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42 für WilsSruf, Tharaud, Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden. Dritter Jahrgang. Freitag, den 10. Mai 18«. 20. Mit König!. Sachs. Evncession, Verantwortlicher Rcdactcur und Verleger: Albert Reinhold. Bon ditt-t Zeitschrift erscheint alte FreNagc eene Nummer. Der Prees für den Bierleliahrgang t-t-Lzl 10 Rgr. Sämmttl»- König!. Pcsiiimter des Inlandes nehmen Bestellungen darauf an. B-tannlmachungen, welch, im nächsten Llüa erscheinen fcllen, wer den in WUsvruf bis Montag Abends 7 Uhr, in Lharand bis Montag Nachmittags 5 Uhr und in Nossen lsts Mittwoch Vormittags N Uhr angenommen. Auch können dis Mittwoch Mittag eingehende Zusendungen auf Verlangen durch die Post an den Druchorl befördert werden, scdaß st- in der nächsten Rümmer erscheinen. Wir erbitten uus dieselben unter den Adressen: „an die Redaction des Wochenblattes in WilSdruf," ,,an die Agentur des Wochenblattes in Tharaud," und „an die Wo chenblatts-Erpcdition in Nossen." In Meisten nimmt Herr BuebdruckereibesiHer Klinkicht jun. Auftrage und Be- siellungcn an. Etwaige Beitrage, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, sollen stets mit großem Dante angenommen werden. Die Redaktion. Karl Friedrichs, Markgrafen zu Bar den, Aufruf an sein Volk im Jahr 1783. (Beschluß.) An mein Volk. Daß das Wohl des Regenten mit dem Wohl des Landes innig vereiniget sei, so daß beider Wohl oder Uebelstand in Eines zusammcnflicßen, ist bei mir, seit ich über meine Bestimmung nachzudcn- ken gewohnt bin, ein fester Satz gewesen. Ich kann also, wenn ich etwas zum Besten des Lan des thue, dafür keinen Dank erwarten, noch an nehmen. Was mich selbst vergnügt, mir Beruhi gung gibt, mich der Erfüllung meiner Wünsche, ein freies, opulentes, gesittetes, christliches Volk zu regieren, nähert, dafür kann man mir nicht danken. Ich aber habe dem Höchsten zu danken, der mich die Erfüllung meiner Wünsche hoffen laßt. Ich glaube, gegenwärtigen Anlaß benützen zu müssen, einige Reflexionen und Ermahnungen an die Herzen derer, die ihnen Eingcmg geben wol len, legen zu können. Wenn der Satz ferne Rich tigkeit bat, daß das Wohl des Fürsten mit dem Wohl des Landes innig vereinigt ist, so ist er cs aus der Ursache, weil ihr Interesse auf das Ge naueste verbunden ist, oder mit anderen Worten, weil der Fürst mit dem Land in genauem, wech selseitigem Verhältnis! steht. Nun stehet aber ein jeder Bürger des Staats im Verhältniß mit seiner Familie, jede Familie mit ihrem Wohnort, jede Stadt oder Dorf mit dein District, der sie umgibt, — jedes von diesen mit dem Ganzen, das Ganze mit dem Landes fürsten, und dieser wieder mit sammt seiner Fa milie und denen, die mit ihm den Staat regieren, verthcidigen, erhalten helfen — mit Allen. Ein jeder Stand, ein jedes Amt, «in jeder Bürger sind in genauer Verbindung und haben nur Ein Haupt interesse in dem Wohl des Ganzen. So wie nun auch ein jeder Landesfürst, der seine Pflichten, sein wahres Interesse kennet, und es also mit seinem Volk wohl meint, wünschen wird, ein freies, opulentes, gesittetes, christliches Volk zu regieren, so gereicht es zur wahren Glückseligkeit eines je den einzelnen Gliedes im Staat, zu der Erfüllung dieses Wunsches das Seinige bcizutragen, und >o viel in seinen Kräften- steht, und, so weit seine Verhältnisse reichen, mitzuwirken. Hier ist also nur Eine" große Familie, deren Glieder zu einem