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gestellt, die sich allein schon auf 5N,000 Mann beläuft. — So strengt denn das in den letzten Todcszuckungen liegende große Re ch die außer» sicn ihm übrig gebliebenen Kräfte an, um dem Verderben zu entrinnen. Die Geschichte aller Zeiten müßte lügen, wenn cs, ihm gelänge. Vermischtes. Die Taufe des Kronprinzen von Groß britannien ist am 25. Januar unter den größ ten Feierlichkeiten vollzogen worden. Er hac die Namen Albert Edward erhalten. Als ein Beweis, wie weit gegenwärtig der Fanatismus in der Schweiz geht, diene folgender Vorfall: Em katholischer Priester im Eanton Schwyz an den Grenzen von Zürich sagte kürzlich in der Predigt, baß es gegen die heilige Religion sei, guten Morgen, guten Abend, Gott grüß euch! zu sprechen; der einzige echte römisch-katholische, angestammt«, von den Vä tern ererbte G-uß sei: Gelobt sei JesuS Christ! Dadurch unterscheide sich der römisch-katholische Christ; cs sei unverzcih ich, daß man dieses un- lerschcidende Merkmal habe abkommen lassen, unverzeihlicher noch, wenn sogar Christkatholische unter einander nicht mit Gelobt sei Jesus Christ! grüßten. Glaube man Rcformirte mit dem katholischen Gruße zu ärgern, so solle der Ka- tholische lieber gar nicht grüßen; dcnm cs sei vom katholischen Christenmenschen nicht zu ver langen, daß er einen Gruß in den Mund neh me, welcher den Andersgläubigen bezeichne. — Wie segensreich dergleichen christliche Ermah nungen wirken, geht daraus hervor, daß eben falls vor kurzem mehre vornehme Damen ein junges Dienstmädchen dergestalt in religiöse Be geisterung versetzten, daß sie sich durch Hunger und Kalte zu Tode peinigte. Bei dem großen Banket, welches nach der Taufe des Kronprinzen von England in Windsor stattfand, wurde man durch den Glanz des Silbers und Goldes, welches auf allen Seiten schimmerte, ganz geblendet. Der Werth des dort ausgestellten Gold- und Silbergeschirrs wird auf nicht weniger als 13 ober 14 Mill. Thaler angegeben. In der Mitte des Buffets stand der berühmte Schild des Achilles, um welchen, der Menge kleinerer Pocale und Ge fäße nicht zu gedenken, 33 große massive Ser« viccstücke angebracht waren. Zunächst zogen die blitzenden Armleuchter auf der Tafel die Auf- merksamkcit auf sich, besonders der beinah« 5 Fuß hohe goldene, welcher dem Platze der Kö- niqin gerade gegenüber aufgestellt war uüd der auch als Kunstwerk berühmt ist. Unter den übrigen kostbaren Gerätbcn befand sich der gol dene Becher, der einst dem Schwcdenkönigc Gustav Adolf gehörte und die Suppenschüssel Napoleons, die bei Waterloo- erbeutet wurde. In Breslau haben sich am 18. Januar mehr denn hundert evangelische Geistliche ver sammelt, um über Das zu beralhen, was der Kirche vor Allem Noth lhut, und übcr das beste Mittel diesen Zweck zu erreichen. Das Resultat der Zusammenkunft war die Unterzeich nung einer Bittschrift an den Minister der geist lichen Angelegenheiten, bei Sr. Mas., „dem Schutzherrn der deutsch-protestantischen Kirche," dahin wirken zu wollen, daß mit nächstem eine P.rovinzialsy nod c der schlesischen evangeli schen Geistlichkeit cinbcrufcn werde, um über eine' den Bedürfnissen der Zeit entsprechendere Organisation des evangelischen Kirchenwescns zu berarhschlagcn. Im Anfang der zweiten Woche des Januars hat sich, wie Nachrichten auö Valencia mel den, ein unerhörtes Naturwunder daselbst ereignet, das in nichts mehr und nichts weniger als in einem Schneefall bestand. Halb Va- lencia machte sich zu Roß und zu Wag-n auf, um daS nie gescheite Schauspiel eines bereiften Waldes zu genießen. Einige Worte über Schnupfen und Husten von M o r i tz I h l. (Beschluß.) Das Erkalten geschieht, rbcils wenn Er hitzung und Abkühlung des Körpers schnell auf einander folgen, und es ist dann die Erkältung um so größer, je größer die Tcmpcraturgradc der Warme und Kälte waren: theils, wenn die Wärme nur an einem gewissen Theile unsers Körpers vertrieben, an dem andern aber erhallen wird, wo dann die Erkältung um so größer ist, je größer der Unterschied des Wärmegrades bei der Theile ist. — Die Erfahrung lehrt uns dies unwidersprcchlich. — Im Winter kommen bei weitem so viel Erkältungen nickt vor, als in den heißesten Sommertagen, worauf kühle Nächte folgen. Im Winter schadet sogar der kälteste Trunk seltner, als im Sommer ein kühles Wasser; das erste deshalb, weil der Körper, Melcher am Tage sehr erhitzt, in dcr kühlen Nacht zu bald abgckühlt wurde; das letzte, weil im Sommer der Wä<-mrgrad unsrer Säfte von dcr heißen Luft weit größer, als im Winter, folglich auch das Verhältniß desselben gegen daS kühle Wasser immer noch viel zu grell ist. — Man kann ohne Nachtbeil unter als bekannt voraus zu setzenden Vorsichtsmaßregeln, bei gro ßer Sommerhitze getrost kalt baden. --- Wollte