nnd Hypothekenbuchs eingetragen. II. 5 M. 3 Pf. Annen Sophien Bretschneider geborne Reif in Wilsdruff Erben Sterbetcrmin-Depositum, seit dem 23. October 1827 deponirt. . " III. 1. Gottlieb Marx, ein Sohn des Hutmann's Johann Christian Marx in Bonitzsch, geboren den 23. August 1806, hat sich den 29. November 1847 hier selbst entleibt. Erben desselben haben nicht ermittelt werden können und besteht das hinterlassene Vermögen m 28 M. 49 Pf. excl. Zinsen in einem hiesigen Sparcassenbuche. 2. Carl Gottfried Strohbach, Auszügler in Wunschwitz und Einwohner hier, ist im 78. Lebensjahr am 26. März 1858 hier un- verheirathet mit Tode abgegangen. Erben desselben sind hier nicht bekannt geworden. Sein Vermögen besteht in einem hiesigen Spar cassenbuche über 10 M. 49 Pf. excl. Zinsen. IV. Johann Gottlieb Küttner aus Lotzen, geboren den 2. Mai 1803, ist im Jahre 1853 nach Nordamerika ausgewandert und soll im Jahre 1854, seit welcher Zeit er auch keine Nachricht von sich gegeben, im Staate Wisconsin in Frodonia bei Washington verstorben sein. Sein Vermögen besteht in 448 M. 3 Pf. excl. Zinsen in einem Wilsdruffer Sparcassenbuche. Das 13. Stück des Gesetz- und Verordnungsblattes für das Königreich Sachsen vom Jahr 1875 enthält: No. 94. Bekanntmachung, die Bewilligung einer in der Sparkassenordnung für die Stadt Glashütte enthaltenen Ausnahme von be stehenden Gesetzen betreffend; vom 6. November 1875. No. 95. Bekanntmachung, die Bewilligung einer in dem Regulative über die Pcnsionirung und Unterstützung der Wittwen und Waisen der besoldeten Rathsmitglieder nnd der Beamten der Stadtgemeinde Bautzen enthaltenen Ausnahme von bestehenden Gesetzen betreffend; vom 6. November 1875. No. 96. Gesetz, die Gewährung einer Taravergütung bei der Versteuerung von nach Sachsen eingcführten Schweinefett betreffend; vom 12. November 1875. No. 97. Verordnung, Ergänzungswahlen für die zweite Kammer der Ständeversammlung betreffend; vom 13. November 1875. No. 98. Bekanntmachung, die Ausgabe verzinslicher Schatzanweisungen im Betrage von 15 Millionen Mark betreffend; vom 22. November 1875. No. 99. Verordnung, die von den Standesbeamten für die Zwecke der Bevölkerungsstatistik zu liefernden Nachweise über Geburten, Eheschließungen und Sterbefälle betreffend; vom 25. November 1875. No. 100. Verordnung, einige durch das Reichsgesetz wegen der Beurkundung des Personenstandes und der Eheschließung vom 6. Februar 1875 bedingte Veränderungen in der kirchlichen Ordnung betreffend; vom 30. November 1875. No. 101. Bekanntmachung, die Bewilligung einer in dem Regulative für die Sparkasse zu Ernstthal enthaltenen Ausnahme von be stehenden Gesetzen betreffend; vom 26. November 1875. No. 102. Bekanntmachung, die dermalige Zusammensetzung des Landtagsausschusses zu Verwaltung der Staatsschulden betreffend; vom 24. November 1875. Gedachtes Stück des Gesetz- und Verordnungsblattes liegt in hiesiger Nathsexpedition zur Einsicht aus. Wilsdruff, am 11. December 1875. Der Stadtgemeinderath. Ficker, Brgmstr. Lhm. Tagesgeschichte. Auf seiner Fahrt von Bremen über Southampton nach New-Aork ist der Lloyd-Dampfer „Deutschland" am 7. December an der Themse mündung gescheitert. Von 150 Passagieren und Schiffsleuten sollen 50—70 ertrunken, das Schiff mitten entzwei gebrochen sein. Das Schiff war am 5. Dec. von Bremerhaven abgegangen. Der Dampfer war bei dem undurchdringlichen Nebel im Kanal aus die Klippen des Kentisch Knok gestoßen und auf den Grund gerathen. Fürst Bismarck und die nationalliberale Partei stehen nicht mehr ganz auf dem vertraulichen Fuße mit einander wie früher. Die ablehnende Haltung des Reichstages bei der Verhandlung über die Strafgesetznovelle veranlaßte den Reichskanzler, die Vorlage als einen Theil des Regierungsprogramms zu bezeichnen, über besten Auf nahme sich die Abgeordneten bei ihren Wählern zu verantworten haben würden. Die nationalliberale Partei will diese Verantwortung ruhig und getrost übernehmen, da sic sich rückhaltlos für alle durch ein wirkliches Bcdürsniß erforderlich gewordenen Aendcrungen des Strafgesetzbuches ausgesprochen, wohl aber gegen Strafrechtspara graphen haben verwahren müssen, welche ohne jede innere Begründung die bürgerliche Freiheit gefährdeten. Sollte Wider Erwarten die eben zu Tage getretene Meinungsverschiedenheit nicht vereinzelt bleiben, so treffe wenistens die liberale Partei nicht der Vorwurf, ihrer bisherigen Politik und Stellung untreu geworden zu sein. Bei dem entschiedenen guten Willen, den Wünschen des Reichskanzlers soweit entgegenzukommen, als nicht die liberalen Grundsätze in Frage stehen, hoffe man aber schließlich den Reichskanzler von der Nolhwendigkcit zu überzeugen, auch ferner mit denjenigen Parteien zusammenzugehen, welche, trotz verschiedener Auffassungen im Einzelnen, doch allein eine wahrhaft deutsche Politik verfolgten. Selbstverständlich würde eine dauernde Verstimmung oder gar ein Kampf zwischen den nationalen Parteien und der Rcichsregierung nur den Feinde» des Reiches eine willkommene Handhabe darbicten. Die zur Beruhigung der christlichen Bevölkerung von der türkischen Regierung ausgearbciteten Neformordnungeu sollen demnächst veröffentlicht werden und dem Vernehmen nach folgende Zugeständnisse enthalten: Zulassung der Zeugenschaft der Christen vor allen Gerichten, Erleichterungen bei Erwerbung von Grundeigenthum, vollständige s--—-L——der verschiedenen Glaubensbekenntnisse, Zugänglichkeit aller Aemter, selbst des GroßvezirateS, für Christen, endlich eine Art von Nationalversammlung, die zu bestimmten Zeilen in Constantinopcl Zusammentritt. Die Mitglieder der letzteren sind aus verschiedenen Gemeinden aus den angesehensten Personen der Provinzen zu wählen und sollen die Befugniß haben, der Negierung über den Zustand der Provinzen zu berichten und Verbesserungen vorzuschlagcn. Alles das nimmt sich auf dem Papier ganz schön aus, allein es fehlt der Glaube, daß damit die bösen Geister, die schon seit Jahr» Hunderten ihr Wesen treiben, gebannt und Ruhe und Ordnung ge schaffen werden können. Vermischtes. Zittau. Ein recht trauriges Ende fanden vor einigen Tagen bei der jetzt herrschenden Kälte und dem so hohen Schnee drei Weber. Sie hatten sich Abends mit ihren Werften von ihrem Dorfe ausge macht, um die fertige Arbeit nach Warnsdorf zu bringen. Bei dem argen Schneegestöber kamen sie jedoch vom Wege ab, ermatteten und konnten nicht mehr weiter. Andern Morgen fand man sie unweit Warnsdorf im Schnee bei einander liegend erfroren auf. Alle drei sollen Familienväter sein. Dreifacher Mord. Aus Gudensberg bei Cassel, 9. Dec., wird berichtet: Gestern wurde hier ein dreifacher Raubmord an dem hoch betagten Kausm. Elias, dessen Frau uno Dienstmädchen verübt. Der Kapellmeister Himmel gab einst der Sängerin Demoiselle Schmalz, als sie von Berlin nach Dresden reiste, ein Schreiben an den dasigcu Kapellmeister Naumann mit, das nur die nachstehenden wenigen Worte enthielt: „Hier schickt Ihnen der Himmel einen Engel." Der Ameisen-Kalender bringt dieses Jahr seinen Lesern viel Gutes und Neues. Besonders anziehend ist ist die Erzählung vonLu- bojatzky, „Muckerfritze", welche nicht genug empfohlen werden kann. Wer sich für eine gute Dreschmaschine intcressirt, den macken wir auf die Firma PH. Maysarth «. Comp. in Frankfurt v. M. aufmerksam, da die Maschinen dieser Firma von allen Seiten als ganz vorzüglich geschildert werden. Kirchennachrichten aus Wilsdruff. Mittwoch, den 15. Dec.: Adventspredigt und Communion, früh Vr9 Uhr Beichte.