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„Wettin", „Zittau", und „Heimath", ferner 5 Punktscheiben, 5 Stand-Meisterscheiben, 4 Felvscheiben auf 300 Meter Entfernung und 3 Stand-Festscheiben ausgestellt. Am Sonntag fand ein Probeschießen auf sämmtliche Scheiben statt. — In der Nacht zum Sonntag wurde in das Haus der Frau verw. Wirthschaftsbefitzer Kaden in Sayda einaebrochen. Gestohlen wurden ca. 100 Mk. daares Geld, sowie Schuhwerk u. s. w. Um die Spur der Thäter- schaft nach Böhmen zu lenken, hatten die Diebe, welche große Lokalkenntniß besessen haben müssen, mehrere Vir- gtnta-Cigarren liegen lassen. — Plauen i. V., 4. Aug. „Ein Wagen brennt!" Dieser Schreckeusruf wurde, wie der „Vogtl. Anz." be richtet, von Reisenden ausgestoßen, die sich am Sonnabend Abend in dem Schnellzug besanden, der Abends 8 Uhr 9 Minuten auf der Fahrt in der Richtung nach Greiz den hiesigen unteren Bahnhof verläßt. Es war dies zu der Zeit, als der Zug sich kurz vor dem Möschwitztunnel befand. Wie sich ergab, war die auf dem letzten Wagen befindliche Laterne, die Schlußlaterne genannt, cxplodwt. Dadurch entstand eine Lichtfülle, welche den Tunnel hell erleuchtete. Fahrgäste im letzten Wagen gaben das Noth- stgnal, was zur Folge halte, daß der Zug kurz hinter dem Tunnel hielt, worauf Beamte des Zuges das Feuer löschten. Ein Reisender war in seiner Bestürzung, noch während der Zug im Gange war, aus dem Wagen ge sprungen: er kam zu Falle, erlitt aber glücklicherweise keine Berletzungen. Der Zug traf mit einer Verspätung von etwa 15 Minuten in Elsterberg ein. — Crimmitschau, 4. Aug. Eine ziemlich bedeu tende Irrfahrt legte eine Postkarte zurück, die an einen hiesigen Geschäftsmann am 10. Mai d. Js. in Biella (Italien) aufgegeben wurde. Diese Karte (auf derselben ist der Name „Crimmitschau" sehr gut zu lesen, nur das darunterstehende „Germ." ist etwas undeutlich) machte von Italien aus zunächst den Weg über Hongkong nach Kiautschou (Provinz Tsingtau), wo sie am 24. Juni 1902 avgestempelt wurde, und dann, nachdem man jedenfalls dort den Jrrthum bemerkt, am 4. Angust hier ankam. — Zwenkau, 5. Aug. Im Connewitzer Holze fuhren am Montag Nachmittag in der 4. Stunde zwei sich begegnende Geschirre zusammen, wobei der Führer des einen, der Fleischerlehrliug Edmund Gentsch von hier, vom Sitze geschleudert wurde und unter die Räder kam. Das Geschirr ging über die rechte Hand und den rechten Oberschenkel, was einen Schenkelbruch zu Folge hatte. Der Verletzte wurde im hiesigen Krankenhaus untergebracht. — Aus Turnerkreisen. Die Kasse der deutschen Turnerschaft verfügt zur Zeit über ein Vermögen von 41992 Mark Für den Abgeordnetenfonds zum deutschen Turntag zu Ostern 1904 in Berlin stehen bis jetzt 16000 Mark, für den Kampfrichterfonds für das deutsche Turn fest in Nürnberg 8000 Mark zur Verfügung. Die deutsche Turnzeitung erbrachte im vergangenen Jahre der Kasse der deutschen Turnerschaft 5390 Mark, in der ersten Hälfte laufenden Jahres rund 2500 Mark. Die Stiftung zur Errichtung deutscher Turnstätten hat zur Zeit ein Vermögen von 42425 Mark. Es gelangten 8020 an 18 Vereine zur Venheilung. Aus dem Turnkreise Sachsen wurden die Turnvereine zu Glashütte, Niederwürschnitz und Waldenburg mit je 500 Mark bedacht. — Für die Turner unter den Boeren sind innerhalb der deutschen Turnerschaft 62l8 Mark gesammelt worden. Bei den zur deutschen Turnerschaft gehörenden Turnvereinen in Pre toria, Johannisburg und Heidelberg soll Anfrage über die entstandenen Schäden gehalten werden und danach soll eine entsprechende Vertheilung der gesammelten Gelder erfolgen. Einer Reihe treuverdienter Turner soll demnächst die Ehrenmitgliedschaf: verliehen werden, darunter auch vier Turngenössen aus dem Königreich Sachsen. Einem früheren Beschlusse zu Folge ist Jahn's Sterbezimmer in würdiger Weise hergestellt worden. Eine Marmorplatte in Eichenholzrahmen giebl die Bedeutung des Raumes kund, ein nach Engclbach'S großem Jahnbild in Oel vortrefflich ausgeführtes Bild Jahn's ziert die eine Wand. Das eine der drei schön verglasten neuen Fenster zeigt rechts Jahn's Familienwappcn in bunter Glasmalerei, links das rothe Turnerkreuz in einem Eichenkranz. Der Ausschuß der deutscheu Turnerschaft hat beschlossen, die Bildnisse der Verwirklichet' des Jahn'schen Traumes, nämlich Kaiser Wilhelms I., Bismarck's und Moltle's, daselbst aufhängen zu lassen. Das 10. deutsche Turnfest wurde auf wiederholt ausgesprochenen Wunsch der Nürn berger definitiv auf den 19. bis 22. Juli 1903 festgelegt. Die Einrichtung des Turnfestplatzes in Nürnberg soll nach dem vom Turnausschuß im Vorjahre aufgestellten Normalplan erfolgen. Der Turnplatz für die allgemeinen Eisenstabübungeu umfaßt rund 39,000 Quadratmeter, die beiden Turnplätze für das Turnen der Kreise 10000 und 7000 Quadratmeter. Der Haushaltplan auf 1903 läuft in Einnahme und Ausgabe mit 23000 Mark aus. Durch denselben wurden für das Jahnmuseum 4000 Mark ver- willigt. Ter noch fehlende Betrag für Errichtung des Jahnmuseums wird der Stiftung für Errichtung deutscher Turnstätten entnommen werden. — Der Morgen husten. Viele Leute klagen dar über, daß sie regelmäßig jeden Morgen durch einen mehr oder weniger heftigen Husten gequält werden, der nicht früher nachläßt, als bis sie mehrere Male einen granweiß- lichen oder selbst schwärzlichen Schleim ausgeworfen haben. Sich wegen dieser Erscheinung zu beunruhigen, ist, wie die „Bl. f. Volksgesundheitspfl." ausführen, durchaus unbegründet, so lange sich der Hustenreiz nur auf den Morgen und die charakterisirte Schleimabsonderung be schränkt. Nicht ein krankhafter Prozeß liegt hier vor, sondern im Gegentheil eine Selbstreinigung des Körpers, die eher gefördert als unterdrückt werden sollte, da auf diese Weise zum Theil die Staub- und Kohlentheilchen wieder aus der Lunge entfernt werden, die am Tage vor her durch die Athemluft in sie gelangten. In der reinen Wald- und Landluft werden keine Schmutztheilchen in die Lunge gebracht, diese hat also auch nicht das Bestreben, sich der unerfreulichen Beigaben zu entledigen, und kein fernerer Kehlkopfreiz macht sich bemerkbar. Daß ganz die gleichen Folgen das Rauchen haben kann, ist ja natürlich, und das Hüsteln und Räuspern wird auch hier nur durch das Bestreben des Kehlkopfes veranlaßt, die mit deni Rauche aufgenommenen Staub- und Kohlen- partikelchen wieder auszustoßen. Darum ist es gerade eine Sünde am eigenen Körper, wenn man bei Spaziergängen im Walde oder Gebirge nicht auf die Zigarre verzichten will. — Bei der Gewerbe-Kammer Dresden, Ostra- Allee27, liegt eine Mittheilung des Vereins russischer Eisenbahnverwaltangen, betreffend Zollsätze sür Waaren aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika, zur Einsichtnahme der Belheiligten aus. Letzte Nachrichten. — Die Gründüngungs-Saatfelder des Klostergutes Oberwartha-Cossebaude wurden in den letzten Monaten von je einem Vertreter des russischen und ungarischen Landwirthschaftsministeriums und letzthin von einem Be auftragten der holländischen Regierung besucht. — Sonntag und Montag, den 17. und 18. August, findet das Schützenfest in Pötsch appel statt. — In Königstein fiel der öfter von Krämpfen heimgesuchte 14jähriqe Sohn des Arbeiters König ober halb der Dampfschiff-Station in die Elbe und ertrank. — Der Thurm des neuen Leipziger Rathhanses, der alte, zum Theil abgetragene historische Pleißenburg- thurm, wächst immer weiter empor, er wird noch in dieser Baupcriode ein gutes Stück seiner Vollendung entgegen geführt werden. Der Thurm wird das Stadtbild Leipzigs in einer Weise beherrschen, wie kein Bau der Stadl, selbst die mächtige Kuppel des Reichsgerichtsgebäudes nicht aus genommen. — Aus der Dresdner Gegend kommend, traf dieser Tage in Neustadt bei Stolpen eine größere Zigeuner- truvpe mit 17 Wagen uno reichlich 50 Pferden ein. Laut Ausweispapieren sind die verschiedenen, der Truppe angehörigen Familien sämmtlich Deutsche, zuständig nach Westfalen, Brandenburg und Elsaß-Lothringen. Die Leute beschäftigen sich mit Pferdehandel. Ein großer Theil der Truppe unternahm einen Ausflug nach dem vielbesuchten böhmischen Wallfahrtsorte Philippsdorf, wo die Hochzeit eines braunen Paares gefeiert werden soll. Unter den von der Truppe mitgeführten Pferden befinden sich auch mehrere wcrlhvolle Thiere. Lustiges Allerlei. Gemüthlich. Fremder (nachdem er in einem Dsrf- gasthof die hohe Rechnung bezahlt hat): „Na, Ihr Hotel werde ich empfehlen: das ist ja die reine Bauernfängerei!" — Wirth: „Ich rache Ihnen, reden Sie nicht so lange, sonst versäumen Sie noch den letzten Zug . . . und dann müssen Sie nochmal bei mir einkehren!" Casernenhofblüthe. Sergeant (zu s»inen Re kruten): „Es ist leider verboten, Euch trostlose Gesellschaft mit Gimpel, Nilpferd und Kameel anzurcdcn. Ich hoffe jedoch, daß, wenn ich Euch Dompfaff, Hippopotamns und Schiff der Wüste titulire, Eure Bildung ausreicht, um zu s verstehen, was ich meine." 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Das Beerenlesen re. im Reviere des Rittergutes Klipphausen wird in Folge des Zertretens der Holzpflanzen und des Unsugs, der zum Thefl ge trieben wird, bei Strafe verboten. Die Forstverwaltung. V/ssciie mit Butins Lotröns l^olinunZ, 2 Stuben, Kammer, Küche und Zubehör, für 200 Mk. baldigst zu vermiethen. Hohestratze 134Y. ^apler-ZerMten mit Druck empfiehlt den Herren Gastwirthen in reicher Muster-Auswahl zu billigsten Preisen Martin Berger s Buchdruckerei, Wilsdruff. Imil- W Verein. Anläßlich der kommenden Sonntag statt findenden Fahnenweihe unseres Bruder- Vereins in Tharanvt gedenkt sich unser Verein vollzählig zu bethciligen und soll der Abmarsch punkt 11 Uhr vom Vereins lokal aus erfolgen. Der Turnrath. Holst LiätSr. Zu meinem nächsten Freitag, den 8. August, stattfindenden stsM-IMrchen erlaube ich mir hierdurch ergebensteinzuladen. Hochachtungsvoll Lina Metzelt, Freitag, den 8. August Schlachtfest, wozu freundlichst einladet E. Horn. Ksotvot Lirkenvain. Sonntag, 10 August Guter Montag mit Vallmusik, wozu freundlichst einladcl P. Kirchner. Hierzu eine Beilage Ubanlr. Für die zahlreichen Beweise wohlthuendcr Theilnahme und den reichen Blumenschmuck beim Heim gange meiner lieben Gattin, sehe ich mich veranlaßt, hierdurch Allen meinen herzlichsten Dank aus- zusprechen. wilsäruff, 5. August 1902. l.ul!^ig 8olarelt.