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der Pyrotechniker Winkowitsch ein brillantes Feuerwerk abbrannte, wie den glänzend illuminirten Schlotzberg, dessen Wahrzeichen, der Uhrthurm, in feurigen Contouren schimmerte. Die Höhenfeuer boten ein romantisches VI. Deutsches Söngersest. Sängerzug Semmering-Graz. Der Zug ist überfüllt, die Hitze unerträglich. Die schönen Weinberge und Gärten der reizenden Gegenden von Baden und Vöslau fliegen vorüber. Aus der Ferne winkt der Schneeberg. Der Zug langt in Gloggnitz an. Von hier beginnt die Semmeringbahn, die Bahn mit 16 Viadukten und 15 Tunnels, mit abwechslungsreicheren Bildern als die Brennerbahn; die Kosten betrugen über 22 Millionen Gulden. Der Zug hastet langsam nach der Höhe, beschreibt kühne große Furchen; wie eine unheimliche Schlange zieht er durch lachendes Grün, an Bergeswänden, Ruinen und tiefliegenden Ortschaften vorüber. Welch ein überwältigender Blick. Allüberall ist man bestrebt den Dresdner Sängern ein herzliches Willkommen zuzurufen und zuzuwinken. Eine einzige weiße Linie von schwenkenden Taschentüchern und ein unaufhörliches „Heil" bilden die Antwort. Endlich ist der Zug auf der Höhe des Semmering angelangt. Hier herrscht alpine Luft; hier bietet man Alpenrosen, Edelweiß zum Kaufe an. Hierher flüchtet sich der reiche Wiener in das elegante Südbahnhotel, der wenig bemittelte Mann findet ein Plätzchen in dem Touristen hause. Von hier besteigt man den Svnnenwendstcin in zwei Stunden. Endlich gelangt der Zug in den längsten Tunnel vou ca. 1430 m Länge. Die Mitte desselben bildet die Grenze zwischen Oesterreich und Steiermark in einer Höhe von 900 m. Zischend fährt der Zug aus diesem düsteren Gefängniß, und es lacht das berühmte steierische Grün auf Wiesen und Wäldern. Ein gleiches Grün findet man nirgends. Aus allen Häusern längs der Bahn ist man bemüht, den Sängern einen freudigen Willkommen gruß zu bringen. Der Zug fährt in Mürzzuschlag ein. Eine Musikkapelle und Hunderte von Menschen begrüßen den einführenden Zug. Der Marktflecken birgt in sich unter Anderem das Denkmal Scheffels. Der Ort liegt auf einer kleinen grünen Anhöhe. Dem Naturdichter Rosegger ist cs namentlich zu danken, baß seit Kurzem die zerstreut wohnenden Protestanten hier in Obersteier eine Stätte fanden, in der sie ihrem Gotte lobsingen und preisen können, denn auf der Anhöhe prangt jetzt ein gothisches protestantisches Kirchlein. Ganz in der Nähe, in Krieglach, wohnt er in einer hübschen Villa, und in der Nähe, im einsamen Dorfe Alpl, wurde er als armer Bauernsohn geboren. Wie manches Licht hat er durch sein Wort und seine Schriften in das Dunkel gebracht! Ist doch Mürzzu schlag der Ort, wo unser hochseliger König Albert so gern als Gast des österreichischen Kaisers jagte. Der kleine Fluß Mürz begleitet uns, um sich in Bruck mit der Mur zu vereinigen. Wir gelangen in eine weite Ebene, aus der sich stolz das Wahrzeichen der Stadt, der Schloß berg erhebt. Wir sind in Graz, der echt deutschen Stadl Oesterreichs. Handel und Industrie kennt die Hauptstadt Steiermarks kaum. Graz ist aber trotzdem eine bedeutende Stadt von 130000 Einwohnern. Sie ist der Aufenthalt ehrwürdigen alten Brauche unserer patriotischen und dy nastischen Gefühle folgend, vor Allem der beiden erlauchten Monarchen gedenken, unter deren Schutz das sechste deutsche Sängerbundesfest sich hier gleichsam vollzieht und die in jahrzehntelang bewährter und erst in jüngster Zeit be siegelter Bundestreue und Bruderschaft der beiden Reiche znsammenstchen. Hochgeehrte Festgäsie! Stimmen Sie mit mir ein in den Ruf: Ihre Majestäten Kaiser und König Wilhelm II. und Kaiser Franz Fosef I. sie leben hoch!" Hierauf erklang das Lied „Deutschland, Deutsch land über Alles" nach der Melodie der österreichischen Volkshymne und dann der deutsche Weihesang. Nachtbild. Besonders in den Gegenden des Buchlogels, der Kanzel und des Schäckels sah man mächtige Feuer auf flammen. Nächst St. Peter glühte ein weithin sichtbares „Heil!" Schon lange vor Beginn des Kommerses war die Sängerhalle überfüllt, so daß Tausende und Tausende keinen Platz fanden. Die Halle präsentirte sich im Schmucke der Wappen und Fahnen ganz prächtig. Von den Wänden hingen mächtige Flaggen; die Wände waren mit Tannen- reisern und prächtigen Tafeln mit Sinnsprüchen geziert. Herrliche Wappen schmückten die Galerien. Die große Hauptloge war mit dem steierischen Panther und dem österreichischen Doppeladler geschmückt. Gegen 9 Uhr Abends wurde die Menge unruhig. Zu Tausenden stand sie in den Gängen dicht gedrängt, da kein Platz mehr zur Ver fügung war. Als Meister Degner dann das Podium betrat, um die Fest-Ouverture zu dirigiren, ertönte stür mischer Beifall. Das Konzert bewies, daß die Sängerhalle Ihatsächlich eine großartige Akustik besitzt. Dem gestrigen Massenandrang war sie jedoch nicht gewachsen. Die Ouver türe wurde mit stürmischem Beifall ausgenommen. Es folgte nun die Begrüßungsansprache des Bürger meisters Dr. Graf. Derselbe führte aus: „Im Namen der Stadt Graz, ihres Gemeinderathes und der gesammten Bewohnerschaft heiße ich Sie, Alldeutschlands Sänger, auf das Herzlichste willkommen. Die flackernden Lichter und flammenden Höhenfeuer, die frohbcwegte Menge in den Straßen ruft Ihnen allerorts den begeisterten Will kommen entgegen und zeigen Ihnen, mit welcher Freude und welchem Stolz es uns erfüllt, daß unsere Stadt zur Stätte ausersehen wurde, auf der ein Fest des Deutschen Sängerbundes, eine Hochfeier deutscher Kunst und deutschen Wesens stattfinden soll. Mit Freude und Stolz erfüllt es uns, daß unsere Stadt Graz, die Hauptstadt der Steier mark, unter jenen Städten genannt werden soll, welche den Vorzug genießen, dieses Fest auch in ihren Mauern gese hen zu haben. Vom deutschen Liede aus erging die er habene, befreiende und einigende Macht des deutschen Ge sanges über alle Welt, denn nicht bloß von zeitlicher und örtlicher Bedeutung ist ein solches Fest, deutsches Lied und deutsche Sänger sind allzeit ein mächtiges Element in der Entwickelung und im Wachsthume unseres starken Volkes. Arndt, Körner, Schenkendorf, begeisterte Säuger des Freiheitskrieges, ließen, von wärmster Vaterlandsliebe durchglüht, ihre Weisen erschallen und rissen die deutsche Jugend zu todesmuthigem Kampfe und Wagen hin und daraus erwuchs das nie ausgeklunge Trutzlied: „Die Wacht am Rhein" und begleitete sie auf ihren stolzen Siegeszügen, von denen wir allezeit noch mit Bewundrung sprechen werden. (Großer Beifall.) Das deutsche Lied ließ lange getrennte Gebiete in Liebe und Treue sich finden und half mit, das große mächtige Deutsche Reich begründen. Im Liede war Deutschland schon längst einig, bevor es noch seine staatliche Einheit sich errang. Und wenn Ihre Stimmen vieltausendfältig in deutschen Weisen zusammen klingen, dann wird auch Sie die einigende Macht des Liedes mit Zaubergewalt erfassen und Sie Alle werden sich, wo immer Ihre Heimath stehen mag, am Rhein oder an der Adria, am Donaustrand oder an der Nordsee, im ungarischen Osten oder im fernen Westen, fühlen als Kinder Ihrer großen Mutter, als ein Theil eines großen Volkes. Deshalb wird unser Sängertest ein Fest All deutschlands sein. Liebwerthe Sänger! Seit dem Tage, an dem vor sechs Jahren uns die Freudenbotschaft zukam, daß unserer Stadt die hohe Ehre und Auszeichnung zufTheil wurde, ein großes deutsches Sängerbundesfesl in seinen Mauern begrüßen zu können, waren wir redlich bemüht, mit allen uns zu Gebote stehenden Kräften dieses Fest s iner hohen Bedeutung nach würdig zu gestalten. Aber unsere Mittel sind beschränkt und unsere Stadt kann sich mit jenen großen Städten nicht messen, in welchen die bisherigen fünf Sängerbundcsfeste abgehalten wurden. Wenn Sie daher Manches an Glanz und Schaugepräge vermissen, so nehmen Sie mit dem vorlieb, was ans unseren tiefsten Gefühlen entspringt, mit unserer deutschen Begeisterung, Freiheit und unserem treuen deutscher, Wesen. Wo immer hin Sie in diesen Festtagen Ihre Schritte lenken mögen, überall werden Ihnen deutsche Worte und deutscher Gruß entgegcnschallen, deutsche Sitte und deutscher Geist und deutsche Lieder entgegentreten. Und wenn Sie un seres Schloßberges Höhen betreten, so ist es deutsches Land, das sich ringsum vor Ihren Blicken breitet und Sie grüßt! Liebwerthe Sängergäste aus Nord und Süd, aus Ost und West! Noäi einmal aus vollstem Herzen seien Sie uns willkommen! Möge das sechste deutsche Sänger bundesfest in innerer Bedeutung seinen stolzen Vorgängern glcichkommen und mögen Sic in unserer Mitte schöne und erinnerungSwerthe Stunden zubringen. Möge das deutsche Lied über diese Festtage seinen großen, herzerquickenden Zauber breiten nicht nur im Sinne der Kunst, sondern auch im Sinne der geistigen Einigung unseres Volkes, auf das seine Brüder in allen Welten und Ländern, wo deutsche Zunge erklingt, zu allen Zeiten Schulter an Schulter zusammenstchen für deutsche Kunst und deutsche Sitte. Heute an diesem ersten Festabend wollen wir, einem von pcnsionirten Beamten, großen und kleinen, denn das Leben in Graz ist nicht zu theuer. Graz ist „Pensionopolis." Es ist ein grüner Ort mit einem Bergeskranze und dem schönen Schloßberg geschmückt. Wahrlich, eine Perle! Bis zu 471 Fuß steigt er empor. Auf seiner Höhe stand einst eine berühmte Festung gegen die Türken, die hier stets siegreich abgeschlagen wurden. Aber auch sie fiel den harten Bedingungen Napoleons. Die Festung wurde in die Luft ge sprengt; nur der höchste Thurm mit der großen Glocke, „der allen Liesl", 300 Zentner schwer und der interessante Urthurm blieben stehen. Auch aus diesen Ruinen sollte neues Leben blühen; es blüht und grünt hier oben. Auf der Höhe ist eine feine Restauration entstanden; eine elektrische Zahnradbahn führt von der Stadt nach dem Plateau. Hier hört man jetzt steirische Weisen, österreichische Walzer. „Die alte Liesl" läßt dreimal des Tages ihre 101 Schläge hinaus ins steirische Land ertönen. In feen hafter Beleuchtung grüßt heute der Berg die illuminirre freundliche Bundesstadt. Der Commers. Als des herrlichen Abends Dämmerung hereinbrach, erglänzte die Feststadt in vollem Lichtcrglanze und fand allgemeine Bewunderung. Auf der Franz Carl-Brücke staute sich die Menge und nur schwer gelang es, vorwärts zu kommen. Von der Brücke aus betrachtete eine zahllose Nachdem Bürgermeister Dr. Graf gesprochen und> vom Grazer Männergesangvereine ein Lied „Willkomms gruß dcn Sängern" gesungen war, ergriff der Obmann des Deutschen Sängerbundes, Professor Gellert aus Leipzig, das Wort zu einer Ansprache, in welcher er sagte, daß die deutschen Sänger mit Freude den Beschluß gefaßt hätten, nach Steiermark zu komme». Als dies be kannt wurde, da sagten Alle: „Dort gehen wir hin, dort werden wir gerne weilen, nicht nur deshalb, weil deutsches Lied und deutsche Sangesbrüder ihnen lieb und werth sind, sondern auch deshalb, weil sie wußten, daß die deutsche Stadt Graz deutsche Art und Sitte jederzeit pflegt und daß ihnen echt deutsches Wesen jederzeit entgegentreten werde. Der Redner dankt für die überaus freundlichen Worte des Bürgermeisters im Namen der Säuger und versichert, daß der Empfang alle Erwartungen übertroffen habe. Er schließt seine mit stürmischem Beifall aufge nommene Rede mit einem dreimaligen „Hoch" auf die Stadt Graz. Nachdem der Grazer Männergesangverein ein Lied vorgetragen hatte, sang der „Julius-Otto-Bund" aus Dresden unter Leitung des Komponisten Hugo Jüngst einen „Gruß der Sachsen an Steiermark!" Hierauf sprach namens des Kärnthner Sängerbundes Direktor Pöschl, der u. a. sagte, daß die Kärntner aus ihrem bedrohten Lande gekommen seien, um an der nationalen Feier und Huldigung theilzunehmen. Er richtete warme Begrüßungsworte an die Stadt Graz. Nun trugen mehrere Gesangvereine Chöre vor, wo rauf der Obmann des fünften deutschen Sängerbundes- festes, Oberpostmeister Robert Steidle, nach einer von uationaler Begeisterung erfüllten Rede bas Bundesbanner in die Obhut der Stadt Graz übergab. Bürgermeister Dr. Graf übernahm das Banner mit der Versicherung, daß die Stadt Graz diese Ehre zu schätzen wisse und bemüht sein werde, das Banner rein, und fleckenlos beim nächsten Sängerbundesfeste dem Vor- orte zu übergeben. Damit war der offizielle Theil des Kommerses beendet. Begrüßungs-Telegramme waren eingelangt: vom Mannergesangverein Neutitschein, vom Revaler Verein für Männergesang, vom Warschauer Gesangverein, vom Abgeordneten Obrecht, welcher depeschirte: „Leider ver hindert, an diesem herrlichen alldeutschen Feste selbst theil zunehmen, sende ich treudeutsche Heil-Grüße an alle Sangesbrüder aus Nord und Süd. Nur ein Gedanke beseelt unsere Kampfesreihen, nur ein Ziel schwebt uns vor. Wir wollen alle Brüder bleiben in Freud un!> Leid, bleiben für alle Zeiten das erste, herrlichste, das mächtigste Volk der Welt. Heil der strammdeutschen Fest stadt, Heil Alldeutschland!" In einer Sitzung des Gesammtausschusses wurde be schlossen, dem Bundestage vorzuschlagen, das nächste 7. Sängerbundesfest in Frankfurt a. M. abzuhalten. TLirchennachrichten. Wilsdruff. Am 10. Sonntag nach Trinitatis, 3. August. Vorm. 8 Uhr: Beichte. (Besonders für die Neukonfirmirten.> >/g9 Uhr: Predigtgottesdienst (T^xt: Röm. 2,1—11). Avendmahlsfeier. Collccte für die Mission unter Israel und die Evangelisationsarbeit im heiligen Lande. Nachm. 1Uhr: Missionsgottesdienst. 2 Uhr: Taufgottes dienst. Grumbach. Am 10. Sonntag nach TrinitatiS, 3 August. Vorm i/,9 Uhr: Lescgottesdienst. A-ffelsdorf. Am 10. Sonntag nach Trinitatis, 3. August. Vorm. 8 Uhr: Beichte. Hilfsg. Franz. ^9 Uhr: Predigt gottesdienst. Pfarrer Oic. tk. Leßmüller. Nachm. 1 Uhr: Kindergottesdienst. 2 Uhr: Taufgottes- dieust. Hilfsg. Franz. Kollekte für die Mission unter Israel und die Evangelisation im heil. Lände. Sara. Am 10. Sonntag nach Trinitatis, 3. August. Vorm. 8 Uhr: Predigtgottesdienst (Röm. 2, 1—11). Kol lekte für die luth. Judenmission und Evangelisation Palästinas. Nachm. ^1 Uhr: Christenlehre mit der männl. Jugend. Ühr: Christenlehre mit der weibl. Jugend. (Das letzte Mal vor der Erntezeit!) NurkharLtswalve. Am 10. Sonntag nach Trinitatis, 3. August. Vorm. 8 Uhr: Prcdigtgottesdienst (Text: Röm. 2, 1—11) Nachm. 1 Uhr: Kindergottesdienst. KirLienkolleUe für die Judenmission und Evange lisationsarbeit im heiligen Lande. Aurze Lhrsnik. Zwei Damen im Seebad Zoppot ertrunken. Ein schwerer Unglücksfall hat sich im Damenbad zu Zoppot ereignet. Zwei Schwestern im Alter von 23 und 1A Jahren, Töchter des Danziger Kämmereicassen-Buchhalters, fanden beim Baden ihren Tod. Anscheinend hat das jüngere Mädchen den Grund verloren, ist untergegangen und hat die ältere Schwester, welche zu Hilfe eilte, nach» gezogen. Als das Badepersonal Rettung bringen wollte, war es bereits zu spät, und man fand nur die Leichen der Unglücklichen. Die ältere der beiden Damen war in Danzig als Lehrerin thätig gewesen. Saarbrücken, 30. Juli. Auf der Grube Camp» Hausen fand gestern eine Explosion schlagender Wetter statt. 12 Bergarbeiter sind dabei verunglückt; einer blieb todt, zehn wurden schwer verletzt ins Lazareih geschafft, einer war nur leicht verletzt. Der Raubmörder als Wallfahrer. Bei der Frühmesse ln der Wallfahrtscapclle Donenthal (Aargau) wurde, einer Blättermeldung zufolge, ein Wallfahrer ver haftet, der als Raubmörder Götz aus Littau erkannt worden war. Aber sie werden ohne Zweifel auch noch darüber hmaus Frucht schaffen. Die Sympathien für die Boeren bei den Völkern des europäischen Kontinents noch zu erhöhen, dürfte kaum mehr möglich sein; trotzdem wird die Reise der Boerengenerale für die Sache der Boeren werthvoll sein; es werden mancherlei Anknüpfungspunkte gefunden und Verabredungen getroffen werden, so daß sich die Boeren in Südafrika, sollten sie noch einmal gezwungen werden, zu den Waffen zu greifen, der Bundesgenossen schaft weiter Kreise erfreuen und von allen europäischen Völkern thatkräftige Unterstützung erhalten würde. Amerika. Der Revolutionsk ampf auf tzayti ist jetzt in voller Höhe. Bei Kap Haitien wurden die Regierungstruppen unter General Nord vom Rebellen general Salnave völlig geschlagen und in die Stadt zurück geworfen. Die Stadt Port au Princc wird von dem den Insurgenten gehörenden Kanonenboot „Cr6te-ä-Pierrot" bedroht. In beiden Städten gilt übrigens die Lage der Fremden als eine kritische. — In Venezuela scheint es mit der Regierungshenlichkeit des Präsidenten Castro zu Ende zu gehen. Er gab alle Häfen im Osten des Landes auf und vereinigte seine gesammten Streitkräfte bei La Victoria. Die Insurgenten sind jetzt in der un mittelbaren Nachbarschaft der Hauptstadt Caracas auf- getaucht. Reise nunmehr angetreten, nachdem sie in Kapstadt und-Menschenmenge die prachtvoll beleuchtete und in bengalischen an allen Orten der Kapkolonie, wohin sie nur kamen, mit Feuer glühende Warte auf dem Nainerkegel, bei welchem der größten Begeisterung gefeiert worden waren. Nach einer Brüsseler Meldung werden die Boerengenerale zu Gunsten ihrer im Kriege verarmten Landsleute in Europa Vorträge halten. Man darf davon überzeugt sein, daß die wackeren Männer viel Zuhörer finden und den finanziellen Zweck ihrer Reise vollauf erreichen werden.