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haben wird, welche bis jetzt durch die Oberwarthaer und Pennricher Höhen sehr beeinträchtigt war, ließ sich Dienstag Abend, als der Thurm bs unters Dach gerichtet war, des sehr umwölkten Horizontes wegen nicht beurtheilen; doch werden wir in diesen Tagen aus die den Besu chern des Osterberges nunmehr ueuerschlossene Aussicht, welche sich wahrscheinlich aus den erzgebirgischcn Höhenzug vom Lichtenwaldsteiu bis zum Mückenthünnchen erweitert haben wird, zurückkommen. Bau meister des Thurmes ist Herr Architekt E. Poch in Kötzschenbroda, Bauherr der Eigenthümer des Osterberges, Herr Kcllerhossbesitzer Lucius in Oberwartha. (Kötzscbenbrodaer Zeitung.) — Während des Pfingstfestes veranstaltet Herr Hessel in Dres den eine Cxtlafahrt nach Hamburg und zwei Extrasahrten nach Berlin, zur Fischerei-Ausstellung zu bedeutend ermäßigten Fahrpreisen. — Dresden. Der Festausschuß für den im Juli hier stattfin denden 1l. deutschen Feuerwehrtag ist iu voller Thätigkeit. Die Anmeldungen der Theilnehmer haben bereits begonnen und dürfte die Zahl derselben, da es in Sachsen allein schon 45,000 der Feuerwehr Angehörige giebt und außer den Feuerwehrleuten aus unserem engeren Vaterlande auch solche aus den anderen Ländern Deutschlands und aus Oesterreich kommen werden, eine ungemein große werden. Als Ge bäude für die mit dem Feuerwehrtage verbundene Ausstellung von Maschinen und Utensilien, welche sich auf das Feuerlöschwesen beziehen, wurde vom Festausschuß die alte Gardereiterkaserne erwählt und für die Erholungsfestivitäten hat man die Brühl'sche Terrasse, den Großen Garten, das Lincke'sche Bad und das Waldschlößchen in Aussicht ge nommen. Nicht uninteressant ist der weitere Beschluß des Ausschusses weder eine direkte Subvention, noch einen Garantiefond zur Abhaltung des Feuerwehrtages von anderen Faktoren zu erheischen; man will möglichst auf eigenen Füßen stehen. Dabei hegt man immerhin den Wunsch, daß die königlichen und städtischen Behörden, sowie die Ein wohnerschaft der Residenz- und Hauptstadt dem Feuerwehrtage ihr Wohlwollen nicht versagen werden. So hofft man zuversichtlich, das Finanzministerium werde den durch Mitgliedskarte legitimirten Feuer wehrleuten auf allen sächsischen Slaatsbahnen auf einfache Tourbillets freie Rückfahrt gewähren. Was die Quartierfrage anbelangt, so wird man vorzugsweise auf billiges Unterkommen in Gasthäusern und Pri- Patwohnungen reflektier», auch hofft man von der Gastfreundschaft Dresdens eme Anzahl Freiqnartiere zu erlangen. Nur im äußersten Nothfalle wird man zu Massenquartieren verschreiten. — Seither waren sächsische Militärmusikchöre, welche außerhalb ihres Garnisonsortes und dessen nächster Umgebung Aufführungen veranstalteten, von der Legitimationsscheinpflichtigkeit und in Folge dessen auch von der Bezahlung der Gewerbesteuer für den Gewerbe- Hetrieb im Umherziehen befreit, da nach einer Verordnung des König!. Ministeriums des Innern in Hinblick auf die Organisation und Leistun gen der sächsischen Militärmusikchöre der Nachweis, daß bei den mu sikalischen Aufführungen derselben ein höheres Interesse der Kunst obwaltet, bis auf Weiteres ein für allemal als gesührt anzunehmen war. Bei der Ausführung des Gesetzes vom 1. Juli 1878, die Be steuerung des Gewerbebetriebes im Umherziehcn betreffend, hat sich jedoch herausgestellt, daß einestheils die sächsischen Militärmusikchöre sich nicht auf solche musikalische Aufführungen beschränken, welche le diglich einem höheren Interesse der Kunst zu dienen bestimmt sind, sondern durch Aufspielen zum Tanze, durch Musikmachen bei Aufzügen rund ähnlichen Leistungen vielfach in das eigentliche Musikgcwerbe über greisen, und anderntheils, daß bei Anwendung der Bestunmung in Z 1 und 4 des oben angezogenen Gesetzes die Grenze für die Annahme , des Vorhandenseins eines höheren Interesses der Kunst bei muftkalischen Aufführungen thuulichst eng gezogen werden muß, um einer nicht zu rechtfertigenden Benachtheilung andere Gewerbetreibender nach Mög lichkeit vorzubeugen. Um derartige Ungleichheiten thunlichst zu ver meiden, hat-nun das Kgl. Ministerium des Innern durch Verordnung vom 24. April d. I. im Einverständnisse mit dem Kgl. Finanzmini sterium bestimmt, daß die Befreiung der sächsischen Militärmusikchöre von der Legitimationsscheinpflicht von jetzt nur dann noch zugestanden werde, wenn sich die Musikchöre bei ihrem auswärtigen Geschäftsbe triebe ausschließlich auf rein künstlerische Aufführungen beschränken nnd sich namentlich nicht auch mit Tanzmusik, Aufspielen bei Fest zügen und ähnlichen gewerblichen Leistungen beschäftigen. — Meißen. In der Nacht zum 11. Mai ist ein vom hiesigen t. Amtsgericht an das städtische Krankenhaus zur Verpflegung und Kur abgegebener schwerer Verbrecher nach Durchbrechung der Mauer in eine Seitenzelle gedrungen und dann mit Hülfe seines Bettüberzugs, an dem er sich vom unvergitterten Fenster herabgelassen, aus seiner vergitterten Zelle entflohen. — In den Orten Stangendorf, Thurm und Niedermülsen sind seit einigen Tagen unter den Kindern die Masern ausgebrochen. In Stangendorf liegen bereits 36 Kinder an dieser Krankheit. Auch wird bereits aus St. Michelu ein dergl. Fall gemeldet. — Sebnitz. Aus den benachbarten Walddörfern, wie Hinter hermsdorf, Saupsdorf und Ottendorf, kommt die Kunde, daß durch die letzten Frvstnächte die Heidelbeerblüthe zum großen Theile vernichtet wurde, so daß die armen Bewohner in diesem Jahre bedeu tend in ihren Einnahmen geschädigt werden. — Freiberg. In unserer Stadt ist die ägyptische Augenkrank heit eingekehrt und dieselbe bei Kindern und Erwachsenen konstatirt worden. Vermischtes. — Der Stadtrath in Gera beschloß in einer stattgehabten Sitzung, daß in Folge weiterer Ermittelungen und Revisionen der fernere Ge brauch der Bierdruckapparate, einschließlich der Spritzhähne, im Geraer Stadtbezirke verboten und zu Beseitigung derselben eine Frist von 3 Monaten gestellt werden soll. * Großer Waldbrand. Im Mochholzer Revier, zurStandes- herrschaft Muskau gehörig, brach am 2. d., wie die „Ndschl. Ztg." meldet, ein Waldbrand aus, der auf einer Fläche von etwa 200 Mor gen 30jährigeu Bestand vernichtete. * Wie vorsichtig Aerzte sein sollen, Patienten Briefe an andere Aerzte mitzugebe», beweist folgender Vorfall. Ein Frankfurter Bürgers- svhn litt an einem Herzübel und wurde von seinem Hausarzt bestimmt — es geschah dies seiner Beruhigung halber, zwei berühmte Aerzte i» Berlin zu befragen. Zu seinem Unglück fand er dieselben nicht zu Haus und im Begriff, zum dritten zu reisen, der in einer süddeutschen Universitätsstadt lebt, plagte ihn die Neugierde, den einen der ihm mitgegebenen Briefe, deren Adressaten er nicht gefunden, zu öffnen, worin er denn fand, daß sein Hausarzt den Collegen einen an einer Unheilbaren Herzkrankheit leidenden Patienten schicke, den sie beruhigen möchten. Es wirkte dies auf den Geisteszustand des Menschen der maßen, daß er sich erschoß. * Auf einem Marktplatze versunken. In Friedel (Oest.- Schles.) suhr dieser Tage ein Mann auf einem mit zwei Pferden be spannten Wagen über den Marktplatz; in der Mitte desselben versank plötzlich das ganze Gespann. Der Mann wurde aus der 16 Meter tiefen Grube mit nur leichten Verletzungen herausgezogen, die Pferde aber waren todt. Man vermuthet, daß sich hier ein unterirdischer alter Gang befinden müsse, der bei dieser Gelegenheit zum Theil ein stürzte. * Ein versunkenes Dorf. Wie die türkischen Blätter melden, ist das Dorf Heleddi in der Nähe der kleinasiatischen Seestadt Sinopa während eines Erdbebens, das daselbst vor einigen Tagen stattfand, gänzlich ins Meer gesunken, so daß von den sechszig Häusern und der Moschee, aus denen dasselbe bestand, auch nicht die geringste Spur übrig blieb. Von den Bewohnern des Dorfes, die sich noch bei Zeiten retten konnten, soll auch nicht einer dabei verunglückt sein. (E i n g e s a n d t.) Wahre Lust und Liebe läßt auch den thätigen Handwerker in der Gesangskunst Bedeutendes leisten, das hat wieder einmal recht schlagend der Gesangverein „Sängerkranz" bewiesen, als er vergangenen Sonntag im Schramm'schen Gasthof zu Weistropp concertirte. Nun, man kennt recht gut die gediegenen Kräfte, die den Verein auf diesen ehrenden Platz gestellt. — Im Allgemeinen läßt sich von den Herren sagen, sobald sie in Active treten: „ „Was ich in jenem Augenblick empfunden, Und was ich sang, vergebens sinn ich nach, Ein neu Organ hatt' ich in mir gefunden, Das meines Herzens heil'ge Regung sprach."" Kirchennachrichten aus Wilsdruff. Am 1. Pfingstfciertag Vormittags predigt Herr Vf. tzikak!. Nachmittags 1 Uhr liturgischer Gottesdienst. Am 2. Feiertag Vormittags predigt Derselbe. An beiden Feiertagen Collecte für den Kirchenfond. Kirchenmusiken. 1. Pfingstfeiertag. Psalm 100: „Jauchzet dem Herrn" pp. für Männerchor und Orgel von Hesse. L. Pfingstfeiertag. Cantate: „Auf zu deines Thrones Höhen" pp. für gemischten Chor und Orchester von Bräuer. KWGSßOW. Dienstag, den 18. Mai dieses Jahres, als den 3. Mfingstfeiertag, Nachm von 1 Uhr an sollen in dem Gehöfte des Wirthschaftsbesitzers in BurkhardSwal-e verschiedenes HauS- und WirthfchaftS- G-räthe, ingleichen eine Parthie Druckfachen, illustrier-Zeit- fchriften und Bilder um das Meist-Gebot versteigert werden. BurkhardSwalde, den 12. Mai 1880. Empfehle mein großes Lager felbstgefertigter MU SR GW in Seide von Mark 1 50 bis 2 25, „ Stoff „ „ 1 - „ 2 25, für Schüler „ „ 1 — „ 1 75. Melzwaaren werden während des Sommers unter Garantie übernommen. Zickelfelle kaufe zum höchsten Preise. Wilsdruff, Sirrin Morice, Dresdnerstr, vm-ä-vw d. Nathskeller. Kürschner u. Mützenmacher. AMLlollvsi-ok^ S SM 8°. 8 W )so8S6v 6. ftivIbrieUt, Oonckitoi-, Lck. ^potbalcor; W ia ll'Iiaranckt v. IwKutr, ^potbolcor. 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