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Der Kammerherr sperrte Augen und Ohren auf und Philipp I fuhr ganz leise fort: „Ihr Feind, der Hofjunker v. Albendyl, befindet sich in Hannover." „klon äiou! reden Sie im Ernst?" stammelte der Kammerherr, und Zorn und Ueberraschung schienen ihm das Antlitz zu röthen. „Er ist es" fuhr Philipp fort, obgleich er sich für seinen Zwillings bruder Horace ausgiebt, der ihm allerdings zum Verwechseln ähnlich sieht. Der gute Junker hat dabei nicht an die Schmarre gedacht, welche der bürgerliche Doctor ihm damals für die Verläumdung gezeichnet. Das Kainszeichen soll ihn ins Verderben stürzen." „Ja, rächen muß ich mich für den blutigen Schimpf, den der Hof junker mir angethan," flüsterte der Kammerherr, die Hand zornig ballend. Man sah's dem guten Manne an, daß dieser Groll wirklich tief in ihm wurzelte und ihm eine komische Anwandlung von Courage verlieh. „Beim Zeus! lieber Kamcrherr, wir hätten jetzt die beste Gelegen heit dazu, und es freut mich deshalb doppelt, daß Sie die Beleidigung noch ebenso tief fühlen, als da sie vor zwei Jahren Ihnen gerade angethan war. Wissen Sie noch, Lieber, wie der freche Mensch seine eigene Schande mit Ihrem fleckenlosen Namen bedecken wollte? wie er die Geschichte von Pompejus und der Britischen Landläuferin unsern Zirkeln erzählte und alle Welt dabei an Sie dachte, weil gerade Sie diesen ruhmvollen Namen führen?" „Hören Sie auf, die Galle läuft mir über," flüsterte Pompejus v. Pontpietein, ganz leise mit dem Fuß stampfend, „zum Glück habe ich später erfahren, daß diese Britin, mit welcher er mich liirte, aus guter Familie gewesen ist." „Sie war die Tochter eines ehrsamen Londoner Bäckers," versetzte Philipp spottend und schadenfroh. „Oiol! ich ersticke," stammelte der Kammerherr, dunkelroth wie ein Krebs. „Was soll ich thun um diesen Schimpf zu rächen?" „Sie müssen sich mit ihm schlagen, mein Theuerster!" sprach Philipp ironisch. „Was denken Sie von mir, lieber Assessor! Sr. Majestät Un gnade wäre die sicherste Folge davon." „Nun, dann seien Sie mein Verbündeter, wir Beide wollen ihn L kaii-6 nehmen." (Fortsetzung folgt.) Kirchennachrichten aus Wilsdruff. Zum 2. Advent-Sonntag Vormittags predigt Herr p. ve. Wallt. Nachmittags predigt Derselbe. Monat November. Getauuft: Otto Paul, Carl August Schrcckenbachs, Bierverlegers hier, Sohn; Anna Marie, Carl August Pflugbeils, Bürgers und Schneiders hier, Tochter; Wil helm Richard, Friedrich Wilhelm Jltzigs, ans. Bürgers und Lohgerbers hier, Sohn; Johanne Margarethe, Julius WUHeim Krippenstapels, ans. Bürgers und Leimsabri- kants hier, Tochter; Carl Richard, Heinrich Carl Musbachs, Nachtwächters und Schuh machers hier, Sohn; Frida, Marcus Hermann Georg Andersens, Bürgers und Bar biers hier, Tochter; Bertha Selma, Emil Max Günthels, Fleischers in Grumbach, Tochter; Martha Hedwig, Ernst Moritz Saupe's, ans. Bürgers und Händlers hier, Tochter; Alma Elisabeth, Gustav Hermann Gehre's, Pachters der Wetzelschen Schnei demühle hier, Tochter; Max Emil, Franz Theodor LindnerS, Bürgers und Decora- tionsmalers hier, Sohn. — Hierüber: Carl Otto, Anna Ida und Laura Minna, drei uneheliche Kinder. Getraut: Carl Julius Galle, Bürger und Stellmacher hier, mit Liddy Amalie Hempel hier. Carl Wilhelm Moritz Schulze, Stadtbriesbote hier, mit Bertha Ida Patzig hier. Beerdigt: Friedrich August Grätzschel, Wirthschaftsbesitzer und Röhrmeister hier, 68 I. 2 M. 22 T. alt; Julie Emma, Julius Kadner's, Slraßenmeisters hier, älteste Tochter, 20 I. 10 M. 27 T. all; Carl Gottlieb Bergmann, Trainirer hier, 86 I. 11 M. 3 T. alt; Paul Hugo, Carl Traugott Baumgartens, Bürgers und Korbmachers hier, Sohn, 9 M. 22 T. alt; Friedrich Wilhelm Fichtner, Hausknecht hier, 26 I. 11 M. 1S T. alt. Hierüber drei todlgeborne Söhne, worunter ein un ehelicher. allein sind die Mineralquell-Hustenkaramels und der Kakao-Thee Maria Benno von Donat Pari- 1871, wenn sich auf der Vorderseite nichts Anderes gedruckt findet, als die weltbekannten vier Worte: Maria Benno von Donat. Bon Tr. Majestät Lem «Kaiser von Deutschland besitzt Maria Benno von Donat allein drei ruhmreiche Anerkennungen und von Sr. Heiligkeit dem Papste segensspendende Anerkennung, Ordensverleihung und Diplome. Paris. Sonntags. Nächst Gott haben wir einzig und allein bei meinem häßlichen Blntschleim-Husten und Magenleiden Ihre unverglelu-tlüM Mineralquell-Hustenkaramels und Kakao-Thee Maria Benno von Donat geholfen. Die nächtlichen Schweiße sind ganz fortgeblieben und der Appetit stellt sich allmählig wieder ein. Senden Sie, bitte umgehend, aber umgehend noch 5 Original-KartonS Hustenkaramels zu 50 Ps. und 30 echte Kartons Kakao-Thee zu 20 Pf. Meine Kinder haben nur durch Jdre wohlthätigen Hustenkaramels rc. rc. Tritt allgemeine Schwäche hinzu, so versäume man nicht, einen wissenschaftlich gebildeten Arzt zu konsultiren. In billigster Packung und wegen dem großen Erfolge treffen dieselben fortwährend in Kartons und Flaschen frisch ein bei Herrn Apotheker MW Für Familien und kesecirkeh Bibliotheken, Hotels, <Lafös und Restaurationen. Abonnements - Preis vierteljährlich « Mark. — Zn beziehen durch alle Buchhandlungen und Postanstalten. 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Dbeoäor Lippe u. Mau. Todesanzeige und Dank. Im hohen Alter von über 80 Jahren war es unserm theuern Vater und Schwiegervater, dem Tischlermeister 4t. Riste, noch de- schieden, daß er auf einer Besuchsreise in Dresden durch einen Unfall seinen Tod finden sollte. Es ist uns aber bei diesem schmerzlichen Falle so viel herzliche Theilnahme gezollt worden, namentlich heute bei seinem Begräbniß, indem ihm seine lieben Kameraden der geehrten Schützengesellschaft seinen heißesten Wunsch erfüllten und ihn zu seiner letzten Ruhestätte trugen und geleiteten, daß es uns drängt, Ihnen Allen hierdurch den tiefgefühltesten Dank dafür ausznsprechen; gleichen Dank auch dem Herrn p. llr. Wadi für die erhebenden Trosteswvrte am Grabe des theuern Entschlafenen. Wilsdruff, am 1. December 1880. vis Iranvrnckvn Hinterlassenen. Dank. Für die liebevollen Beweise der Theilnahme beim Tode und Begräbniß meiner lieben HarNia, sage ich Allen meinen herzlichsten Dank. Lrnst Ldort. kestaarrltioa Mi' Eliten Ouellv. Mgf" Heute Freitag Schlachtfest. "WU Der heutigen Nummer liegt eine WaareuverzeichuiH des Herrn Tlmlantt in als Beilage bei.