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Dritter Jahrgang Freitag, den 17. Mar; 1813. für Wilsbruf, Tharaud und das Elbthal. Mit König!. Sachs. Eonecssion, Verantwortlicher Nedacteur und Verleger: Albert Reinhold. Von dieser Wochenschrift erscheint alle Fretlagc eine Nummer. Der Preis für den Bierlelfahrgcmg beträgt 10 Ngr. Bekannte machungcn aller Art werden ausgenommen. Aufsätze, die im nächsten Stück erscheinen sollen, werden in Tharand b:s Montag Nach- muragö 2 Uhr und in Wilt'drus bis Montag Abends 7 Uhr angenommen. Auch können bis Mittwoch Mittag eingehende Zu sendungen auf Verlangen durch die Post an den Druckort befördert werden und in der nächsten Nummer erscheinen. Wir erbitten UNS dieselben unter den Adressen: ,,an die Ncdaction des Wilsdrus-Tbarander Wochenblattes zu Wilsdrus (Dresdner Gass« tm Hause des Herrn Stadtrichtcr Damme, 1 Treppe) oder: ,,an die Agentur des Wilsdrufr^harander Wochenblattes ZU Lharand," die Herr Buchbinder Tauscher übernommen hat. In Meißen nimmt Herr Klinki-Ht jun. Aufträge und Bestellun- gctt au. Etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, sollen stets mit großem Danke angenommen werden. In Kötzschenbroda nimmt Herr Kaufmann JasstNg Bekanntmachungen aller Art an. Bis Mittwoche Mittags bei demselben eingehende Zusendungen erscheinen bereits den nächstfolgenden Freitag im Blatte abgcdruckl. Dit R e d U t t t 0 N. Die National-Entwickelung^Dculsch, lands. (Beschluß.) Diese Art von gepreßtem Zustande in diesen und andern Verhältnissen, welche hier nicht wei ter entwickelt werden können, suchte sich Lust zu . machen, und dies geschah namentlich durch die Schrift. Je mehr aber, wie im menschlichen Kör per, der Druck eines Gliedes empfunden wird, mag er nun einen Ursprung haben, welchen er will, desto mehr konzentrirt sich die Kraft auf diese Stelle, um ihn zu entfernen. Es war da her, wenn man die Erfahrung aller Zeiten zu Hilfe nimmt, nicht schwer vorauszuschcn, daß einerseits die Schrift im Gefühl ihrer Kraft über die Grän zen hinausgehen würde, innerhalb welcher die Ruhe und Sicherheit wichtiger Erörterungen lie gen, andererseits, daß man sich für berufen und verpflichtet halten mußte, die Verletzung dieser Gränzcn zu verhüten. In jedem Betracht war dies um so schwerer, da man es von beiden Sei ten mir einer neuen, mächtigen Entwickelung zu thun hatte und da weder Theorie noch Erfahrung diejenigen leitenden Grundsätze mit Gewißheit an gaben, nach welchen jene Gränzen hätten bestimmt werden können. In Zeiten dieser Art können Reibungen, ernste Reibungen nicht ausblciben, nur würde man einen Jrrthum begehen, wenn man einen solchen Boden der Wirklichkeit, auf welchem die Entwickelung vor sich geht, gleich für vulka nisch halten wollte. Um ihn dazu zu machen, trugen fast mehr äußere Verhältnisse Deutschlands, als innere bei, und so kam es, daß im Jahre 1830 einzelne Erschütterungen auch in Deutsch land bemerkbar wurden. Zum Glück für die National-Entwickelung Deutschlands waren nun die einzelnen Staaten seitdem auf dem Wege ihrer Ausbildung und fe- stern Gestaltung in dem Maße fortgeschritten, wie die Bewegungen der Zeit zunahmen, und auch in dem Bunde zeigte sich nun bei nahender Ge fahr ein stärkerer Schutz und eine gründlichere Haltbarkeit, als man hier und da angenommen hatte. Von jetzt an traten der Staaten-Verein Deutschlands und die Nation in die zweite Pe riode ihrer Entwickelung. Wollte man das Jahr 1830, das wir als den Eintritt von einer zweiten Periode der National- Entwickclung bezeichnet haben, in seinem ganzen Charakter bestimmen, so müßte man auf die ein- -zelnen Thatsachen und auf ihre Quellen eingehcn. So lehrreich dies aber auch sein würde, so könnte doch ein so beschränkter Naum nicht ausreichen. Im Allgemeinen entsprang die unruhige Bewe gung, welche sich auf Veranlassung der Erschüt-