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Wochenblatt für Wilsdrnf, Tharanö und das Elbthal. Zweiter Jahrgang. Freitag, den 3. Juni 1842. 22. Mil König!. Sachs. Eoncession, Verantwortlicher Redacteur und Verleger: Albert Reinhold. Vc» di-sir Wochenschrift erscheint alle Freitage eine Nummer. Der Preit für den Vierteljahrgang betrügt 10 Ngr. W«kannk« «achungen aller Art weiden ausgenommen; die gespaltene Zeile oder deren Raum wird mit 6 Pf. in Anrechnung gebracht. Aufsätze, »i< im nächsten Stück erscheinen sollen, werden in Tharand bis Montag Nachmittags 2 Uhr und in Wilsdrnf bi« Montag Abcnds 7 Uhr angenommen. Auch können bis Mittwoch Mittag eingehend, Zusendungen auf Verlangen durch die Post an den Druckort befördert werden und in der nächsten Nummer erscheinen Wir erbitten uni dieselbe» unter den Adressen: ,,an die Redaction des Wilsdruf-Tharander Wochenblattes zu Wilsdruf (Dresdner Gasse im Haus« de« Herrn Stadlrichter Damme, 1 Treppe) »der: „an die Agentur des WilsdruhTharander Wochenblattes zu Tharand," die Herr Vuchbindec Lauscher übernommen hat. In Meißen nimmt Herr Klinkict't jun, Auftrage und Bestellungen an. etwaige Veiträge, welche d,r T-nden, d-t Vlattei entsprechen, sollen stcti mit gross«» Dank« angenommen werden. In ^öbschenbroda nimmt Herr Kaufmann Zässing Bekanntmachungen aller Art an. Wir Mittwoche Mittags bei demselben «iug,Hinde Zusendungen erscheinen bereits den nächstfolgenden Freitag im Blatt« abgedruckt. Dit Redaktion. Vermischtes. Die Zahl der angescrtigten Spielkarten in Rußland betrug bis zum Jahre 1832 im Durch schnitt jährlich 116,644 Dutzend Spiele. Seither Zeit stieg die Zahl mit jedem Jahre. Das Quan tum für 1840 betrug 197,061 Dutzend. Trotz des Mißwachses in dem genannten Jahre, trotz der erhöhten Preise für die wichtigsten Lebensbe dürfnisse vermehrte sich der Verbrauch wieder um ein Nahmhaftes. Bon 1821 bis 1841 sind in Allem 3,082,346 Dutzend Spiele verfertigt und dazu 316,300 Ries Papier verbraucht worden. Am 2. Mai übergaben gegen 20l>0 englische Chartisten, eine unter diesem Namen in Eng land bekannte Bolkspartei, dem englischen Unter hause in einem feierlichen Aufzuge eine Riesen- petition. Eine Abtheilung des Zugs, bestehend aus 33 Mann, trug die Petition auf einem höl zernen Gerüste von etwa 2 Centncr Schwere. Um 34 Uhr näherte sich der Zug dem Bersammlungs- local des Unterhauses, wo sich über 50,000 Men schen «ngcfunden hatten, um dem lang vorher angekündigten Schauspiel zuzusehen. Nur mit gro ßer Anstrengung gelang cs, die Riescnpetition in den Bersammlungssaal zu bringen. Die Anzahl der Unterschriften, welche alle für echt erklärt wur den, betrug 3,315,732 Namen. In dieser Peti tion beschweren sich die Chartisten hauptsächlich über die höchst mangelhafte Volksvertretung, die Ausschließung so Bieler durch die unzweckmäßigen Gesetze von den Wahlen und über die Wahlbe- stcchungen. Es heißt dann ferner darin: „Die Petitionaire wünschen die Aufmerksamkeit ihres chrcnwerthen Hauses auf das große Mißverhält- niß zu lenken, welches zwischen dem Lohne der producirenden Millionen und dem Gehalte Derje nigen besteht, deren verhältnißmäßige Nützlichkeit eine Prüfung erheischt, wo Neichthum und Luxus unter den Herrschern, Armuth und Hunger unter den Beherrschten vorwaltet; daß die Petitionaire mit aller gebührenden Achtung und Loyalität die tägliche Einnahme Jhro Majestät mit der tägli chen Einnahme von den arbeitenden Klassen die ser Nation vergleichen möchten, und während sie erfahren, daß Jhro Majestät für ihren Privatge brauch täglich die Summe von 164 Pfd. St. 17 Sch. 10 P. erhält, haben sie gleichfalls er mittelt, daß viele Tausende von Familien der Ar beiter täglich blos 3^ P, auf den Kopf einnch- men; daß die Petitionaire gleichfalls erfahren, Se. Königs. Hoheit Prinz Albert erhalte täglich die Summe von 104 Pf. St. 2 Sch., während Tau sende mit 3 P. auf den Kopf täglich leben müs sen; daß die Petitionaire mit Erstaunen gehört haben, der König von Hannover erhalte täghich 57 Pf. St. 10 Sch., während Tausende von den Steuerzahlenden dieses Reichs täglich mit 2^ P.