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Wochenblatt für Wilsdruf, Tharand, Nossen, Siebenlehn »nd die Umgegenden. Vierter Jahrgang. Freitag, den 8. November 1844. 45. Mil König!. Sachs. Concession. Leraatwortllcher Redakteur und Verleger: Albert Reinhold. B°n »>«,-- Z«I-sch«fI -r,ch->»- all, -m. Skumw-r. D,r P«ii für b.n Bltti,Ijah,gan, b.k.s,! lo Na, Sämmllick. «emgl. P°ftän,I« d.i Inland,S n.hm.« Ballungen daraus an. B.kannlmachnng.n, welch, im nächst,» Sluck „sch,,"' s°°,n d-n l. Wllödruf d.« Montag Abends 7 Uhr, in Tharand bis Montag Nachmittags 5 Uhr und in Nossen dis Mittwoch Vormittags tl Uhr -n„n°mm,n. Auch können bis Mittwoch Mittag .in^.nd. Zus.ndung.n auf Verlang n durch di- Post an d-n Druckdr, b^ord.rt w«d.n, sodaß ft. in d« nächst.» Num».°r -rsch.in.n. Wir -rditt.n uns di.s.lb.n uni.r d.» Ad«ff.„ an di- Redactton des Wochenblattes in Wilsdruf," an die Agentur des Wochenblattes in Tharand," und „an Lie Wo- Anettsin Nossen." In Meißen nin.mt Herr Buchdruckereibesißer Klinkicht jun. Auftrage und Be- w-rd.n^^ "" B-ttraz- , w-lch, d-r T-nd«nj d-s »lattts rnlsp-ech-n, sollen st-Ij mik groß.m Dank/ ang.nommr» Die Redaktion. Der Iagdteufel. Eine erbauliche Betrachtung, allen ihren Mit schwestern gewidmet von Theresina. (Fortsetzung.) Wenn ich in den früheren Abschnitten die Ein wirkungen des JagdteuselS auf die von ihm Be sessenen mehr von der praktischen Seite darzustel len versuchte, so sei es mir gestattet, noch einige Worte denjenigen' Aeußerungen des Dämons zu widmen, welche, da der Besessene dabei passiv bleibt, theoretische genannt werden möchten. Ich meine nämlich die leidigen Gespräche über die Jagd und alle mit dieser Beschäftigung verwandten Gegen stände. Da ich nur zu oft Gelegenheit hafte, dergleichen Verhandlungen und Herzcnsergießum gen mit anzuhören, wird man sich über mein Wissen in Bezug auf technische Ausdrücke und waidmannische Redensarten nicht wundern. Geschieht es nämlich, daß zwei oder wohl gar mehre vom Iagdteufel besessene Manner zusammenkom men, so kann man mit der größten Sicherheit da rauf gefaßt.sein, daß nach den ersten Begrüßun gen und den nothwendigsten Floskeln und Redens arten, welche der gesellige Ton nun einmal erheischt, daS Gespräch in Nimrods Reich alsobald hinüber- schweift, um wo irgend möglich dieses weite Ge biet die ganze Zeit des geselligen Beisammenseins über nicht wieder zu verlassen. Vor allen Dingen ist es die Witterung, deren Einflüsse auf die edlen Jagdthiere man bespricht. Im Frühjahr wird mit erschöpfender Gründlichkeit und besorglichem Ernst ein spat gefallener Schnee besprochen, der gar leicht einigen jungen Häslein das schuldlose Dasein gekostet haben könnte. Man sucht Trost» und Beruhigungsgründe für seine Befürchtungen auf und gedenkt ähnlicher Fälle, wo trotz des März- und Aprilschnces die Nachkommenschaft der Hasen eine überaus gesegnete war. Ist der Som mer naß und regnet cs zumal im Monat Juni stark, so zittert der Waidmann für das Leben der jungen Rebhühner in eben dem Grade, wie den Menschenfreund das Herannahen einer verheeren den Epidemie mit banger Sorge erfüllt. Ein ge fallener Mchlthau ist im Stande Jäger und Jagd liebhaber in das eifrigste Gespräch über die et waigen Folgen dieser Erscheinung zu verwickeln, weil bekanntlich dem Hasen, vielleicht auch dem Reh, der Genuß der Kräuter, welche der giftige