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Wochen-latt für WilSdruf, Thamn-, Stoffett, SievenleM »md die Umgegett-e«. Fünfter Jahrgang. Freitag, den 31. October 1845. 44. Mil Aönigl. Gächs. Eonc«ssion. Bcranlwortlicher Redakteur uid Verleger: Altert Rei,h,l». «,» »i<l« Umschrift <rsch,int all z«tta,i ,1»« Kumm««. D-r Pro« für »>I> WirNssatzrgan, »«trist» Ist «,r. L»««,Xch« Klint,I, P.stämnr »,« 2n!«n»<« »«dmr» N-st-IIun,k» d«r«us «n. Brlanntmachungrn. welch« im nächsten Stück «rfcheinen t-II-n, ««»» »«» in Wil«Lruf »it Montag Abend« 7 Uhr, in Lharand bi« Montag Nachmittags 5 Uhr UN» in Nossen bi« Mittwoch Vormittag« ll Uhr »»,«»»»«-». Auch linnru bi« MiNw-ch »itt«g eingehende Zusendungen auf Verlangen durch ti« P,O «» »en Druck-rl »n-rb-rt werde«, sed-k st, in »er nächsten Kummer erscheinen. Wir -rbillen UN« dieselbe» unter den Adresse» : „an die Redaction de« Wochenblattes in WilSdruf," „an Lik Agentur Les Wochenblattes in Tharaud," und „an Lik W», chcnblatts-Expedition in Nossen." In Meißen nimmt Herr Buchdruckereibesitzer Klinkicht jun. Auftrage und Be stellungen an. Slmotte Aeiträ,, , welche »er Te»»«Nj »ei stu.n-s entsprechen, s»IIen stet« mit große« Danke angenom»«» rv-r»eu. Di« Redaktion. Der kaukasische Krieg. Wenn wir die geehrten Leser bitten müssen, uns noch einmal in die fernen Gebirge des Kau kasus und'die erhabene Wildniß zu folgen, welche ein so freiheitliebcndes und tapferes Volk, wie nur irgend eins, bewohnt, so geschieht dies aus dem Grunde, weil die Ereignisse, welche sich dort ab wickeln, von nicht geringer Wichtigkeit auch für uns sind. Niemand sind wohl die Absichten Ruß lands, um jeden Preis in den Besitz der Türkei sich zu setzen, ein Gehcimniß, sowie cs eben so offenkundig aller Augen vorlicgt, daß das türki sche Reich seiner gänzlichen Auflösung mit raschen Schritten entgegeneilt. Wir brauchen wohl kaum darauf hinzuweisen, wie sehr es im Interesse Deutschlands liegt, Rußland nicht als Erben der türkischen Hinterlassenschaft auftreten zu sehen. Damit dies nicht geschehe, oder damit wenigstens der Todeskampf der Pforte möglichst lange währe, um dein, endlichen Hintritt vielleicht die übrigen europäischen Großmächte in einer Rußlands Plä nen weniger günstigen Verfassung zu finden, kann der kaukasische Krieg von besonderm heilsamen Ein flüsse für uns sein. Während die Ereignisse da selbst Rußland fortdauernd im Schach halten und seine Macht schwächen, vermag cs seine Thatkraft in Bezug auf die Einverleibung des schönen Nach barreichs im Süden als russische Provinz nicht mit der gewohnten Ungeheuern Energie zu entfal ten. Wie sehr uns dies aber zum Heile gereicht, werden wir ein andermal ausführlicher zu erör tern suchen. Sehen wir jetzt, wie es um die russischen Operationen am Kaukasus aussicht. Der Fürst Woronzoff hat vom Kaiser Nico laus den Befehl erhalten, nach Bessarabien zu kommen, um dort eine Zusammenkunft mit dem Kaiser wegen des kaukasischen Krieges zu haben. Mit dem Niederbrenncn der Wälder scheint es für diesmal noch nichts zu werden und die tapfcrn Tschcrkcssen werden sich wohl noch eine Zeit lang des Schmucks ihrer Berge, der Bäume, freuen können. Man versichert übrigens, Woron zoff sei gegen den letzten Feldzugsplan gewesen, der Kaiser aber habe lebhaft darauf bestanden, und ihm befohlen, in das Innere der Gebirge cin- zudringen, wozu er beträchtlichere Streitkräfte und Geld verwendet wissen will, als zu irgend einer Zeit früher. Nach glaubwürdiger Abschätzung be trägt die russische Armee im Kaukasus 160,00V