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Wochenblatt für Wilsdrnf, Tharaud und das Elbthal. Zweiter Jahrgang. Freitag, den 4. November 1842. j Mit König!. Sächs. Eoncesflcn. Verantwortlicher Rcdactcur und Verleger: Albert Reinhold. Don dies« Wochenschrift erscheint alle Freitage -ine Nummer. Der Preis für den Di-rtchahrgang beträgt k() Ngr. Bekannt machungen aller Ari werden ausgenommen. Aussätze, die im nächsten Stück erscheinen sollen, werden in Tbarand bis Montag Nach mittags 2 Ilhr und in Wilsdruf bis Montag Abends 7 Ubr angenommen. Auch können bis Mittwoch Mittag eingehende Zu sendungen auf Verlangen durch die Post an den Druckort besördect werden und in der nächsten Stummer erscheinen. Wir erbitten uns dieselben unter den Adressen: „an die Redaction des Wilsdruf-Lharandcr Wochenblattes zu Wilsdruf (Dresdner Gass» im Haus- des Herrn Stadtrichter Damme, 1 Treppe) -der: „an die Agentur des Wilsdruf-Lharandcr Wochenblattes zu Tharaud," di- Herr Buchbinder Tauscher übernommen hat. In Meißen nimmt Herr Klinkicht jun. Aufträge und Bestellun gen an. Etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, sollen stets mit großen: Danke angenommen werden. In Kötzschenbroda nimmt Herr Kaufmann Jässing Bekanntmachungen aller Ar, an. Bis Mittwoche Mittags bei demselben eingehende Zusendungen erscheinen bereits den nächstfolgenden Freitag im Blatte abgedrustt. Die Redaktion. Auch noch ein paar Worte über die vielbe sprochene Mist- (nicht Dünger ) Stätte an der Freiberger Straße in Tharand. (Beschluß.) Auf diese wohl nicht ungerechten Beschuldigun gen konnte ich dem scharfen Kritiker zu meiner Freude die Versicherung ertheilen, daß mir schon vor vielen Jahren von einem dafür sehr thatig wirkenden Tharandcr Bürger erzählt worden sei, man beabsichtige die Errichtung eines neuen ge schmackvolleren Bahrenhauses, das zugleich als Lci- chcnhaus dienen solle, und die Erbauung eines neuen geräumigeren Armen- und Krankenhauses in gesunder Lage. Für letzteres sollte damals schon die Baustelle bestimmt, der Bauanschlag gefertigt, über die beste Einrichtung Beschluß ge faßt und hinsichtlich der Herbeischaffung der dazu erforderlichen Geldmittel gesorgt sein. Bei dem Eifer, der sich damals fast allgemein im Orte für die Sache auf höchst löbliche Weise aussprach, wäre freilich zu erwarten gewesen, daß sie nicht so lange noch unausgeführt bleiben werdens sei jedoch zu hoffen, daß sie nicht ganz ins Stocken komme und daß man vielleicht nur durch den, vieles Gute hindernde Streben nach dem Besten bis jetzt abgehalten worden sei, ernstlicher daran zu denken. Ein vierter Vorwurf galt der engen Passage zwischen der Pfarrei und dem Lehngericht, die durch das daselbst befindliche, (nunmehr beseitigte) holprichte Pflaster noch wicdcrwartigcr werde, und den daran stoßenden schauderhaften Schmutz- und Lappenhügcl mit seiner unzicrlichcn Vcrma- chung. A,.. meinte, wie so etwas zu dulden sei, wie der Besitzer dieses Grundstücks sich eine sol che Umgebung gefallen lassen könne, das begreife er nicht, dazu gehöre wahrhaft Samojedische Gleichgiltigkeit. Leichter wurde mir eine Wiedcrlcgung noch nie gemacht. Zuerst hob ich die Nothwendigkeit des schlechten Pflasters an der bezeichneten Stelle zur Sicherung des Lebens der Fußgehendcn hervor, die durch das Rumpeln darauf von der durch Wagen ihnen drohenden Gefahr gewarnt werden. (Ich bedaure die Entfernung desselben aus diesem Grund alles Ernstes.) Dann machte ich darauf aufmerksam, daß jede Schönheit durch Kontrast gehoben werde; daß es daher eine besondere Geschicklichkeit von Seiten eines Landsckaftsgärtners verrathe, wenn er in der Anbringung von Kontrasten glücklich sei. Nun gebe cs wohl keinen mächtigeren Kontrast, als das Häßliche neben dem Schönen und es