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Großes Hauptquartier, 8. August. (Wtb. Amt lich.) Eingegangen nachmittags ^4 Uhr. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kroupriuz Rupprecht Beiderseits der Lys schlugen wir englische Teilvvrstöße zurück. Nördlich der Somme führte der Feind heftige Gegenangriffe gegen unsere neuen Linien beiderseits der Straße Braye—Eorbie. Sie wurden abgewiesen. Während "der Nacht zeitweilig auflebende Artillerietätigkeit und Er kundungsgefechte. Westlich von Montdidier scheiterte ein Teilangriff der Franzosen. vertröstet die Bevölkerung mit der Ausrede, eine Be- sckneßung sei immerhin noch eher zu ertragen und un gefährlicher, als der deutsche Vormarsch. Foch, Marschall von Frankreich. Einer „Havas"-Meldung zufolge bat der französische Ministerrat dem Generalissimus die Würde eines Mar schalls von Frankreich verliehen. General Pätain wurde mit der Militärmedaille ausgezeichnet. — Auch Joffre, Frankreichs .ruhmgekröntester General", erhielt bekanntlich während des Krieges die Marschallswürde, um kurz dar auf in der Versenkung zu verschwinden. Schwere Verluste der Australier. , Wie außerordentlich schwer die Kriegsanforderungen auf Australien lasten, geht daraus hervor, daß General Monash, der Oberbefehlshaber der australischen Streit kräfte, eine Botschaft an die Heimat richtete, in der er mitteilt daß mehrere ruhmreiche australische Bataillone aufgehört haben, als Gefechtseinheit zu existieren und eine Menge von Bataillonen vom gleichen Los bedroht sind, falls kein Nachschub aus Australien komme. 8 °/° der austra lischen Bevölkerung befindet sich bereits unter den Waffen. Davon find 49 000 Mann tot, 133 000 verwundet. Der Nachschub soll nun so geregelt werden, daß vierteljährlich die Freiwilligen, die eingezogen werden sollen, durchs Los Leftimmt werden. Die englischen N-Boot-Fallen. Der Marine-Mitarbeiter der „Times" veröffentlicht eine Arbeit über die U-Boot-Fallen, die einen wichtigen Anteil an der Bekämpfung der U-Boote hätten und dir Bezeichnung „Q-Schiffe" führten. Der Mitarbeiter sagt, man könne jetzt Einzelheiten darüber veröffentlichen, da den Deutschen die gegen sie angewandten Methoden bereits bekannt seien. Das erste derartige Schiff, das erwähnt wurde, sei die „Baralong" gewesen, die am 19. August 1915 ein U-Boot versenkte. Seitdem habe die Methode, bewaffneten Schiffen das Aussehen un schuldiger Handelsschiffe zu geben, um damit U-Boote zu überlisten, sehr zugenommen. Der Mitarbeiter verteidigt diese Methode der Kriegführung und führt einige Beispiele an, von denen das folgende am be zeichnendsten ist: Eines Tages hielt ein U-Boot ein solches als unschuldiges Handelsfahrzeng verkleidetes Q-Schiff an; idie Besatzung ließ die Boots herab und verließ das Schiff; nur eine Frau mit einem Kinde in ihren Armen blieb zurück und lief wie wahnsinnig auf dem Deck auf und ab. Als das U-Boot an das Fahrzeug anlegte, schleuderte die Frau das Kind, das in Wirklichkeit eine Bombe war, in den offenen Turm des U-Bootes und sprengte es auf diese Weise in die Luft. Diese „Frau" wurde, wie der Mit- sarbeiter der „Times" eigens hinzufügte, für ihre Tat mit dem Victoriakreuz ausgezeichnet. Minen an Hollands Küste. Nach einer amtlichen holländischen Meldung wur^r.« im Juli an der holländischen Küste 149 Minen angespült, von denen 138 englischen und 11 deutschen Ursprungs sind. Seit Ausbruch des Krieges wurden 5047 Minen ange- sspült, wovon 4190 englischen, 80 französischen, 351 deutschen, ser Rest unbekannten Ursprungs sind. Rußlands Berzweiflungskampf. Sowjetmaßnahmen gegen den Verband. Moskau, 7. August. Wie das Amtsblatt „Jswestija" meldet, sind gestern 'hier einige hervorragende Engländer und Franzosen ver- hastel worden. Zugleich wurden auch serbische und franzö sische Offiziere verhaftet, deren Tätigkeit der Sowjet- reotcrung Verdacht einflößtc. Endlich hat sich die Re gierung mit einem Aufruf an alle Arbeiter deS Verbandes gewandt, in dem sie die gegenrevolutionäre Bedeutung deS Vormarsches der Entente darlegt nnd alle Arbeiterklaffen auffordert, ihren Regierungen in dieser Beziehung Wider stand cntgegenzusctzen. Alle diese Maßnahmen werden England in seinen Zielen nicht irre machen. Wenn man in Verbandskreisen vielleicht auch den Gedanken an eine Wiederaufrichtung der alten Ostfront aufgegeben hat, so will man aber unter allen Umständen die Voraussetzungen des Brest-Litoivsker Friedens, d. h. die Sowjetregierung, beseitigen. Die Moskauer Regierung muß jetzt mit Lem Verband um Sein und Nichtsein in die Schranken treten. Der Kampf gegen die habgierige Entente wird der Prüfstein für die Sowjets sein. Er wird zeigen, ob ihre Macht fest in der Masse des russischen Volkes verankert ist. Wie Amerika den Rechtsbruch verteidigt. In einer Erklärung an die Presse der Vereinigten Staaten führt der stellvertretende Staatssekretär über das Eingreifen in Sibirien aus, daß die amerikanischen Truppen nur den Tschecho-Slowaken Beistand leisten, die von deutschen und österreichisch-ungarischen Kriegsgefangenen bedroht seien. Die amerikanischen Trrwven werden lediglich militärische Vorräte bewachen, die die Russen bei der Organisierung der Selbstverteidigung gebrauchen werden. Natürlich schließt die Note mit der Versicherung, daß der Einmarsch in russisches Gebiet nicht die Unab hängigkeit Rußlands verletzen soll. — Eine echte Wilson- note mit aller Verdrehungskunst und Heuchelei. Die Kämpfe in Sibirien. Die im Norden von Nikolsk Usuryjcki. 80 Kilometer nordwestlich von Wladiwostok begonnenen Kümpfe dauerten 48 Stunden. Die Bolschewiki, denen sich die Rote Garde, ionne mehrere Hundert Arbeiter und Bauern angeschlossen b >ttcn, kämpften mit großem Mut und Tapferkeit, mußten schließlich aber vor überlegenen Kräften zurückweichen. Die Zahl der Toten ist auf beiden Seiten sehr groß. Dir tschecho-slowakischs Armee, die eigentlich nur von wenigen Tschecho-Slowaken, sonst von Japanern, Chinesen, Russen und Kosaken gebildet wird, machte, nachdem sie die bolsche wistischen Kräfte vertrieben hatten, über 2000 Gefangene. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Zwischen Soiffons und Reims lebte der Feuerkampf nur vorübergehend auf. Kleinere Jnfanteriekämpfe an der Aisne und Vesle und nördlich von Reims. Heeresgrnppe Herzog Albrecht. In den Vogesen erfolgreicher Vorstoß in die feindliche Linien am Schratzmännele. Leutnant Freiherr von Boerigk errang seinen 20. Luftsteg. Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. Kleine Kriegspoft. Berlin, 7. Aug. Mit Wirkung vom 1. August wird den Unteroffizieren und Mannschaften der Marine eine Zulage gezahlt, und zwar monatlich in Höhe von S Mark an die mobilen und 6 Mark an die immobilen. ! Berlin, 7. Aug. Von den im Zirkus Sarrasani verun glückten Artisten Gebrüder Meinecke ist auch der zweite Verletzte gestorben. HelsingforS, 7. Aug. Aus Anlaß der Mordattentate in! Rußland und Ler Ukraine wird in Rußland eine verschärfte Grenzüberwachung und strengere Polizeiaufsicht im Innern des Landes esirgeführt. Genf, 7. Aug. Die Überführung der Zarenwitwe und ihrer Töchter nach Spanien wird dem Pariser „Temps" -u-j folge in der zweiten Augusthälfte erfolgen. Vom Tage. Ein neuer Feind hat sich gegen uns erhoben — wenn wir richtig gezählt haben, ist es der siebenundzwanzigste! Aus Newyork wird nämlich mit großer Wichtigkeit gemeldet, daß nunmehr auch die Onondaga-Jndiauer Deutschland den Krieg erklärt und den Tomahawk ausgegraben haben. Die Onondaga sind Irokesen, und wir alle haben einmal, als wir noch Jndianerbücher lasen, für sie und ihre „Sauaws" und ihre „Wigwams" furchtbar geschwärmt. Und jetzt sollen sie uns selbst in grauslig schöner.'Kriegsbemalung gegenübcr- treien! Die Kriegslage dürften sie allerdings kaum wesentlich beeinflussen, denn sie waren nach der letzten Jndianerzählung in Amerika etwa 400 Seelen stark. Das wird sich schon noch ertragen lasten, und der „Große Weiße Vater" in Washington^ wird schon noch ein paar Wilde mehr ausbieten müssen, um uns kleinzutriegen. potliische Rundschau, veuifches Reich. * Vom Reichstag ist wiederholt dem Wunsche nach Erhöhung der Mannschaftslöhnung Ausdruck gegeben worden. Auf ein Schreiben, das der Reichstagsabgeordnete Marquart in dieser Angelegenheit an General Ludendorff gerichtet hat, ist jetzt die Mitteilung eingetroffen, daß die Erhöhung der Mannschaftslöhnung bereits vom 1. August dieses Jahres ab durch den Kaiser genehmigt worden ist. 4- Die finnische Abordnung, die im Großen Hanm- quartier in Gegenwart des Reichskanzlers vom Kaiser empfangen worden ist, hat, wie dem Generalfeldmarschall v. Hindenburg und Lem Generalquartiermeister Ludendorff auch dem Grafen v. .Hertling das Groszkreuz des Finnische» Freiheitsordens überreicht und dabei dem Danke der finnischen Negierung für die Unterstützung Ausdruck gegeben, die Finnland von seilen der deutschen Reichsleitung zuteil geworden ist. Der Reichskanzler sprach den Wunsch aus, daß die bestehenden freundschaft lichen Beziehungen zwischen Deutschland und Finnland immer enger werden möchten. Ukraine. x In Kiew haben die Verhandlungen über den Ab- schtust eines neuen Wirtschaftsabkommens zwischen deutschen, österreichisch-ungarischen und ukrainischen Ver tretern hegonnen. Das neue Abkommen soll das am 1. April abgeschlossene, am 1. August abgelaufene ersetzen und bezweckt eine endgültige Regelung der Ein- und Aus fuhr. Den Vorsitz bei den Verhandlungen führt der ukrainische Handelsminister Gutnick. Rumänien. X Die Anklage gegen den ehemaligen Ministerpräsi denten Bratianu war der Gegenstand lebhafter Ausein andersetzungen in der rumänischen Kammer. Nach dem Anträge der parlamentarischen Untersuchungskommission wurde mit 109 Stimmen (einstimmig) die Anklageerhebung in allen Punkten beschlossen. — In derselben Sitzung wurde der Regierung. ein Gesuch vieler Abgeordneter unterbreitet, eine Herb st tagung in Bukarest, selbst unter deutscher Besatzung, abzuhalten. Leben in Riga. Von Dr. v. Stahl. Dr. v. Stabl, der bekannte deuticb-rnMstbe Publizist, weilt seit einigen Wocben in Deutschland. Sein Weg hierher führte ihn über Riga, wo er sich einige Zeit aufbielt. Aus unseren Wunsch stell! er uns das nachstehende Stimmungsbild zur Verfügung. Lachender, strahlender Hochsommersonnenschein über Flur und Stadt, über wohlgepflegten Gärten und Anlagen, über langen Straßen und Gaffen, über winkligen Giebeln und noch winkligeren Gäßchen, das ist der erste Eindruck, wenn man mit dem Morgenznge in der einstig .n freien Hansastadt, in Alt-Riga, eintrifit, und vom Bahnhof durch die Anlagen am Stadtgraben der Altstadt gemächlich zuschlendert. Fuhrleute gibt es ja auch nmh in Riga welche, und Kenner der örtlichen Verhältnisse versichern, daß es über ein Dutzend ehrbarer Droschtmtuftchec zu Nutz und Frommen ankommender Reisender geben sott, aber sie scheinen durch eine Art Wahlverwandtschaft oder eine natürliche Verkettung von Umständen die Charakter eigenschaft mit ihren Berliner Kollegen gemein zu haben, daß sie durch Abwesenheit glänzen, wenn man ihrer Hilfe zum Fortschasien seines b- cheidenen Gehrocks nnd des noch weit bescheideneren Jchs bedarf. Unter selchen ersprieß lichen Betrachtungen durchguert man tue Anlagen beim Stadttheater, welches der Sommerzeit wegen ge- fchlossen ist, läßt den Basteiberg mit seiner schmucken ,,Kaffedrüle", wie der Ortswitz das auf seiner Kuppe liegende Kaffeetempelchen getauft hat, rechts liegen und schreitet am einstigen, auch jetzt noch drohend und imposant ansswanenden „Pnlvertnrm" vorüber, dem seit mehreren Jahrzehnten die dankbare und dazwischen feucht- i fröhliche Aufgabe zugefallen ist, der örtlichen Studenten- korporativ« „Rubvnia" als Konvenisquartier zu dienert i der Börse zu. I Wenn man im Vorübergehen nur einen Silberblick in! die stattliche Börsenhalle wirft, deren mächtige fenster artige Türen einladend offenstehen, so stutzt man wohl für einen Augenblick ob der hochsommerlichen Ruhe und Stille in diesem Merkurtempel, wenn man ihn zu anderen Zeiten gesehen, aber man wundert sich nicht weiter, denn Liese Ruhe paßt zu der auf dem Steinpflaster brütenden Mittagssonne und den vereinzelten Straßenpassanten, deren geflügelter oder gehemmt behaglicher Schritt dem Ortsbewohner sofort verrät, ob „er" zum Essen gebt oder vom Essen kommt. Es scheint, als wenn Merkur seinen Sommerurlaub angetreten hat und diese Abwesenheit des Gottes der Kaufleute und der Diebe recht gründlich aus genutzt wird. Es scheint . . . Das einstige, vor dem Weltkriege so blühende, Verkehrs- und handelsreiche, industrie- und fabrikgewaltige Riga hat sich unter dem Einfluß des Krieges in eine stille Provinzialftadt verwandelt, in der man den früher so lebhaft pulsierenden Handel und Wandel wohl noch äbnen, ihn aber nicht mehr sehen kann. Die großen Kaufhäuser find geschlossen, die mächtigen Fabrikschlote, die Riga wie einen festen im Nordosten stark verdickten Ring umgeben, stehen ohne Rauchfahne da, und in den Werkstätten tönt weder Hammer, noch Säge, noch Schlag. Diese Ruhe ist .eine zeitweilige, eine bedingte, sagen wir — eine Sommer erholung. Sie wird eines Tages aufhören und viele, die jetzt zum untätigen Feiern verdammt sind, zur segen spendenden Arbeit rufen. Wenn man über den altehrwürdigen Rathausplatz mit dem historischen Schwarzhäupterhause schreitet, dessen Architektur auf der Liv-Estland-Ausstellung am Pariser Platz in Berlin soviel bewundert wurde, kommt man zur; Düna, dem stolzen Strom, an dessen Ufern „tausend' Schiffe ihre Schätze tauschen", wie ein baltischer Dichter singt, und sieht die ersten aus Deutschland eingelaufenen Handelsdampfer in reger Emsigkeit ihre Güter löschen. Hier im Hafen, an dem granitumsäumten Kai, machen sich die ersten Vorboten kommender Belebung bemerkbar. Wendet man sich aber von der Altstadt zur Peters burger Vorstadt, so tönen einem aus dem Anlagenring, am Stadtgraben und an der Esplanade die fröhlichen Weisen deutscher Militärmusik entgegen. Vereinzelt und in Paren gehen die Bürger Rigas zu den vertranten Klängen dieser Weisen spazieren oder lauschen ihnen sitzend auf Bänken. In den öffentlichen Gärten der Stadt, dem schönen buntbewegten aber vulgären Wöhr- mannschenPark, im exklusiven, hauptsächlich von Kaufmanns- und Literatenkindern besuchten Schützengarten und im volkstümlichen „kaiserlichen Garten" spielen deutsche Musik kapellen und tragen viel zum Gesamtbilde bei, durch das ein breiter Zug von sicherer Behaglichkeit, fester Ordnung! und langentbehrter Sicherheit geht. Man gewinnt hierbei den Eindruck eines doppelten Genusses, der sich aus der Lage der Dinge in der furchtbaren Wirtschaft unter der Russenherrschaft ergibt: Kunstgenuß und Freude am Da sein unter dem festen und sicheren Schutz der deutschen Truppen. - Aber nicht nur auS den Gärten tönen uns deutsch«; Weisen und Wiener Walzerklänge entgegen, sondern auch aus jedem größeren Cafe, ays jedem bedeutenderen Licht spieltheater und aus den zahlreichen Varietes. Riga Hal schnell den Krieg und seine traurigen Begleiterscheinungen überwunden. Neueste Meldungen. Friedensverlangen in Frankreich. Genf, 7. Aug. Das Pariser „Journal des DebatN schreibt: DaS französische Bolk erwartet, daß die Regierung ihre Hauptaufgabe, zn einem ehrenvollen Frieden fitz Frankreich zu kommen, jetzt mehr als je im Ange behalt» Das Schtachtenglück werde auch weiter wechseln, und diesz Gelegenheit dürfe nicht wieder verpaßt werden. Der Sowjet an die Arbeiter der Ententestaaten. Moskau, 7. Aug. Die Sowjet-Regierung wandte sich mit einem besonderen Aufruf an die Bevölkerung der Em teutestaatru, in welchem sie die imperialistische, gegcnrevm lntionäre Bedeutung des DorrückenS der Entente im nördt lichen europäischen Rußland klarlegt und die Arbeiterklaffe» auffordert, ihren Negierungen in dieser Bezichnug Wider» stand entgegen zn setzen. Englische Meldung über die Einnahme von Archangelsk. Haag, 7. Aug. Amtlich wird aus London gemeldet; Marine- und militärische Streitkräfte der Alliierten sind ans 2. August in Archangelsk gelandet. Nach weiteren englischen Meldungen bringen die Bauern aus den Dörfern in de, Nähe von Archangelsk Rote Gardisten nach der Stadt, die sich versteckt gehalten hatten. England vergewaltigt die Bewohner der Murmankiiste. Stockholm, 7. August. Laut „Helsingin Sanomat" bringen die Engländer in Fernkarelien und Murman hundert Millionei Rubelscheine in Umlauf, die nur dort Geltung haben. Si zwingen dadurch die Bevölkerung, ausschließlich bei ihnen z; kaufen. Die Engländer kaufen Nenntierfleffch und Lachs au und oer prechen dafür Zucker, Tee. Leder und Kleider. Verluste der amerikanischen Truppen. Newyork, 7. Aug. Die amerikanische Verlustliste oom 1ö. bis 30. Juli weist 64 730 Namen auf. Die ersten Brasilianer Nnd da! Lugano, 7. Aug. .Vovolo d'Jtalia' meldet, die ersten brasilianischen Streitkräfte seien an der französischen Küste ge landet worden Letzte Orahtberichte „Wilsdruff Oie Versenkung der „Justitiar (Amtlicher Bericht.) Berkin, 7. Aug. Eines unserer U-Boote, Kommandant Kaoitänleuinant v. Schrader, hat an der Nordküste Irlands den stark gesicherten englischen Dampfer „Justicia" von 82120 Br.-Reg.-To. durch mehrere Torpedotreffer so stark be schädigt, daß das Schiff am folgenden Tage durch ein vom Oblt. z. S. o. Ruckteschell befehligtes U-Boot trotz Bedeckung durch 18 Zerstörer und 16 Fischdampfer endgültig versenkt werden konnte. Infolge sehr ähnlicher Bauart wurde das Schiff zunächst irrtümlich für den früher deutschen Dampfer .Vaterland" gehalten. Das U-Boot hat außerdem noch S große Dampfer, davon einen vom Typ „Franconia" (18 000 Br.-Neg.-To.) aus stark gesicherten Geleitzügen an der Westküste Eng lands herausgeschvsseu, rund insgesamt 56000 Br.-Reg.-To. Die „Franconia" ist ein Dampfer der Liverpooler Cunard- Linie ans dem Jahre 1911, mit allen Einrichtungen der Neu-, zeit ausgerüstet, mit drahtloser Telegraphie, Unterwassersignale avvaiat, Kühlanlage usw. und mit Maschinen von über 40000 Pferdekräften. „Justicia" ist der 1915 in Belfast bei Harland und Wolff für die Holland-Amerika-Linie gebaute Turbinen- dämmer „Statendam". der von der englischen Regierung über nommen wurde. Er war bestimmt, der Stolz der nieder-