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das Mandat behauptet, ihr Kandidat von Raulter wurde gleich im ersten Wahlgange gegenüber den Kandidaten der Freisinnigen und der Sozialdemokraten mit etwas über 1000 Stimmen absoluter Mehrheit gewählt. Un,er Kaiser, der Mittwoch Nachmittag mit dem Prinzen Heinrich in Kiel eintraf, hörte dort am Donnerstag Vormittag militärische Vorträge und kehrte Abends nach Berlin zurück. — In einem Handschreiben an den Prinzregenten Luitpold von Bayern hat der Kaiser seinen und der Kaiserin Besuch zur 50jährigen Jubelfeier des Germanischen Museums in Nürnberg im Juni zugesagt. — Dem Magistrat der hannoverschen Stadt Bingen dankte der Kaiser „von Herzen" für die ihm ausgesprochenen treuen Gesinnungen der Bürgerschaft, die in einer beinahe 200jährigen Vereinigung mit Preußen sowohl in den schweren Zeiten wie in den Tagen blendenden Ruhms mit Volk und Heer in patriotischer Gesinnung dem Hohenzollernhause die Treue bewahrt habe. Die Studienreise des Kronprinzen erreicht am heutigen Freitag ihr Ende. Der Prinz trifft in Berlin ein, um das Osterfest im Kreise seiner Eltern und Ge schwister zu verleben. Zuletzt besuchte er die Wartburg bei Eisenach und das Gölhemuseum in Weimar. Donners tag Abend war der Prinz Gast des Großherzogs Wilhelm Ernst im Weimarer Schlöffe. AuS Berlin und Charlottenburg sind in den letzten Tagen ungefähr 40Studirende russischer und polnischer Nationalität wegen politischer Umtriebe poMilicherseits für das Gebiet des preußischen Staates aus gewiesen worden. Die weiften Ausgewiesenen waren Hörer der Technischen Hochschule in Charlottenburg. Abg. Schönerer, einer der Alldeutschen im öster reichische n Abgeordnetenhaus?, hat mit seinem da selbst jüngst in öffentlicher Sitzung ausgebrachten Hoch auf die Hohenzollern eine überaus unbesonnene Handlung begangen, die van den antideutschen Parteien in Oesterreich zweifellos kräftig auSgebeutet werde« wird. Es wird sich vielleicht erst später voll herausstellen, welchen Schaden dieser radital-deutsche Heißsporn der gerechten Sacke de» DeutschthuneS im Kaiserstaate durch seine dem wahren österreichische« Patriotismus inS Gesicht schlagende Demou- stratian zugcfügt hat! Sehr bemerkeuswerth ist die scharfe Stellungnahme der „Nordd. Allg. Ztg." gegen die Schönercrscke Ku«dzebu«g, daS Blatt erklärt in hoch offiziöser Form, Abg. Schönerer habe gegen daS intime Verhältniß zwischen Deutschland und Oesterreich und den beiderseitige« Kaiserhäusern gröblich verstoßen u«d lediglich den Bestrebungen der deutschfeindliche» Elemente Oester reichs Vorschub geleistet. Sensationelle Gerüchte wollen von verbrecherischen Anschlägen italienischer Anarchisten gegen österreich ische Häfen und Kriegsschiffe wissen. Eine bemerkenswerthe Kundgebung Frankreichs und Rußland gegenüber dem neuen englisch-japanischen Zweibund dürfte allenthalben in politischen Kreisen die gebührende Beachtung finden. Diese Kundgebung ist in einer von der hschoffiziösen Pariser „Agence Havas" ver öffentlichten gemeinsamen Note enthalten, welche die dip lomatischen Vertreter Frankreichs und Rußlands an die Minister des Aeußcren derjenigen Mächte gerichtet haben, die das Friedensprotokoll von Peking am 7. September 1901 unterzeichnet haben. In eckt diplomatischer Weise erklärt die Note, Frankreich und Rußland seien von dem Bündnißvertrag zwischen England und Japan, der doch nur zur Sicherung der Unabhängigkeit Chinas und Koreas und überhaupt zur Erhaltung des stmus quo und hier mit des allgemeinen Friedens im äußersten Orient abge schlossen worden sei, völlig befriedigt, denn er weise die wesentlichsten Grundsätze der auch von Frankreich und Rußland verfolgten Politik in Ostasien auf. Dann aber betont die Note, indem sie in einer ferneren höflichen Wendung auf die speziellen Interessen der beiden letzteren Mächte in Ostasieu hiudcutei, die Möglichkeit eines ag gressiven Auftretens der dort betheiliyten Mächte oder neuer Wirren in China, welche beiden Fälle zu einer Be drohung der französischen und russischen Interessen im äußersten Osten werden könnten Unumwunden spricht cs daher die Note zuletzt aus, daß sich die beiden verbündeten Regierungen in Erwägung einer solchen Möglichkeit Vor behalten müßten, auf Mittel zum Schutze ihrer Interessen bedacht zu sein. — Das ist eine in höfliche Floskeln ein- geklcidete Vermahnung an die Adresse des neuen englisch- japanischen Zweibundes, den französisch-russischen Zweidund tn den ostasiatischen Dingen ja nicht zu brüskiren, welche Bedeutung der mitgetheilten Note man in London und Tokio offenbar auch sehr wohl verstehen wird. Die Lage in China ist allen optimistischen Auf fassungen und Erwartungen zum Trotz thatsächlich eine recht ernste. Die Nachrichten aus dem Innern lassen keinen Zweifel darüber, daß die Erhebung einen vorhängnißvollen Erfolg nach dem andern gewinnt. Der Ausstand im Süden hat sich jetzt auch auf die Provinz Kweitschou ausgedehnt, und thatsächlich stehen nunmehr die vier südlichen Provinzen in offener Empörung. Aus Kwantung und Kwangsi, die in besonders lebhaften Handelsbeziehungen zu den euro päischen Niederlassungen an der Küste stehen, melden die Generale Su und Ma selbst, daß sie nicht stark genug sind, um die Erhebung zu unterdrücken, und dringend Ver stärkungen nothwendtg haben. Der Führer der ganzen Bewegung, Hung Ming, ist ein Nachkomme und politischer Erbe des Führers der großen Taiging-Rebellion und ein äußerst fähiger und erfolgreicher Agitator. Die nördlichen Provinzen, insbesondere Shautuug sind ruhig. Trotzdem heißt es, wie die Tägl. Nundsch. mit Recht hervorhebt, wachsam sein. Der Aufstand in den chinesischen Süd- Provinzen und die Zuspitzung der Lage zwischen den feind- lichen Zweibundgruppen kann leickt den Augenblick herbei- führen, wo Deutschland sein Wort, wenn auch nicht sein Schwert in die Waagschale zu werfen hat. Der Lranrvaalkrieg. Wie auSgrplüudert der englische Geldbeutel infolge der unaufhörlichen und enormen Kriegsaufwendungeu bereit- ist, daS konnte man soeben wieder i« englischen llntertz«usc erfahren. Dort hatte di« große Mehrheit der Abgeordneten für einen Gesetzentwurf, betreffend die Einführung Vvu Altersrenten, eingetreten. In England liegt die sozial- politische Gesetzgebung noch sehr im Argen, die Alters versorgung erwies sich mehr und mehr als eine dringende Nothwendigkeit, gegen die im Prinzip auch die Regierung nichiS einwenden konnte. Trotzdem erhob sich ein Regier- ungsverlrcter, um die Erklärung abzugebcu, daß der Re gierung das Gesetz unannehmbar sei, da es ihr an Mitteln zu seiner Ausführung fehle. Daß diese Erklärung nicht etwa eine leere Ausflucht war, sondern den thatsächlichen Verhältnissen entspricht, unterliegt keinem Zweifel. Wenn je, so hätte die Regierung doch gerade jetzt allen Grund, sich bei den breiten Schichten des Volkes beliebt zu machen. Unter diesen Umständen kann England die Fortsetzung des südafrikanischen Krieges unmöglich noch lange aushalten. Auch der tiefste Brunnen erschöpft sich einmal, auch Eng lands glänzender Reichihum verzehrt sich einmal. In dem Augenblick aber, wo England die Kriegskosten nicht mehr aufbringen kann, können die Boeren ihren Siegestag feiern. Sie haben keine Unkosten und können warten, bis ihre Stunde geschlagen hat. Präsident Krüger hat die Erklärung abgegeben, daß er keinen Augenblick an einem für die Boeren ehrenvollen Ausgang des südafrikanischen Krieges zweifele. Der end gültige Sieg gehöre den Boeren, die ihre Freiheit und Unabhängigkeit behalten würden. Das hoffen und wünschen auch wir. Holland hat an die englische Regierung ein amtliches Gesuch um Gewährung von Erleichterungen für die Ent sendung von Ambulanzen und Acrzten zu den kämpfenden Boeren gerichtet. Die englische Antwort steht zwar noch aus, man hofft jedoch, daß sie günstig aussallen werde. Nun, wir wollen uns vor Optimismus hüten, die Eng länder sind keine Boeren. Dem Lord Methuen, der sicher lich nicht freigelasscn worden wäre, wenn er als Boeren- offizier in englische Gefangenschaft gerathen wäre, geht cs gut. Aus London wurden 1100 Mann mit Offizieren als Verstärkung nach Südafrika entsandt. Es sollten doch 10000 Mann abgeschickt werden, wo bleiben die 8900? Mit Fug und Recht hat die Erklärung des englischem Kriegsministers Brodrick, daß Lord Kitchener verschiedent lich habe Boeren erschießen lassen, die Khakiunisorm trugen, einen Entrüstungssturm in Boerenkretscn hervorgerufen. Mau betont in diesen Kreisen, daß die Boeren infolge der Unmöglichkeit, Kleider zu bekommen, gezwungen seien, solche den Briten abzunchmen. Das Nichtdurchlassen von Kleid ungsstücken Seitens der Engländer sei absolut ungerecht fertigt, da Kleider zur Kriegskontrebande nicht gehörten. Die englische Regierung beobachtet z. Z. eine merk würdige Zurückhaltung betreffs aller den Krieg bctnffcnderr Fragen. Die Ursache dieser Reservirtheit soll die Reise Lord WolseleyS nach Südafrika sein, der thatsächlich vom Könige eigens zu dem Zwecke entsandt wurde, um einen erschöpfenden Bericht über die gegenwärtigen Zustände auf dem Kriegsschauplätze an den König zu senden. Von diesem Bericht sollen weitere Entschließungen adhängcn nach der Richtung bin, ob man sich Friedensinterventionen geneigter erweise, ober ob abermalige Verstärkungen nach Südafrika abgchen sollen. Ttirchemrachrichten. Wilsdruff. Am Palmsonutag, den 23. März: V orm. 9 Uhr Einsegnung und Konfirmation der diesjährigen Konfirmanden. Während der Einsegnung findet Glocken- teläute statt. Grunrbach. Vormittags 9 Uhr Konfirmation. Nachm. 2 Uhr Taufgottesdicnst. Dr. A. Wahl, Pfarrer. Aeffelsdorf. V orm. 9 Uhr Konfirmation der Knaben: Hilfsgeistl.Franz. Nachm. 1 Uhr Konfirmation der Mädchen: Pfarrer l-ic. tk. Leßmüller. Sorn. V orm. Vz9 Uhr Gottesdienst zur Konfirmation der 9 Konfirmanden. Kar-Mirtwoch, den 26. März: NsLm. Vi>5 Uhr Privatbeichtc der Neukonfirmirten in der Pfarre. Wochen-Spielplan der Dresdner Theater. Königliches Opernhaus. Sonnabend, 22. März. Oefsentliche Generalprobe zum Palmsonntagskonzert. Ans. 7 Uhr. Sonntag, 23. März. Palmsonntagskonzert. Ans. 7 Uhr. Königliches Schauspielhaus. Sonnabend, 22. März. Es lebe das Leben. Ans. 7 Uhr. Sonntag, 23. März. Hamlet. Anh 7 Uhr. "HB' empfiehlt die Druckerei d. Al. VLlxLrLiLo - HoiüZ und km-sarben empfiehlt die Drogerie Paul KIs1r8ck. Feinsten, grsken Freitag- in Eispackung eintreffend, empfiehlt Herm. Schötz, Berggasse 221. Verjüngt erscheinen Alle, die ein zartes, reines Ge- fict)t, rosiges, jugeudfr. Aussehen, weiße sammetwciche ü »ut und blendend schönen Teint haben. ' Man wasche sich daher mit: Mckckr MmM-Seist v. kergmann L 6o., Uackvdoul-llr«8ckvn. Schutzmarke: Steckenpferd. ä St. 50 Pf. bei Apotheker Tzscbaschel. Treffe heilte Sonnabend Nacht mit einem großen Transport - der vorrüglichstvn Mtleh-Airhe, hochtragend und frischmelkend, schweren so wie leichten Schlages, bei mir ein und stelle dieselben unter weitgehendster Garantie zu den billigsten Preisen zum Verkauf. Haiusberg, am Bahnhof. E. Kästner. Fcrnspr. Amt Deuben 96. Vettsederu fortwährend gereinigt bei W. Mütze, Berggaste 223. 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