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! l r f r r r s r n l, d Thiere mit sich gerissen und begraben hatte. Hier sah man halbver schüttete wehklagende Leute, händeringende Männer, dort ohnmächtige Weiber, unter ihrer Bürde von Ladung und Steinen ächzenden Maul- thiere — ein Bild, so grausam und herzerschütternd, daß es unmög lich ist, die verschiedenen Eindrücke wiederzugeben. Zum Ueberfluß stellte sich Nachmittags noch ein heftiger Wind und Regen ein und so war Alles ohne Obdach auch noch diesem preisgegeben. Etwa die Hälfte der Bevölkerung — 5000 Menschen — mögen das Leben ein gebüßt haben. Viele der um Cuenca liegenden Ortschaften sind ent weder ganz oder zum Theil zerstört. Kaum war Cuenca zerstört, so fanden sich von Venecuela, unserem Nachbarstaate, verruchte Sub- jecte ein, um zu plündern, anstatt die halb vergrabenen und noch lebenden Menschen zu retten. Oeffentliche und Privatcassen sind er brochen worden u. s. w. Keiner war seines Lebens sicher und die Spitzbuben mordeten sich gegenseitig in ihrem Streite um die Beute. Die ersten Tage brachte ich in einem Leinwandzelte zu, wo mich ver schiedene Eingeborene freundlich ausgenommen haben. Meine Er sparnisse und Kleidung, mein ganzes Hab und Gut, habe ich ver loren. Brand eines Schiffes. Der „Nelusko", so wird aus Ant werpen berichtet, das schönste und größte Schiff der belgischen Handels flotte, war am 10. Juli von Rio ausgelaufen, sein Ziel war Havre und Antwerpen. DaS Schiff führte eine reiche Ladung von Häuten und Ledertuch mit sich, die es in La-Plata ausgenommen, und hatte diese Ladung noch durch 11.000 Ballen brasilianischen Caffee in Santos und Rio ergänzt. Am 30. Juli signalisirte man plötzlich in Porto-Santo, unweit von Madeira, ein Schiff in vollen Flammen, und einige Stunden darauf versuchten zwei Dampfer von Madeira aus das breunende Schiff nach Madeira zu bugsiren. Aber ver gebens. Unterdessen brachten 4 Schaluppen die unglücklichen Schiff brüchigen nach Madeira, wo sich der belgische Consul Bianchei ihrer aufs Wärmste annahm. Das Schiff aber, von den Flammen mehr und mehr zerstört, wurde vom Ostwind während der Nacht gegen die Insel Dessirtos getrieben und versank hier, nachdem es gegen einen Felsen gestoßen. Zum Unglück vermißt man ein fünftes Rettungsboot sammt den hineingestiegcnen Mannschaften. Da der Nelusko sehr ' tief gesunken ist, so ist eine Hoffnung, die Waarcn noch theilweise zu ' retten, nicht vorhanden. Der Schaden dürfte über 3 Millionen be tragen. Ein sicheres Heilmittel gegen Zahnschmerzen. Den „L. N." schreibt man: Von der in der Apotheke zu erlangenden Salhcilsäure- tüsung thue man im Anfang täglich einen guten Fingerhut voll, später nur einige Tropfen in ein halbes Glas Wasser und bürste sich da mit mittelst einer scharfen oder mittelscharfen Zahnbürste täglich das ganze Gebiß, das Zahnfleisch und überhaupt die ganze Mundhöhle gut aus, auch das Gurgeln mit Wasser ist dem Wohlsein zuträglich, etwas oder das Ganze hlnunterzuschlucken, schadet nichts; das Wasser darf bei schlechten Zähnen weder zu kalt noch zu warm sein; sollte dennoch bei den erstem Gebrauch, was jedoch bei vorsichtiger Be handlung nicht zu fürchten, der Zahnschmerz momentan noch einmal heftig wiederkehren, so macht dies nichts; auf jeden Fall garantire ich aber, daß bei consequent fortgesetztem Gebrauch, selbst bei den schlechtesten Zähnen, die Schmerzen in wenigen Tagen verschwunden sind, um nie wiedcrzukehren. Der Gebrauch selbst ist ein sehr ange nehmer, schmutzig aussehende Zähne werden nachgerade gänzlich wieder weiß, Scorbut oder Mundsäure aber sofort vertilgt. — Gleich zeitig sei noch bemerkt, daß die pulverförmige Salycilsäure in die Strümpfe u. s. w. gestreut, das beste Mittel gegen das Uebelriechen des Fuß- u. s. w. Schweißes ist, ohne denselben aber, was leicht böse Folgen haben könnte, im Geringsten zu hemmen. (Glosse zu einer Doktors-Rechnung). Ein Mann, der in Ge schäften nach Amsterdam gereist war, ward daselbst von einer Krankheit befallen und sah sich genöthigt, die Hilfe eines Arztes in Anspruch zu nehmen. Nach ungefähr 4 Wochen war er wieder hergestellt und verlangte vom Arzte seine Rechnung. Diese war nach Amsterdamer Art außer ordentlich gepfeffert. Der Genesene studirte gerade in derselben, als ihn her Arzt noch einmal besuchte. „Was lesen Sie da?" — Ihre Rechnung!" — So? sind Sie etwa nicht zufrieden damit?" — „O außerordentlich. Ich berechne eben, daß ich für diese Summe bei uur zu Hause hätte 5 Jahre lang im Bette liegen müssen; darum ist immer lieb, daß ich in Amsterdam krank geworden, wo ich mit 4 Wochen weggekommen bin." In Chemnitz erhielt ein dortiger Socialdcmokrat, der sich vor länger als einem Jahr in Penig verheirathete, kürzlich ein Strafmandat, welches Nur zur Erheiterung unserer Leser nachstehend wörtlich ab- drucken. Es lautet: . , , - - < "H"rn rc. Sie haben bei der am 27. April 1874 in Penig erfolgten Trau ung mit Ihrer Frau die Prädikate Junggeselle und Jungfrau beansprucht. Da ^hnen jedoch schon am 31. August 1874 ein Kind geboren wurde, haben Sie deshalb als Kirchenstrafe Sechs Mark zu entrichten. Ergebenst Ernst Reinhold, Kassirer." „Wovon existircn Sie?" fragte die hohe Polizei. „Ich lebe von der Hand in den Mund" war die Antwort. „Himmel-Donnerwetter was sür'n Gewerbe?" „Na, Zahnarzt natürlich!" Hand, Vug' und Herz. Die Hand, die emsig, still und traut Dir Deinen Friedenstempel baut. Das ist die Hand, die nimmer ruht, Die Hand, so weich, so zart und gut, Das ist der Gattin Hand. Das Auge, das sich still verklärt Und leuchtend strahlt an Deinem Herd, Das ist das Äug', das immer wacht Und oft noch unter Thränen lacht, Das ist der Gatlin Äug'. Das Herz, das jedes Leid tief fühlt, Aus dem der Balsam träuft, der kühlt, Das ist das Herz, das Freud' und Leid Ganz mit Dir theilt jedwede Zeit, Das ist der Gattin Herz. Kirchennachrichten aus Wilsdruff. Am 12. Trinitatis-Sonntag Vormittags predigt: Herr Diaconus Canitz. Nachmittags: Betstunde und Katechismusunterredung. Vtil's «eilt Göptl-MIch-Mlischine. Stiftensysten» für zwei Zugthiere die neueste und beste und zweckmäßigste aller bekannten Systeme, bildet eine wahre Erleichter ung für jeden Landwirth. — Drischt mit 2 Ochsen betrieben 1 Schock per Stunde, läßt kein Körnchen im Stroh, zerschlägt keins, beschädigt das Stroh nicht, ist leicht transportabel, leicht zu bedienen nd kost et nicht viel. 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Bei unserm Wegzuge von hier nach Leipzig rufen wir allen Be- kannten ein herzliches Lebewohl zu. Familie Zückmann. Berichtigung. In dem Inserat des Hrn. Lehrer Humbsch in vor. Nr. d. Ll. muß es anstatt A. Humbsch „O. Humbsch" heißen.