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und 6 Ausländer, sowohl Forst- als Landwirth- schaft. — Von den Ausländern sind 2 aus Spa nien, 2 aus Griechenland, I aus der Schweiz, 3 aus den Rhcinlanden, 4 aus Thüringen, 3 aus Baiern, 2 aus Schlesien, 2 aus der Niederlausitz, 1 aus Böhmen, I aus Hannover, 2 aus dem preuß. Herzogtum Sachsen und I aus Anhalt-Dessau. dergleichen berühmte deutsche Versisicante gegen eine geringe Douceur unvergleichlich würden Vollzogen haben; dieses ist Jedoch nur eine erinnerung, wel che denen H. Baudirecteurs ledigl. anheim gestellt bleibt. Ich aber rc. Wer ist mehr zu bewundern, der Dichter oder der Referendar? Poesie im 18. Jahrhundert. Als der neuerbaute Thurm an der hohen Dom kirche zu Würzburg im Jahr 1763 seiner Vollen dung nahe war, licken die Baudirectoren, nebst einigen Gedächtnißmunzen, auch mehrere Denkverse verfertigen, um sie in den Thurmknopf zu den alten zu legen. Vorher schickte man sie aber dem Fürsten Adam Friedrich, einem gebornen Gra fen von Geinsheim, welcher sich eben damals zu Zeil aufhielt. Er besah diese Kunsiprodukte, und äußerte über die Poesien das nachfolgende Urtheil. Zur bessern Würdigung desselben möge hier eine Stanze eines jene? Gedichte eine Stelle finden: Die Schlag-Glock und Viertel Uhr Im Thurm hoch gehenket wur So sic bevor weit unten hieng Die Viertel Uhr erst neu Anfing In diesem Jahr war vorhin nit Noch eins, das werk, thu ich dich bitt Wie Getrayd und Wein zu dieser frist In hohes Geld gestiegen ist. Das Malter Waiz deß gleich auch Korn Um 8 Gulden bezahlet worn Das Malter Haber großes Maas Um sechs Gulden der Kauf war Desselben gleich das Fuder Wein Allhie und uff dem Land gemein Fünfzig, sechzig und auch siebenzig Gulden bis uf sechs und Neunzig Gegolten hat an diesem Ort Kein Mensch so alt, der vor mehr hort. Man sollte es kaum für möglich hatten, daß man eine so gräuliche Reimerei noch in den Jah ren 1760 habe fabriciren, am allerwenigsten lesen können. Der Erzbischof ließ durch dem geheimen Referendar Prümmer unterm 24. November Fol gendes antworten: „Die neuen Denkverse betreffend, so haben seine Hochfurstl. Gnaden an deren Inhalt und ei gentlichen Stoff mchts sonderliches zu erinnern oder beizusetzen; Höchstdiesclbe vermeinen aber, daß, wie alles nach denen heutigen Zeit und Umständen ganz billig eingerichtet wird, also auch die erhabene schö ne Dichtkunst oder vortrefliche teutsche possm un- sers gegenwärtigen Gelehrt- und ohngkeich mehr polirten 8ävuU hätte solln imitirt und also die Fertigung sothaner Denkverfen einem hicrinncn recht ausbundig geübten Manne, Aufgctragen werden, welches ein sächsischer Rabener, Weiss, oder andere Merkwürdige Mahlzeit. Als Kaiser Karl IV. auf einer seiner Reisen, in Gesellschaft vieler Hofleute, in einen Flecken kam, hielt er eine Mahlzeit, von welcher Lehmann in der Speycrschen Chronik folgenden Bericht er stattet : .„Als nun der Kaiser ins Schloß umb Mittags zeit eingekehrt, vnnd einen Jmbis ihme vnnd den Hoffleuten aufzutragen (dem Amtmann des Flek- kenS) befohlen, hat der geschwindt diesen Vortheil erfunden, daß er die Saw im Flecken alsbald zu sammen auff einen Haussen treiben, Ohren vnnd Schwantze abschneiden, solche in die Küchen brin gen, bereiten, vund auf mancherlei Manier kochen, vnnd zu Tische tragen lassen, damit mannigliche als in Eyl wol gesättigt vnnd zufrieden gewesen. Jedoch hats den Kaysern vnnd andere befremdet, woher und warumb er sie nur mit Ohren vund Schwäntzen abgespeist vnnd solches von Amptman gefragt, Ich habe in Eyl, sagt derselbe, vund mit gcringerm Costen Ewer Majestät nicht versehen kön nen, dann sollte ich Saw oder andere Vieh haben lassen abstechen vnnd bereiten, hete sichs gar zv lang mit dem Jmbis verweilet, vnnd were auch großer Vnkosten auffgangen, Jetzo aber haben die Wnterthanen ihre Zahl Vieh wie zuvor, vnnd ein schlechten Verlust an Schwentzen vnnd Ohren. Solche Antwort vnnd geschwinder vorthellhafter Anstallt hat dem Kaiser sehr wohl gefallen." Gegen die Mühseligkeiten auf der Lebensreise. Vater, wir suchen dich! Lächeln Sonnen unserm Leben, Und ob Stürme sich erheben« Wetter dräuen fürchterlich: Vater, wir finden dich! Vater, wir finden dich! Wenn des Frühlings Lüfte wehen, Wenn in Schnee gehüllt die Höhen — Lenz und Winter rühmen dich — Vater, wir ehren dich! Vater, wir ehren dich! Führst du mich durch Blumenauen, Oder durch Gewittergrauen: Deine Gnade zeiget sich — Water, du segnest mich!