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das Hundcfleisch bild t in Frank, eich einen ge suchten Artikel, und in Italien gilt eine ge bratene Katze für ein auscrlcse es Gericht. Füchse, Marder, Eichhörnchen u. s. w. werden im höhern Norden häufig gegessen, ja selbst Ratten und Mause bezeichnet^ man als genießbar, und der Bewohner von Spitzb.rgcn halt sogar ein Talg licht für die feinste Dclicatesse. Wahrend wir nun mit ängstlicher Scheu dergleichen verpönte Kost von unsern Tischen fem halten und schon bei dem bloßen Gedanken daran ein Schauer uns überfällt, sättigen wir uns dennoch fast täglich durch den Genuß von Fleischspeisen, die uns einen nicht zu verban nenden EM einflößen würden, wenn sie nicht eben die Sitte als genießbar und wohlschmeckend bezeichnet hatte. Ich will nur unter andern Thieren das Schwein und die Ente nennen, de ren Lustaufcnthalt der Koth ist, deren Nahrung meist die unsauberste Substanz bildet, um darzu- thun, daß nur der unwiderstehliche Zauber der Nachahmung beim Genuß des Fleisches dieser Tbiere diese Dinge uns übersehen laßen kann. Oft gehen wir sogar noch weiter und gewöhnen die Natur an solche Gegenstände, die ihr gänz lich zuwider sind, nur um dem Beispiel und der Sitte zu huldigen. Ich erinnere hierbei nur an die Gewohnheit des Tabakrauchens, die erst dann einen Genuß gewahrt, wenn eine völlige Revo lution im Körper, bei welcher namentlich auch die Zunge betliciligt ist, vorhergegangen ist, in Folge deren der Gaumen nach einem die Geschmacks- mrven wohlthätig anregenden Etwas fortwähren des verlangen trägt, das ihm früher als höchst widerwärtig und naturwidrig erscheinen mußte. Gehen wir nun nach diesen einleitenden Wor ten auf den eigentlichen Zweck dieser Zeilen, auf die hier und da in Deutschland gemachten Ver suche, den Genuß des Pferdefleisches einzuführen, über. Wenn wir, wie wir cs beim Genuß vieler Thierc nicht thun, von der Nahrung des Pfer des auf die Schmackhaftigkeit des Fleisches dessel ben schließen wollen, so können wir ohnmöglich einen Grund auffinden, aus welchem das Pferde fleisch als nicht genießbar bezeichnet zu werden vermöchte. Und in der That stimmen Alle, die auf die verschiedenartigste Weift zubereitctes Pfer defleisch gegessen haben, darin überein, daß es, namentlich gekocht, eine wohlschmeckende, nahr hafte Speise abgibt und in Hinsicht des Geschmacks dem Rindfleisch sehr nahe kommt. Besonders wird die vom Pferdefleisch gewonnene Brühe sehr ge rühmt. Nach diesen gemachten Versuchen und Erfahrungen läßt sich also mit Gewißheit die Be hauptung aufstellen, daß das Pferdefleisch als eine dem mcnichlichen Körper nicht schädliche, sondern vielmehr dienliche und dem Geschmack zusagende Speise nach Besiegung des dagegen herr schenden BorurtheUs durch dieMacht des Beispiels in den bürgerlichen Haushaltungen so gut nie auf den Tafeln der Reichen eingeführt wcidm kann. Ob aber, abgesehen von der Nahrhaftigkeit und Schmackhaftigkeit des Pferdefleisches, der Ein führung desselben als gewöhnliches Nahrungsmit tel nicht schwer zu beseitigende Hindernisse in den Weg treten, möge in den nachstehenden Zeilen zu erörtern versucht werden. Wenn das Pferdefleisch als nähr-und schmack haft bezeichnet wurde, so versteht es sich von selbst, daß, um diese Eigenschaften zu bedingen, nur ganz gesunde, wohlbeleibte Thiere, deren schnelle Tödtung ein Unfall, wie zum Beispiel ein Beinbruch, nothwcndig machte, dazu verwendet worden sind. (Beschluß folgt.) Kirchen -Nachrichten. In der Stadt-Parochie WilSdruf sind vom 29. Mat bis 4. Juni 1842 A. Getauft: t) Oswald Herrmann, Mstr. Friedrich Wilhelm Richters, Bürgers und Schuhmachers hier, Söhnchen; 2) Amalie Theresia, Mstr. Johann Christian Gottfried Philipps, ans. Bürgers und Tischlers hier, Töchterchen! v. Getrauet: Vacat. o. Beerdigt: Frau Johanne Friederike Wolf, Aus- zugsbürgcrin hier, weil. Mstr. Carl Gottlieb Wolfs, ans. Bürgers und Schuhmachers hier, hinterlassene Witwe, alt: 78 Jahre, 8 Wochen und 1 Lag, starb an Altersschwäche. Kirchennachrichtcn von Tharand. Getauft: Eduard, Herrn Gustav Meyers, König!. Forstvermeffers hier, Söhnchen. Getrauet: Vacat. Beerdigt: Vacat. WMmrntMEtzmrgcrr. Edictalladung. Zu dem Vermögen des Hausbesitzer und Bäckermeister Carl Gottfried Kühnels in Zaukeroda hat sich Zahlungsunfähigkeit er geben. Es ist daher zu seinem Vermögen der Concursproceß eröffnet und der 29. Juli 1842 zum Anmeldungstermine bestimmt worden. An alle welche an Kühnels Vermögen aus irgend einem Nechtsgrunde Ansprüche zu haben glauben, ergeht daher die Ladung, am angegebenen Tage persönlich und, was die Ehefrauen betrifft, mit ihren Ehemäennern