Volltext Seite (XML)
Wochenblatt für Wilsdruf, Tharand und das Elbthal. Zweiter Jahrgang. Freitag, den 20. Mai 1842. 20. Mit König!. Sachs. Concesston, Verantwortlicher Rcdactcur und Verleger: Albert Reinhold. Von dieser Wochenschrift erscheint alle Freitage eine Nummer. Der Preis für den Bierteljahrgang beträgt 10 Ngr. Bekannt- machung,» all«- Art wrrden aufg-oomm-n; die gespaltene Zeile oder deren Raum wird mit v Pf. in Anrechnung gebracht. Aufsätze, die im nächsten Stuck erscheinen souen, werden in Tharand bis Montag Nachmittags 2 Uhr pnd in Wilsdruf bis Montag Abends 7 Uhr angenommen. Auch können bis Mittwoch Mittag eingelMde Zusendungen auf Verlangen durch die Post an den Druckvrt befördert werden und in der nächsten Stummer erscheinen Wir erbitten uns dieselben unter den Adressen: ,,an die Redaction des Wilsdruf-Tharander Wochenblattes zu Wilsdruf (Dresdner Gaffe im Hanse des Herrn Stadtrichter Damme, 1 Treppe), oder: ,,an die Agentur des Wilsdruf-Tharander Wochenblattes zu Tharand," die Herr Buchbinder Tauscher übernommen hat. In Meißen nimmt Herr Klinkichl jun. Aufträge und Bestellungen an. Etwaige Beiträge, welche der T<»d-Nj des Blatt-S entsprechen, sollen stets mit großem Dank- angenommen werde». In Kötzschenbroda nimmt Herr Kaufmann ZässlUg Bekanntmachungen alter Ar« an. Bis Mittwoche Mittags bei demselben eingehende Zusendungen erscheinen bereits den nächstfolgenden Freitag im Blatte adgedruckt. D l k R c d acllVN. A u f r u f! Zur Unterstützung für die durch den fürchterlichen Brand in Hamburg Verunglückten haben sich bereits in vielen Städten Vereine zur Annahme von Beitragen gebildet. Auch in unserer Nachbar stadt Meißen hat ein solcher Verein nachstehenden Aufruf erlassen. Das furchtbare Unglück, welches Hamburg betroffen und das aus den bisher zu uns gelangten Nachrichten in seinem gräßlichen Umfange noch gar nicht zu übersehen ist, ruft mit dringender Eile jedes menschlich fühlende Herz zu der in seinen Kräften stehenden Hülfelcistung auf. Tausende von Unglücklichen haben dadurch mit einem Schlage ihren Rcichthum, Tausend und aber Tausende ihr geringes Besitzthum verloren, und eine der blühendsten Handelsstädte der Erde, eine Pulsader Deutschlands, ist dem Verbluten nahe, wenn ihr von Außen nicht kräftige und schnelle Hülfe, kommt. Gewiß ist der Zeitpunkts in welchem das Unglück noch lebhaft in seiner bis jetzt unabsehbaren Größe vor uns steht, der geeignetste,, auch in unserer Vaterstadt und deren Umgegend zu solcher Hülfe aufzu- rufen, und die Unterzeichneten,, erfüllt von dieser Ueberzeugung und im Vertrauen auf das Mitgc- . fühl ihrer Mitbürger, erklären sich hiermit bereit, Beiträge, an Geld, und Kleidern für die Verunglückten anzunehmen. Der. Stadtrath hat sich geneigt erklärt, die Beförderung^ des Eingegangenen an den Senat zu Hamburg zu übernehmen, und wird s. Z, in diesen Blättern darüber öffentlich Rechnung ablegcn. Was Hamburg verloren, kann ihm, auch bei den bedeutendsten Opfern, wohl schwerlich ersetzt werden; gewiß aber wird ganz Deutschland wetteifern, seine-Theilnahme und seinen deutschen Mildthätigkeitssinn bei dieser Gelegenheit an den Tag zu legen. Möchten wir unter unsern Schwe- sterstädtcn keine der theilnahmlosesten bleiben! — Meißen, den 10. Mai. 1842. C. A. Burkhardt jun.. C. G. Estler. A. F. Etzler und Sohn.. F. W. Gödsche. C. C. May. Adolph Ziesler. L E. Klinkicht und Sohn..