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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 19.04.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190904191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19090419
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19090419
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-04
- Tag 1909-04-19
-
Monat
1909-04
-
Jahr
1909
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Montag, 1V. April 1909, Leipziger Tagehlatt. Nr. 108. 103. Jahrg. Maß- ndels- n nur if dem c aber ro Pf. !0 Pf. , nicht it dem isville untcr- >it be- strielle halten, ch für sen ist ie ihre Weft- e auf- diesen :ls ein )ungcn cartige a sonst zu den nnen". ichtcter »uf der e sind, ie fick m auf rer er- e Aus. vettern le ent- t aus- Aussicht landen, können, qenau ! Auf- ug auf Imeriku i deut- Reihe bei den >er ent- n. In Metzes 08 und en mit Bascho- assasccs st. Am planten im Be- e. Be, ch sein, suchten ss liegt ommcn schrieben cht mehr ind und wurde, ,'amelotS Janvier )elfarbe: nne An- ingebllch acht ge- dtg des Bürger, incs mit Regierte, res, wie en Pro- nenccau rutbart »aß sich üngstcn geltend ht über ie grie- isungcn ine be- Eduard on des Prinz meldet: elbarcn jeden :rn nur m ihrer chen zu (n einer berts, ien, all- cke habe ion und >eth ihm r Schiff ob dies >d wolle, s werde englische ion unS: vlrd nun Hundert eS beißt Odessaer ole aus- rur 1850 mag für Odessaer errori- Tatsachen, General »lich, daß e Kandi- wSbesiker er nicht glied des mS vom tu de« Ostseeproviuzeo lebenden Völkerschaften und zum weiteren Fortschritt dieses Gebiete- bildete dle erste Konferenz der baltischen Journalisten, die vor kurzem in Riga getagt und 52 Teilnehmer versammelt Hot. Vertreten »varrn die russische und lettische Presse und z. T. auch die deutsche (so die Rigaer Neuesten Nachrichten, die Rigaer Rundschau, die Libaoische Zeitung u. a.>, während die estnischen Journalisten zufälligerweise die Einladungen zu spät erhalten hatten und deswegen der Veranstaltung sernblieben. Vorsitzender der Konferenz war «in Vertreter der deutschen Presse, der Redakteur der , Rig. N. Nachr." Schmidt, während zu Vizepräsidenten neben einem deutschen Journalisten Vertreter der russischen und lettischen Blätter gewählt wurden. ES wurde be schlossen, ein ständiges Bureau zur Einberufung von baltischen Journa- listenkonferenzen einzurichten, sowie unter völliger Gleichstellung der lettischen, deutschen, russischen und estnischen Sprachen ein« Gesellschaft oder einen Klub der baltischen Journalisten in Riga mit Unter- abteilungen in Mitau, Libau, Reval und Dorpat zu gründen. Außerdem faßte die Konferenz eine Resolution betreffend Herausgabe von periodischen Sammelbüchrrn in den genannten vier Sprachen zwecks internationaler Soliba- risierung der baltischen Journalisten, um auf die Gesundung des politischen und nationalen Lebens der national zerklüfteten Provinzen einzuwirken. Erster Deutscher Beamtentag. (Telegramm unseres Spezialkorrespondenteu.) Lt>. Berlin, 18. April. Unter äußerst starker Beteiligung von Beamten aller Kategorien au- dem ganzen Deutschen Reiche fand beute im Rirsensaale der „Neuen Welt" in der Haienheibe der Erste Deutsche Beamtentag patt. Tie Einberufung dieses Be« amtentages ist erfolgt im Anschluß an die Aktion der Mittelstandsorgantjalionru zugunsten der Regierungsvorlage über -ie Rcichsfinanzreform. Eine Stunde vor Beginn der Versammlung war der Saal von etwa 8000 Personen bis auf len letzten Platz gefüllt. Hunderte von Beamten fanden keinen Einlaß mehr. Da sich unter den Versammelten in den Vorräumen fort- gesetzt tumultuarische Szenen abspielten, wurden die nachgekommenen Masten nach Happolds Brauerei dirigiert, wo eine Parallelversammlung stattfand, die ebenfalls nach kurzer Zett polizeilich abgesperrt werden mußte. Der Vor- sitzende des Neunerausschussrs der Beamtenvereinigungen, Corbach, eröffnete die imposante Versammlung mit einer Ansprache, in der er erklärte: Wir Beamten stehen treu zu Kaiser und Reich, auch wenn wir unseren Wünschen AuS- druck gegenüber Regie»ung und Landtag geben. An Waffen, wie sie die Be- amten in unserem Nachbarstoate angewandt haben, denken wir nicht (stürmische Zustimmung). Redner schloß mit einem Hoch auf den Kaiser. Der erste Referent Chefredakteur Coboeken (Berlin) warf einen allge meinen Rückblick auf die Entwicklung -er Beamtenvorlage». Er verwies auf die bedeutende Entwertung des Geldes seit der letzten Beamten- besoldungsvorlage vor 17 Jahren. Die gegenwärtige Vorlage sei ein Flick- und Stückwerk. Der Finanzminister v. Rheinbaben habe zwar von seinem Wohl- wollen für die Beamten gesprochen (Lachen), diese hätten davon aber nichts be- merk». Im Parlament habe sich ein Antibeamteublock gebildet. Den Abgeord- neten, die stets für die Beamten eingetreten seien, gebühre Dank. Aber im preußischen Herrenhaus machten sich Elemente breit, für die innerhalb des Rahmens ihres Lebens die Beamten kaum existieren. Dazu gehören vor allem die Herren v. Buch und Prof. Löhntng (Lebh. Pfuirufe). Wenn die Steuer- einschätzung auf dem Lande aus den Händen der Landwirte genommen und in die unabhängiger Beamter gelegt würde, schwömmen wir im Gol-e. Als treue Beamte sind wir gern bereit, bei der gegenwärtig herrschenden Not- läge uns mit dem vorläufig Gebotenen zu bescheiden. Aber wir fordern auch, daß man sich nach neuen Steuerqurllen umsteht, um endlich unseren Wünschen gerecht zu werden. Wir wollen der Regierung und dem Parlament nichts ab trotzen, aber wir wollen erklären, daß wir nicht mehr um das betteln müssen, was uns nach Recht zusteht. (Stürmischer, anhaltender Beifall.) Als zweiter Redner sprach Eisenbahnmaterialienverwaltrr Lewonig über die „Preußischen Beamtenvorlagen". ObcrpostsekretärCaspar« nahm in.seinemReferat über die„Reichsbeam- tenvorlagen" Bezug auf Pie Reichs- und Wirtschaftspolitik und schilderte die große Notlage der Beamten. Er trat energisch für die Nachlaß st euer ein, die nur ein Gebot der Gerechtigkeit sei. — Es sprach sodann noch Magistrats sekretär Stürmer über die „Gehaltsaufbesserungen und die Kommunen". Schließlich gelangte einstimmig folgende Resolution .... — zur Annahme: Die am l8. April 1909 zum Ersten Deutschen Beamtentage versammelten Delegierten aus allen Teilen Deutschlands richten die von 5000 gleichzeitig versammelten Beamten unterstützte -rinnende Bitte an Vie Reichs- NN- LtaatSregierung und an die Parlamente, -ie Beamtenschaft so schnell wie möglich in den Besitz -er ihnen znge-achten Gehaltserhöhungen gelangen zu lassen. Sie hoffen und erwarten auf Las bestimmteste, daß das Preußische Herrenhaus die im Abgeordnetenhaus von allen bürgerlichen Parteien ge meinsam in Uebereinstimmung mit der Regierung festgesetzten Gehaltssätze nicht ändern und insbesondere an der mehrfach in bündigster Form zu gesicherten rückwirkenden Kraft der Vorlage vom 1. April 1908 unbedingt festgehalten wird. An Len Deutschen Reichstag aber ergeht die nicht minder dringende Bitte, nicht nur im Interesse der Beamtenschaft, sondern auch ganz besonders aus nationalen Rücksichten endlich -ie Rcichsfinanzreform zu einem wür-igcn Abschlüsse zu bringen unv Vabci nach -en Borschlägen -er Regierung den Besitz in gebührender Weise herauzuzteheu. Auch im Interesse der Kominunalbeamten wird erwartet, daß im Reiche wie in Preußen die Neuregelung der Gehälter baldigst abgeschlossen wird, weil dec größte Teil der Kommunen erst nach der endgültigen Regelung der Beamtengehälter in Reich und Staat an diese Frage herantrtlt. Zu dieser Stellungnahme sieht sich die Beamtenschaft um so mehr ver anlaßt, als ihre Notlage durch die Verzögerung der Annahme der Besoldungs- Vorlagen eine so erschreckende Höhe erreicht hat, daß nur sofortige Hilfe großes Unglück von Tausenden von Beaintensamtlien fernhalten kann." Darauf wurde der Erste Deutsche Beamtentag geschlossen. Theater und Ronzert. Leipzig, 19. April. Neuer Theater. Die Neuinszenierung -er „Zauberflöte". Die liebe alte.^Zauberflöte" hat an nnserm Stadttheater neuen prächtigen Schmuck erhalten. Tiber weit mehr noch und weit Bedeutenderes geschah. Herr Oberregisseur Dr. Loewenfeld hat in einem (in der vorigen Nummer ab- gedruckten) Aussatz dargetan, was er mit seiner Neuinszenierung der „Zauber stöle" wollte. Die gestrige Ausführung nun ist zu einer sehr schönen Verwirklichung seiner Absichten geworden. Man spürte tatsächlich den Einfluß eines Regisseurs, der, so kundig er sich aller Mittel modernster Bühnenkunst bedient, keineswegs bloße Dekorationswunder zu bieten trachtet, spürte den Einfluß eines Regisseurs, der den Ehrgeiz hat, die „Zauberflöte" weder als harmlose Oper noch als flitter beladenes Ausstattungsstück, sondern als Kunstwerk zur Geltung zu bringen. Und wenn Dr. Loewenfelds Aufsatz nachdrücklich auf das Ethos der Mozartschen Schöpfung hinwie», so ist es auch der Loewenfelbschen Inszenierung ganz ausgezeichnet gelungen, dieses Ethos, daS Mozart wollte, ins Bewußtsein des Zuschauers zu rufen, wesentlich stärker als solches bisherigen Aufführungen möglich war. Loewenfeld hat diese hoch ein- zuschätzenve künstlerische Wirkung nicht allein dadurch erreicht, daß er Papageno- fpäße, die überwucherten, ausmerzte. Er hat zugleich die Auffassung der ernsteren Partien vertieft, unter Wiederherstellung mancher Dialogstrllen, die gestrichen waren, hat die Reden der Spieler, indem er Pathos im guten Sinne zu Hilfe nahm, gewichtiger gestaltet, auch der Gestik der Darsteller manches bezeichnende Merkmal erdacht. Das heißt, eine Regie bester Art führen! Auch Loewenfeld- Einteilung der Over in drei Akte hat ihre gutea bühnen technischen Gründe. Entspricht der erste Akt der üblichen Fassung, so reicht der zweite, wobei einige Szenen aus Verwandlungsrücksichten umgrstellt sind, bis zum Gesäuge de» Terzetts „Bald prangt, den Morgen zu verkünden". Die noch folgenden Szenen bilden sodann den dritten Akt, der der kürzest« ist. Um wenigsten» die Hauptwirkungen de» dekorativen Teil» zu nennen, sei sogleich der ersten Szene gedacht, deren Felsenbau (mit dem im Hintergrund« rotglühenden Sonnenball) da» Gebiet der Königin der Nacht charakteristisch andeutrt. Und die dämonische Fürstin ist wirklich «ine „steruenstammende" Herrscherin; aus hohem Ptedrstal stehend, erscheint sie in» Unpersönliche ge wachsen, zum Prinzip de» Bösen geworden zu sein. Dann verdlenrn Erwähnung jene Temprldekorationeu, die mit mächtigen Säulen au» dem Gesichtsfelde des Publikums hiuau-rageu, wa» daS Bühnenbild in hohem Grade feierlich und imposant stimmt. Die Waudeldekoration aber, deren FelSformationen in matter Beleuchtung schattenhaft vorüberziehen, wird lieblich unterbrochen Lurch da» Bild eines blühenden Baume» von märchenhaftem Reiz. AuS seinen Zweigen herab singen di« drei Genien ihr „Seid un» zum zweiten Mal willkommen , ähnlich wie später — rin sehr hübscher Zug in Loewenfrldschrn Regie — Papagena unter Blütengerank sichtbar wird. Noch nicht ganz überzeugend gelang geitern die dekorative Darstellung der Feuer- und Wasserprobe. Vielleicht kann in diesen Szenen durch andere Einstellung der Beleuchtung noch mehr optische Täuschung erreicht werden. Davon abgesehen, arbeitet« der szenisch« Apparat für eine erste Ausführung bereit» recht präzis und auch Maschinenmeister wie Beleuchtungs inspektor (selbst offene Flamuien wurden durch elektrische Effekte ersetzt) ver diente» Lob. Mit der Neuinszenierung war, unter Herrn Kapellmeister Hagels Leitung, ein musikalisches Neustudium der Oper Hand in Hand gegangen Auch Hagel wußte seinerseits das Ethos der Mozartschen Schöpfung schön zu betonen, und bereits die Ouvertüre atmete Würbe und Kraft, zog nicht leicht spielerisch, sondern mit erosteu Akzenten, dabei in glanzvoller Klangrntsaltung, vorüber. Ebenso edel abgetönt erwies sich weiterhin der orchestrale Part, dein die neuverwendeten BassrtthSrner ihre lugubren Töne slimmunggrbend bei mischten. Von den Solopartien halten die meisten ihre früheren Vertreter behalten. Aber jeder von ihnen schien künstlerisch gewachsen zu sein. Herrn Rapps Sarastro bat, »nag Las Kes« „Doch" dein Sänger auch noch Mühe bereiten, an Würde gewonney, und an dramatischer Ausbruckssähigkeit gcivann Frl. Eichbolz' Königin der Nacht. Eine anmutige, rührende Gestalt war die Pamina des Frl. Marx, die ihre Arie vornehm ausgcarbeitet darbot, übrigens nicht als Monolog, sondern zu Tamino geweudet, ähnlich wie Sarastro leine Arie „In diesen heiligen Hallen" in Gegenwart der Pamina sang. Auch diese guten Anordnungen waren der Loewenfeldschen Regie zu danken. Zu rühmen ist Herr Jäger als Tamino, Herr Käse als Papageno, der durch eine JndiS- Position nur wenig behindert wurde. Ter Mouostatos, den sonst der Tenorbuffo zu singen pflegt, war gestern Herrn Kunze zuerteilt, der den schlimmen Schwarzen drastisch in die Szene stellte. Die schmucke Papagena de- Frl. Fladnitzer soll nicht vergessen sein: exakt und wohlabgetönt klangen die Ensemble» der drei Damen und der drei Genien. Recht gut auch sangen die Chöre, nicht zum wenigsten die der Priester. Mit den Hauptdarstellern wurden die Herren Dr. Loewenfeld und Hagel von dem nahezu ausverkauften Hause enthusiastisch gerufen. Und schließlich statteten die Besucher auch Herrn Direktor Volkner durch Hervorruf ihren Dank ab sür diese Zauberflöten- inszruiernng, die einer Hofbühne würdig wäre. b'olir VVilSsroät. Vcvnrifchtes. Raubanfall auf eine Amerikanerin. Aus Paris wird der „B. Z. am Mittag" gemeldet: Ein unerhört freches Raubattentat wurde gestern nachmittag in einem der elegantesten Stadtviertel von Paris verübt. In der Avenue d'Eylau Nr. 36 wohnte seit einigen Monaten ein reiches amerikanisches Ehepaar namens Bartels mit seinen zwei Töchtern. Da das Ehepaar wieder nach Chicago, seinem ständigen Wohnort, zurückkehren wollte, reiste der Gatte vor zehn Tagen nach New Dort ab, während die Frau, eine 60 jährige, an den Füßen gelähmte Dame, mit ihren beiden Töchtern in Paris zurückblieb, in der Absicht, binnen kurzem ebenfalls die Reise nach der Heimat anzutreten. Die Dame stellte durch ZeilungSinserate ihr Mobiliar zum Ver kauf. Gestern nachmittag meldeten sich zwei elegant gekleidete Männer in der Wohnung der Amerikanerin mit der Angabe, das Mobiliar besichtigen und eventuell ankaufen zu wollen. Die Dame be fand sich mit ibrer Dienerin allein in der Wohnung. Kaum hatte die Dienerin die Tür geöffnet, als sich einer der Männer auf die Frau warf, sie zu Boden riß und knebelte. Der andere stürzte in den Salon, wo Frau Bartels im Lehnstuhl saß. Er begann auf die wehrlose Frau mit Faust hieben einzuschlageu, so daß diese vor Schreck und Schmerzen sofort das Bewußtsein verlor. Der Attentäter raubte ihr eine Tasche mit 20 000 Francs in Banknoten. Dann zog er der Bewußtlosen fünf Ringe im Werte von 10 000 Francs von den Fingern. Darauf rief er seinen Komplizen, der bei der bewußtlosen Dienerin Wache hielt, und beide verließen unbehelligt das HauS. Eine halbe Stunde später kam die Dienerin wieder zu sich und alarmierte das Haus. Die Polizei erschien und nahm die üblichen Erhebungen auf. Von den Verbrechern fehlt noch jede Spur. Frau Bartels erholte sich nur schwer von ihrer Ohnmacht und muß nun das Bett hüten. * . _ Stambul. —— . Eklia ist's.am Goldnen Horn, , Wirrest hintön, Wirren vorn. Diese schufen im Vereine Theologen und Gemeine. Stifteten den ganzen Jammer Und verschüchterten die Kammer. Welch ein Tohu und Wabohu, Und der Präsident cntflohu. Kiamil, der Ober-Schuster, Machte rücklings Zappen duster. In dies Brüllen und Gegrunze Leuchtet keine Klärungs-Funze. Selten herrschte solch ein Quatsch Wie bei diesem Kladderadatsch. Man gewahrt ein Labyrinth, Dessen Gänge mulmig sind. Niemals war bei einem Putsch Der Verstand so derbe sutsch. Schüsse knallen spät und früh, Dieses Volk ist lütütü. Welch ein Hin- und Hergcpansche, Frikassee und Wirrmelansche. Schrecklich toben die Gefühle, Wird ein bellum erst oivile. Leicht entspringen einem solchen Europäisch üble Folchen; Denn dies krumme Schwertgerassel Ist ein britisches Schlamassel.... Theologen und Gemeine, Herr, o nimm sie an die Leine Auf des Wahnes wüster Steppe — Und erleuchte ihre Köppe. Gottlieb im „Tag". Letzt- Depeschen UN- Fernsprechin-l-unssn. Die türkischen wirren. Der Anmarsch der Jungtürken ans die Hauptstadt. Konstantinopel, 18. April. sEigene Drahtmeldung.) Die von Saloniki und Adrianopel abgegangenen Truppen haben der- einigt Tschataldscha passiert und sind in der Nähe von San Stefano eiogetroffen. I Konstantinopel, 18. April, 8 Uhr 50 Min. nachmittags. sVon unserem Privatkorrespondenten.) Die heute mittag verbreiteten Ge rüchte, daß die Truppen den Vormarsch gegen die Haupt stadt bereits begonnen haben, sind falsch. Wie ich durch Augen schein festgestellt habe, steht -i« äußerste Borhut in Kütschük Tschek- mekdsche, 25 Kilometer vor Konstantinopel. Das Aussehen der Truppen ist vorzüglich. Die Stimmung und die Disziplin augenscheinlich eben- falls. Die Offiziere sind als Mannschaften verkleidet. Tie Vorhut, die die Bahnstation besetzt hält, begrüßt die Reisenden mit Absingen von Freiheitsliedern. Aus Bemerkungen der Soldaten geht hervor, daß für morgen entscheidende Ereignisse zu erwarten sind. Die nach Tschataldscha entsandte Deputation der Kammer ist unver richteter Sache zurückgekchrt, da die Truppen Garantien dafür ver- langte», daß die Berfasiuug nicht gefährdet sei. Gerüchte, daß die De- putation von den Truppen gefangen genommen worden sei, sind fatsch. Nachmittags ist der Chef des Generalstabes Jsset-Pascha mittels Souderzuges nach Tschataldscha abgcrcist, um mit den Truppen zu der- handeln. Da» «nternehmungrlufttge VrUgarlen. Sofia, 18. April. sEigcnc Drahtmcldung.) Die Bewegung unter der Bevölkerung, namentlich unter den Offizieren, zugunsten eine» Einschreitens Bulgariens gegen die Türkei wachsen ständig. Die Presse erklärt, da die Großmächte nicht wirksam intervenieren könnten, müsse Europa Bulgarien das Mandat übertragen, in der Türkei Ruh« zu stiften. Die halbamtliche „Wreme" schreibt: „Wenn nicht baldigst der jetzigen Unordnung gesteuert werden könnte, trete an Bulgarien die Pflicht heran, vom Gesichtspunkte der Humanität und der eigensten Lebensiuteressen ein sür allemal im Laude Ordnung zu schassen, weil ewig Unruhen herrschten und fortwährend Christeublut vergossen würde. Bulgarien mit seiner musterhaften Armee sei hierzu ge- nügcnd stark. Z Sofia, 18. April. (Eigene Drahtmeldung.s Fürst Ferdi nand empfing gestern abend den hiesigen russischen Agenten in mehr, stündiger Audienz. Europäisch« Flotteneutsendungen. H Toulon, 18. April. (Eigene Drahtmeldung.) Ein Telegramm aus Villa fr anca meldet der Marinepräfektur, daß die geschützten Kreuzer „Victor Hugo" und „Jules Michelet" auf der Fahrt nach dem Piräus die Reede verlassen haben. m Malta, 18. April. sEigene Drahtmeldung.) Die eng. lischen Panzerschiffe „Swift sure" und „Triumph" sind nach der Levante abgegangeu. Ter Kaiser auf Korfu. H: Schloß Achilleion (Korfu), 18. April. (Eigene Drahtmelüung.) Der Kaiser bielt heute vormittag in der Schloßkapelle Gottesdienst ab. Gegen mittag hatten die Geistlichkeit und die Bevölkerung von Gaituri eine große Prozession veranstaltet, die, wie im Vorjahre, am Schloß vorbeizog. Das Wetter ist sehr schön und warm. Fürst Bülow auf der Heimreise. Venedig, 18. April. (Eigene Drahtmeldung.) Fürst und Fürstin Bülow haben heute nachmittag die Rückreise nach Berlin angetreten. Zur Verabschiedung hatten sich der deutsche Konsul sowie die Spitzen der Behörden auf dem Bahnhof eingefunden. Englands Vorherrschaft zur See. (Erdrückende Ueberlcgenhcit der englischen Flotte?) « London, 18. April. sEigene Drahtmcldung.) In einer in Glasgow gehaltenen Rede sagte Premierminister Asquith: Unsere Seemacht besitzt und muß in der nächsten Zukunft behalten die erdrückende Uebcrlegenheit an Material und Personal über jede mögliche gegen uns gerichtete Kombination von Mächten. Wir haben -ie Lage mit unseren großen Vertragsfirmen und mit anderen besprochen mit dem Ergebnis, daß, bevor die Marincvoranschlägc festgesetzt sind, Vorkehrungen ge- troffen sein werden, die es uns imeigi-nen Londe mitLeichtig- keit ermöglichen, in Zukunft allen Erfodcrnissen gerecht zu werden, oder sogar darüber hinaus zu gehen. Holland und Venezuela. sW Lederherstellung der diplomatischen Beziehungen.) « Haag, 18. April. sEigene Drahtmcldung.) Der venezolanische Sondergcsandte erklärte, das Protokoll, durch das die diplomati schen Beziehungen zwischen den Niederlanden und Venezuela wiederher gestellt werden, würde Sonntag oder Montan unterzeichnet. Venezuela habe keine Konzession wegen Aufhebung des 30prozentigen Zu schlagszolles aus die von den Antillen herrührcnden Waren gemacht. Der Handels- und Schiffahrtsvertrag werde noch den Gegenstand der Be ratung zwischen beiden Ländern bilden. De Paul wird nach Unterzeichnung des Protokolls nach Frankreich und England reisen, um die Verhandlungen mit diesen beiden Ländern kortzusetzen. — Gerüchte, nach denen Gomez die Präsidentschaft an den Vizepräsidenten Belutini abtrctcn wolle, sind unbegründet. i * Internationale Sanatorienkommisflon. > Berlin, 18. April. sEigene Drahtrneldung.) Die Inter- nationale Sanotorienkommission hält ihre diesjährige ' Sitzung ckm 20. d. M. in Paris ab. Nachdem die Tuberkuloiekonfe- rcnz in Philadelphia im vergangenen Jabre sich über Grundsätze für den Bau von Bolksbcilstütten sür Erwachsene geeinigt hat, handelt es sich jetzt um Feststellung von Mindestforderungen für den Betrieb solcher Anstalten, über welche der im Juli dieses Jabres in Stockholm unter dem Protektorat des Königs tagenden diesjährigen Tuberkulose- konferenz Vorschläge zu unterbreiten sind. Familientragödie. Berlin, 18. Tlpril. sEigene Drahtmcldung.) Wegen ehe licher Zwistigkeiten und Nahrungssorgen vergiftete gestern abend die Wjährigc Frau des Schriftsetzers Seibt, Bredow- straße wohnhaft, sich selbst und ihre beiden Kinder mit Lysol. Die Seligsprechung der Jeanne d'Arc. o Rom, 18. April. sEigene Drahtmeldung.) Heute vormittag sand in der Peterskirchc die feierliche Zeremonie der Selig sprechung der Jungfrau von Orleans statt. Der Bischof von Orleans zelebrierte die Messe, wobei ihm dreizehn Kardinale, dar unter drei französische, assistierten. Anwesend waren außerdem sechzig französische Bischöfe, sowie mehrere italienische und andere ausländische, ferner der Herzog von Alenyon, Verwandte des Papstes, endlich 30 000 französische Pilger und mehrere tausend Einheimische. Attacke auf ^utzballfpieler. sio Personen verletzt.) —m Glasgow, 18. April. sEigene Drahtmeldung.) Das Schluß spiel des gestrigen Fußballwettkampfes um den Pokal von Schottland endete mit einem Tumult, bei dem sechzigtausend Zuschauer das spielende Feld angriffen, die Goalpsosten ausrissen und die Eingangspforte und die Umzäunung der Billettschaltcr in Brand steckten. Ueber vierzig Personen, meist Schutzleute, wurden dabei verletzt und mußten ins Spital gebracht werden. Als die Feuerwehr den Brand zu löschen versuchte, zerschnitt die Menge die Schläuche und bewarf die Feuerwehrleute mit Steinen. An- rückende berittene Polizei wurde ebenfalls angegriffen, ver mochte aber den Pavillon, in dem die Spieler sich aufhielteu, vor der Menge zu schützen. Der Tumult war dadurch entstanden, daß die Fuß- ballspicler sich weigerten, in ejnem besonderen Gang ein unentschieden gebliebenes Spiel auszutragen. IN »» MM I W» »W k^so vsolsngs l^osisliste. putz und das Reinemachen besorgen oder die Wäsche waschen, damit diese früh morgens schon schneeweiß und blendend schön daliegt. Dafür gibt e» jetzt aber Lubn-, — und da» ist sicher mehr wert, als alle Heinzelmännchen zu- sainmen — „Am roten Band wird Luhus erkannt!" Beachten Sie diesen BerS bi^e stet» beim Einkauf I „»»» «vesr^wkteur, »d«, «chNd«. verantwortlich« N«dakteur,: Für deutsch« PolUU Dr.«.V»«cher, Nu»land «.vehrend, lokal, und sächsisch« Angelegenheit«», vt»v«stundea m»d vermischte- «0. u. vuttlar, du» Feuilleton tt. F. Newel, Musik L Gegnltz, GPort und Gericht»!uol F. Haarset». Für di, Handels-ettung ». Uirchratg. Für den Inseratenteil S. vretschuetde» kümtltch la Leipzig. Druck und Verlag do» «. UM» in Leipzig. Die -orliegen-e Nummer umfaßt 16 Setten.
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