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Wochenblatt für Wils-ruf, Thurau-, Rossen, Skevenleh« nn- -ie Umgegen-en. Vierter Jahrgang. Freitag, den 2. Februar 1844. A. Mil ALnigl. Sächs. EonceWn, Dkrantwortlicher Redakteur und Verleger: Albert Reinhold. z »cchrNe „cchcini a». 8r-'t°,' .»» Rumm,r. Dkr P»IS Mr °<n Dirrtrljahrgong b-Niig, 10 «gr. SlimmNich« B.n d<„'r z, !<v Brgmunqe» darauf an. r--kannlmachu»g,n, wrlchr im nächst.» Sluck -rfch-inrn sEn, wrr. Prstum« .« 2 -and. 7 „m 'n Tdarand bm Montag Nachmittags 5 Uhr und in Nossen die Mittwoch b.u ' t Au» krunru di« NU,'».» Mlllag .iuardrudr guf.nduugru auf Verlangen durch dir Po« Vo mu'age sodnü a. in Lw nächst,n Rummrr rrtch-inrn Wir ,rhil,<» UN- di-srlixn unl,r d,n Adrrffrn : „an Lie .n kW D,»«--' ' . , l Wilüdrut," „an die Agentur des Wochenblattes in Lharand," und „an die Wo- N.-dackion b'S A-, , ' Noffen " An Meisten nimmt Herr «uebdruckereibesitzer -Nlinkicht jun. Aufträge.und Be- chenblaltd-r,« L-Iatt-t ,n„p„chrn, i-ltrn st-N mit greß.m Danke angenomw.u st.linngen an. Die Redaction. werden. Fromme Grausamkeit. Der nachstehende Fall li fert einen neuen Be- weis, zu welchen schrecklichen und unmenschlichen Lhaten jene Frömmelei führt, die an vielen Orten so hochangesehcn und auf alle Meise beför dert und begünstigt wird. In den folgenden Zei len tbeilen wir das Nähere darüber mit, ein Er- eigniß, das den finstersten Zeiten des Mönchthums und der dunklen Psäfferci Ehre machen würde. Mit dem 6. September I kam in Zürich unter dem Jubel aller katholischen und protestan tischen Dunkelmänner mittels eines offenen vom Zaune gebrochenen Aufstandes eines unwissenden, bigotten , glaubcnswüthigen, von finstern Zeloten und geistlichen Ränkeschmieden befehligten Pöbels die fromme Partei in diesem, den: aufgeklärtesten Schweizer-Cantone, zur Negierung und von da an ward Alles, was sich zu dieser Farbe bekannte oder sic aus selbstsüchtigen Zwecken erheuchelte, bslMsstigt, gehätschelt und befördert, wahrend man die ^tchtsreunde und Lichtbckcnncr auf alle mög liche Meye plvckte und verfolgte. Lon jener Zeit an begann auch ein Mädchen mit Namen Re gula, m der Volkssprache Regel:, aus Pfaf- fik on, fein Hauptsitz des Muckerthums, indem sie sich für eine Prophetin oder Seherin ausgab, eine Nolle zu spielen, wobei sic von einigen der bedeutendsten Manner der Finscrüngspaitci unter stützt uurde. Auch bediente sich die letztere bei den Mahlen, die im Frühjahr 1842 zur Erneuer ung des großen RatHS stattfanden, dieser frommen Gauk crin als Werkzeug, uni die Creaturen ihrer Gesinnung in diese gesetzgebende Versammlung zu bringen, was ihr auch zum Theil gelang. Als ihre polnische Rolle fürs Erste ausgespielt war, suchte sie anderweit ihre Fähigkeiten zu verwenden, und es gelang ihr im Qrte Bauma bei dem dor tigen Kaufmann Spörri, der gleichfalls ein from mer Bruder und Mitglied der frommen Partei im Großrathe war, sich beliebt zu machen, sodaß sic bald großen Einfluß in seinem Hause nicht nur, sondern im ganzen Orte zu gewinnen wußte, in dem der pietistische Geistliche den Weinberg schon gehörig bearbeitet hatte. — Es dauerte nicht lange, so lief das Gerücht umher, ist der Fa milie des Spörri werde auf die Einge bung der frommen Seherin ein Kind zu Tode gemartert. Der Ortsvorstand, dortGe- meindcamman geheißen, gab endlich vielfachen Andringen nach, als die bestimmte Nachricht bei ihm eintraf, daß am 9. December vorigen Jah res das Kind, uni ihm den Teufel auszutrcibcn, von dem cs nach den Einflüsterungen der Regel!