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bene Taxe vor Augen hat, die doch gewiß nur deswegen da ist, um befolgt zu werden, eine unerlaubte Vcvorlheilung ihrer Abkäu-- fer. Doch muß man auf der andern Seite auch nicht zu streng gegen die Fleischer sein. Ich nämlich glaube, der Ucbelsiand wird durch die Taxe selbst veranlaßt insofern, als gewiß zugegeben werden muß, daß viele äxühe besseres Fleisch haben, als mancher Ochse; haben, ist erst am 26. Mai, wie wir auf Wochenblatt Parole versichern können, vom Leben zum Tode gebracht worden. Ist das nicht offenbare Hexerei! —Freisinnige Leute, welche Bosco und andere Tausend künstler gesehen haben, behaupten, bei allen Hexereien unserer Zeit gehe es immer mit rechten — nicht doch! wir wollten sagen, mit natürlichen Dingen zu; und diese Leute, wel che mit ra >her Hand von solchen Zauberge- schichtchen den ansprechenden mysteriösen Duft wenigstens ist der Fall möglich. Und schon diese Möglichkeit zeigt, wie unzureichend und zweckwidrig eine feste Taxe ist. Um nun ge gen die Fleischer sowohl als auch gegen ihre Abkäufer gereckt zu sein, wird unser Stadt- ralh, dem die Sache doch wohl angchi, er- gebcnst ersucht, die Einrichtung, die in dieser Beziehung in andern Städten unse s Va terlandes, großen wie kleinen, besteht, auch hier zu treffen, nämlich die, teß ein Mit glied von ihm oder sonst ein Bcaustragter, nachdem ein Fleischer geschlachtet hat, auf Anzeige des letzter», wozu derselbe bei nam hafter Strafe verbunden ist, das Fleisch seiner Güte nach taxirt, und den Preis, um den es verkauft werden soll, in der Schlacht kammer anschreibt. Die Controls ist durch die Steuer nicht schwer, und die Erfahrung widerlegt von vorn herein jeden Einwand, der gegen die Gewährung dieser Bitte ge macht werden könnte. Jeden Falls ist aber die Sache nicht eben so unwichtig, als daß man nicht Berücksichtigung erwarten sollte. Heutiges Tags geschehen auch noch Wunder. In dem romantisch gelegenen Städtlein Th., welches zwischen einer alten berühmten Bergstadt und einer königlichen sächsischen Residenz liegt, leben ungefähr 1500 Ein. wohner. Diese Leutchen haben im ganzen Monat Mai 1842, von 1. bis 31., Rind- d. h. Ochsenfleisch (das Pfund zu 28 Pf.) gegessen und — Wunder über Wunder! — in den ganzen Monaten ist von den dasigen ehrlichen Metzgermeistern nur ein halber Ochse geschlachtet worden! Doch des Wunders noch nicht genug; diese Ochsenhalb schied von welchen 1500 Menschen alle 31 Mittage hindurch ihr Rindfleisch entlehnt absireisen, behaupten, auch dieses Fieisch-Mi- rakulum sei ganz natürlich zu erklären. Wir wollen sehen, ob in dem angetrete nen Monate sich das Wunder wiederholen wird, (woran wir unserntheils nicht im ge ringsten zweifeln), und werden dann von Mo nat zu Monat nicht verfehlen, den Curs der Fleischwunder zu berichten. Man kann nicht wissen, wozu dasDing gut ist. In unserem aufgeklärten Lande hält sich die Behörde mit Recht für berechtigt und ver pflichtet, dem Treiben der Wunderrhäter Ein halt zu thun. Wer? Wer's wissen will) darf nur fragen *). Kirchliches. (Verspätet.) Bei der Sonnabends am 21. Mai d. I in K stattgehabten Wo chen comm uni on, die nach einer daselbst bestehenden Einrichtung dreimal im Jahre gehalten wird, um Denjenigen, welche viel leicht besondere Rücksichten von der Feier des heiligen Abendmahles an Sonn- und Festtagen abhalten könnten, Gelegenheit zu geben, diese Feier auch an Werktagen be gehen zu können, finde ich mich im Verein mit mehren Gleichgesinnten dringend veran laßt, auf folgende dabei stattgefundene Ue belstände aufmerksam zu machen und die Abstellung derselben Denjenigen, denen sie zukommt, nachdrücklich ans Herz zu legen. Erstlich brannten die Kerzen auf dem Altar während der ganzen Zeit der feierli- *) Nämlich die Redaktion.