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Wilsbruf, Tharand und das Elbthal Zweiter Jahrgang Freitag, den 5. August 1842. 31 Mil Aönigl. Sachs. Concession. Verantwortlicher Redakteur und Verleger: Albert Reinhold. Pd» u,s,r WochtNfchrifk erschein! all, Fr,!!»,, eine Rummel. Der Prell siir oen «irrteljahlgang betrüg» lv «gr. Bekannt- »«chungen aller Ar! werbe» ausgenrmmem Auffä,«, di« ine nächste» Sluck erscheinen follrn, werden in Tharaud bis Montag Nach mittags 2 Uhr u»i> in WllSbruf die Montag Abends 7 Uhr tmgenomm,». Auch können bis Mittwoch Mittag eingehende Zu sendungen aut Verlangen durch die Post an del' Drucker! befördert werde» Illid in der nächsten Nummer erscheinen Wir erbitten n»s diejelbeii unter dcn Adressen: „an die Redacilon des Wilsdrus-Lkaranker Wochenblattes zu Wilsdruf (Dresdner Goff, >w Hause de« Herrn Stadtrichter Damm,, 1 Trepp.) ->»,r: „an die Agentur des WilSdruf-Lharander Wochenblattes zu Tharand,'^ die Herr Buchbinder Tauscher übernommen hat. In Meißen nimmt Herr Silinkicht jun. Auftrage und Bestelluitr gen an. Etwaige B-inä«,, welche der Tendenz der Blau«« entsprechen, sollen stets mir großem Danke angenommen werden. Zn Kötzscbcnbroda nimmt Herr Lausmann Iässing Bekanntmachungen aller Art an. Bis Mittwoche Mittags bei dcmsekben ^gehende .zusendungen erscheinen bereit« den nächstfolgenden Freitag im Blatte abgedruckt. Dit Redaktion. Das aUgcmcine Manncrgesangfest in Dresden, den 8. und 9. August 1842. Da wir in Erfahrung gebracht haben, daß das in der Leipziger Zeitung vom Vorstand der Dresdener Liedertafel und des Orpheus unter dem 21. Juni d. I. erlassene Inserat, das in Rede stehende Gesangfest betreffend, nicht zur verdien ten allgemeinen Kenntniß in hiesiger Gegend ge langt ist, glauben wir im Interesse derjenigen Le ser d. Bl., denen das erwähnte Zeitungsblatt nicht in die Hände gekommen ist, zu handeln, wenn wir in einigen Worten auf dieses Fest und die Be deutung desselben aufmerksam machen. Daß der Gesang, während er das Herz cr- freut, das Gemüth erhebt und veredelt, hat man zu allen Zeiten erkannt, sodaß derselbe als wah res Bildungsmittel der Völker betrachtet werden kaum Es kann nicht die Aufgabe dieser Zeilen sein und würde zu weit führen, dies geschichtlich nachzuwciscn, da wir blos dem in Aussicht ge stellten vaterländischen Feste einige Worte zu wid men gedenken. Die große Thcilnahme, welche man in neuester Zeit m Deutschland öffentlichen Gesangfesten zugcwcndet, muß als ein höchst er freuliches Zeichen der fortschreitenden Volksbildung und der größeren gegenseitigen Annäherung der verschiedenen Stände mit Dank und Freude be grüßt werden. Am Rhein und an der Niederelbc haben die Liedenaseln ihre heitern Sitze aufgeschla- gcn, und manches schöne deutsche Lied ist dort aus frohbewegter Brust erklungen und hat in den Herzen der Menge einen mächtigen bleibenden Wi derhall gesunden. Auch Sachsen, das vor weni gen Wochen sein erstes Turnerfest in Plauen feiern sah, ist nicht hinter dcn Nachbarländern zurückgeblieben und wird in den Tagen des ach ten und neunten August zeigen, daß es gesanges- freudige Männer in Menge zu seinen Bürgern zählt, die aus Süd und Nord herbeigeströmt, die vaterländische Feier zu verherrlichen. Die Festord nung wird folgende sein: Am 8. August um 12 Uhr beginnt der erste Theil des Festes, die Sängerfahrt, von der Elbbrücke aus stromaufwattS und zuruck in fest lich und nach der Zahl der, je 80 bis 100 Sän ger vereinigenden Hauptchöre mit verschiedenen Flaggen geschmückten Gondeln. Die von allen Choren zusammen anzustimmenden Festgcsänge und Lieder, welche unterhalb der Brühl'schen Terrasse bei der Ankunft in Blascwitz, dem Geburtsorte Naumanns, bei der Abfahrt von Loschwitz, einem Lieblingsaufcnthaltsorte Schillers, und nach der Rückkehr an die Elbbrücke gesungen werden, wech seln mit andern von den einzelnen Chören nach eigener Wahl zu bestimmenden Gesäugen ab.