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Dritter Jahrgang. für Wilsdruf, Tharand, Nossen, Siebenlehn und Sie Umgegenden. Freitag, den 7. Juli 1843. 27. Mit Kvnigl. Sächs. Cvncession, Verantwortlicher Rcdactcur und Verleger: Albert Reinhold. B°» d>,s-r ZMchrlst .rfchcint all- s».-a,- ->n- Numm«. D-r Ptt>« für dk» vi-lk«,jahrgang b.käg, 10 Rgr TammNich« L°mgl. Pcsiämt-r d-s Jnland-s »rhm-u P-st-llungc„ darauf an. N-kanntmachung-n, w-cch- im nächst«» S-ÜL -rfch.in.n sall-n, w,-- d.n in Wilsdrus bis Montag Adands 7 Uhr, in Tharand bi« Montag Nachmittags 5 Uhr und in Noffcn bis Mittwoch Vormittags >1 Ilhr angmommrn. Auch kcnn.n ins Mittwoch Mittag -ingkh-nd- guf-n°ung,n auf Wkrlangcn durch di« Post an d«n Druckort bttörd-rt w«rd«n, sodaii st- in d,r nächst«» Numm,r -rsch-in-n. Wir -rbitt-n UN« dirs«Ib,n untrr drn Adr-ff-n - an die Rcdaction dcs Wochenblattes in Wilsdruf," „an die Agentur Les Wochenblattes in Tharand," und an d'ic Wo chenblatts-ErpcLikion in Noffcn." Zn Meißen nimmt Herr Buchdruttereibesitzcr Klinkicht jun. Aufträge und Be stellungen an. Etwaig« BM-ag- , W-Ich- d-r T,nd-»j d-s »lätt-s tnlff>r-ch«n, soll.it stets mit grof.m Dank« ang.nommk» Die Redaction. Etwas über Thierguälerei. In der Schule wird es gelehrt und in den Kirchen wird es gepredigt, daß Thierguälerei etwas Sündhaftes und Strafbares sei, und dennoch kommen noch so viele Falle von Lhieruqälerei vor Worin liegt das? Weil nicht Jeder darüber nachdcnkt, was Alles dem Thiere.Qual verursachen könne, oder wenn er es auch einsieht, weil er denkt, daß cs nicht anders gehe und daß es so geschehen müsse. Wer Kalber zur Stadt bringt, glaubt es gehe nicht anders, als daß er sie binde. Da werden die armen Thiere auf den Wagen geladen, sie können nicht schreien, sie können das Ungeziefer nicht ab wehren, die Kopfe hängen herab und schleifen wohl gar auf dem Wege oder dem Wagenrade, — und doch macht sich der Einzelne kein Gewissen daraus, daß Thiere in einem so qualvollen Zustande unter den heftigsten Schmerzen, während ihnen natür lich die Füße, wo sie gebunden sind, stark an schwellen, oft Meilenweit fortgeschleppt werden. Es gebt aber auch ohne Binden — das beweisen viele Versuche, die neuerdings in Baiern ange stellt worden sind. Man hat Kälber in dazu eingerichteten Wagen Meilenweit transportirt, ohne sie zu binden, und die Führer sowohl sagen, daß cs ganz gut gegangen wäre, als auch die Fleischer bestätigen, daß das Fleisch viel besser sei, als von den halb todtgeängstiaten, gefesselten Kälbern, wo namentlich die Füße und Köpfe oft ganz mit Blut unterlaufen sind. Ebenso ist es mit den Pferden die besonders von den Sandfuhrleuten auf das Erschrecklichste abgemartert werden. Das halten die Leute auch für keine Thierquälerei, sie denken: „ich habe cs gekauft und muß mir mit Hülfe des Pferdes mein Brod verdienen;" aber dennoch ist die Quälerei immer nicht beseitigt und auf eine sündhafte Weise soll sich Niemand sein Brod verdienen. Hier können wohlhabende und gutgesinnte Gutsbesitzer viel thun, wenn sie zusammentreten und den Leu ten diese Pferde für ein Geringes abkaufen, um sie todtstechen zu lassen. Das ist z. B. in der Gegend von Zwenkau schon geschehen. Möchten solche Beispiele Nachahmung finden! — Ein Hauptmittel, um der Thierquälerei cntge- genzuwirken, ist aber, wenn die Eltern frühzeitig darauf sehen, daß ihre Kinder sich nicht einen Spas aus den Qualen der Thiere machen. Höchst nothwendig — sagt ein Volksschrift steller hierüber ist es, schon die Kinder von der rohen Unart des Thierquälens abzugewöhnen. Wird den Kindern diese Unart nicht schon bc