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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 22.04.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190904221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19090422
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19090422
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-04
- Tag 1909-04-22
-
Monat
1909-04
-
Jahr
1909
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* Die Adend-Mntette tn Lt.Jolian«tS diesen Freitag, den 23. Aprik, abends 8 Udr blingt zum 150. Todeslage G. F. Händels ('s den 14. Avril 1759) dessen Variationen E-Tur sür Orgel zKonzertbrarbeitun« von Sigfrid Karg- Elert und das große „Halleluja" auS dem „Messias", ferner 4 Psalmen von Tooi.it sür Teiior (Herr Rummel) uuv Chöre von Thomas Selle (1655) und Boriuiansky. Programme mit Text wolle mau an den Kirchtüren entnehmen. ' Leipziger KtuSerheim Dürrenberg. Nachdem im Winter 1907 08 die Vergrößerung des Kinderheims auSgeführt worden konnten Mitte Mat 1908 die einfach auSgejckunückten, aber praktisch eingerichteten Räum« mit 64 Knaben bezogen werden. Im ganzen sanden während deS Sommer- 258 Kinder, zur Hälfte Knaben und Mädchen, im Alter von 6—14 Jahren in vier Abteilungen je 4 Wochen lang Eiholung, Kräftigung und Besserung ihrer Gesundheit indem iebr günstig zwilchen den Gradierwerken liegenden Heim. Die Oberaufsicht führten die Loiftandsmitglieder der Stiftung mit ihren Angehörigen, insbeson dere Herr Tr. Seh eilen in Dürrenberg; auch Herr Geh. SanitätSrat Dr. Taube stand der Stiftung mit feiner Arbeitskraft und seiner Erfahrung zur Seite. An Gaben gingen insgesamt 5820 ./t ein, darunter 2000 vom Rate der Stadt Leipzig auS der Stiftung eines Menschenfreundes, sowie je 100» von den Herren Grimpe, E. Fritzsche und Stadtrat Meißner. Fetner fepie der verstorbene Herr F. W. Jost lrkwillig den Betrag von 0000 .Xl sür das Hem, aus. Au Berpfleggeldeln gingen sür 258 Kinder zu je 50 iin ganzen 12 900 ein. Tie Betriebsausgaben bezifferten sich auf 9806 ./L Das Reinvermögen der Stiftung betrug am Jahresschlüsse 2905861 ./» * Die militärische Platzmusik wird ausgesührt: Donnerstag, den 22. April, vom Trompetcrkorps des Artillerie-Regiments Nr. 77 vor der Wohnung Sr. Exz. des .Stadtkommandanten. Beginn 11 Uhr 15 Min. vormittags. Programm: 1) „Treue um Treue", Marsch von E. Teile. 2j Ouvertüre zur Oper „Die Jelsenmühle" von G. Reißiger. Fantasie über Meyerbeersche Themen von A. Seidel. 4s Traum- Walzer von C. Millöcker. 5s „Mohnblumen". Japanische Romanze von N. Morct. 6s Tambourmarsch aus der Operette „Das Jungsfern- stift" von I. Gilbert. * Jubiläum Ser Alpenvereinssektion Leipzig. Ende Mai ^vollenden sich 40 Jahre, Laß die jetzt weit über tausend Mitglieder zählende Sektion Leipzig des Deutschen und Österreichischen A!penvereins begründet wurde. Verschiedene Herren sind leit jener Zeit noch Mitglieder der Seltion und zu Ebren dieser, sowie verschiedener anderer verdienstvoller Mitglieder veranstaltet die Sektion eine Jubelfeier, die mit Rücksicht auf das Pfingstfest auf den 13. Juni verlegt wurde. — Für Anlage einer Fernsprechverbindung von Tiers in Tirol nach der GraSleithenhütte, Eigentum der Sektion Leipzig, ver- willigte die letzte außerordentliche Hauptversammlung 2500 ./L aus Sektions mitteln. * Schulnachrichten. Ter zum Konrektor der Leipziger Oberreal schule vom Nate gewählte und vom König!. Ministerium Les Kultus und Öffentlichen Unterrichts bestätigte Professor Franz Sckeibner von der I. Real- styule wurde am Anfang des neuen Schuljahrs durch Herrn Stadtrat Dr. Wagler sqierlichst verpflichtet. * Von der Eisenbahn. Das Finanzministerium teilt mit, daß während ster Monate Juli, August und September dieses Jahres als Gegeuzug deS sirr diese ßdrei Monate vorgesehenen neuen Schnellzuges 33 Reichenbach i. V.— Leipzig, Bayrischer Bahnhof ein zuschlag-freier Eilzug von Leipzig Ban rischer Bahuhof nach Reichenbach i. B. mit 1.—3. Klasse in folgendem Fahrplane verkehren wird; ab Leipzig, Bayrischer Bahnhof 5.50 uachm., ab Kiel ih sch 6.09 uachm., ab Altenburg 6,26 nachm., ab Gößnitz 6,51 nachm., ab Crimtt'itschau 7,02 nachm., ab Werdau 7,14 uachm., Neumark 7,27 nachm., in Reick ev bach i. B. oberer Bahnhof 7,39 nachm. In Gößnitz wird der neue Eil» zua A n schluß vom Eilzuge 197 von Gera (ab Gera Preußischer Staatsbahnhof 5,55 na chm.) vermitteln. — Die preußische Staatsbahnverwaltung wird auch in diese.» i Sommer wieder Sonderzüae zu ermäßigten Preisen von Leipzig nach Ha m bürg und Bremen ablassen. Als Verkehrstage sind der 29. Mai lPfingstew.3. und 15. Juli sowie 1. und 1b. August in Aussicht genommen. * B» känlpsung der Geschlechtskrankheiten. Wir weisen nochmals darauf hin, daß die Eröffnung der Ausstellung von Wachsmodellen, Bilder tafeln ufw«. zum Zwecke der Veranschaulichung der Gefährlichkeit der Geschlechts krankheiten am 25. d. M., mittags 12 Uhr erfolgt. Zugleich mit der Eröffnung ist ein Br'rOrag des Herrn SanitätSrat Dr. Connenkalb verbunden über die Geschlechts^» mkbeiten sür den einzrlneu, die Familie und die Gesamtheit, lieber die weitere« Vorträge und die sonstigen Programmpunkte geben wir Nähere» noch bekannt. Eintrittspreis an der Kasse 20 Vorzugskarte» bei den Gr- werkscha'ten und im Bureau der Ortskranlenkasse 10 * Literarische Montagsgesellschaft. Am 19.April fand eine Wilden- bruch-Gede ukfeier statt, die Herr Dr. Mendheim durch den Vortrag von Richard Voß' Epilog „Wildenbruch als KriegSmann" einleitrte, dem er weiter Wildenbrnchs Lichtungen „Arbeit" und „Jung Olaf" folgen ließ, worauf Herr' Schroedter, vor: Herrn A. Richter begleitet, das „HrxeniieS" vortrug. Beiden Herren wurde für ihr- Darbietungen reicher Beifall gezollt.' Nicht minder stark ivurde derselbe den musikalischen Vorträgen der Konzertpianistin Frl. Anita Burkhardt (auf L'lüthncr-Flügel) und des Herrn Wilhelm Haußka (Violine) ge- ive»det, deren vorzügliches Solo- und Zusammenspiel, deren Sauberkeit und Exaktheit bei allen Eimätzen und Passagen die Sonate A-Moll von Rubinstein, Nöcinrne von Chopin sowie Ballade und Polonäse G-Moll von VieuxtempS zu ausgezeichneter Wirkung brachten. — Am 3. Mai wird wieder rin Leipziger Tichter-Abend staltsindeu. * Tie Schinieve-Jilnurig erledigte in ihrer 2. Quartalsversammlung nach dem Losfprechen von 18 auslernenden Lehrlingen verschiedene geschäftliche Angelegenheitru. -Herr Obermeister Erler ehrte zunächst das Andenken des ver storbene» Mitglied«' Herrn Dörfer durch einen Nachruf. Das Mitglied Herr Schenk wurde' aMüsilich seines 25jährigen Meistrrjubiläums durch Gratulation deS Vorstandes und Verleihung eines Diploms ausgezeichnet. Die Versamm lung bewilligte rineu Betrog sür dir Prämiierung der Gesellenstücke, woraus die Telegierlenwahlen für den am 24. d. M. in Großenhain statlfindenben Lachs. Bezirks-Schmirdetag und für den vom 13. bis 15. Juni in Stuttgart alnuhaltenden Trutschen Lchmiedetag, verbunden mit Generalversammlung der SchmiedeberuisgeuosseuZchast erfolgten. Die Innung ist dem Leipziger Verbände der Metallindustriellen als korporatives Mitglied brigetreten. * ZirtNS Henry. Wir weisen ganz besonders auf den heutigen Jourfix- Abend mit dem glänzend ausgewählten Gala-Programm hin, in Lein daS gesamte Äünstlerversonal vertreten sein wird. * Vom Leipziger Palmengarten. Im Gesellschaftshause des Leip ziger Palmengartcns werden zurzeit durchgreifende Erneuerungs- arbeiten vorgenommcn, die bestimmt bis zum 29. April, dem 10. Jahres tage des Palmengartcns, beendet sein werden. Tic Ausführung dieser Arbeiten ist dem bekannten Atelier des Herrn Richard Hesse über- iragen worden, dessen Künstlerhand die Jnnenräume des Leipziger Palmcngartens schon ihre frühere stilvolle Ausschmückung zu verdanken babcn. Da während dieser Woche im Großen Festsaal gearbeitet wird, müssen einige Konzerte ausfallen und werden vor der am 29. und !0. April stattfindenden 10. Jahresfeier nur noch am nächsten Sonn lag nachmittags und abends Konzerte vom Musilkorps des Kgl. Sächs. 14. Jns.-Regts. Nr. 179 unter Leitung des Musikmeisters Josef Kapitain veranstaltet. * Bei der heutigen Ziehung der Kgl. Sächsischen Landeslotterie fielen drei Gewinne von je 10 000 tl am Nr. 19756 bei Emil Kunze in Großhartmannsdorf, Nr. 45420 bei Hermann Günther in Meißen und Nr. 90172 bei Hermann Müh 1 ner in Dresden. Vergiftungen. Ein an der Sirmeriugstraße in L-Lindrnau wohn- Hailer Arbeiter, d-r magenkrank war, nahm vom Arzte ihm verordnete Opium enthaltende Medizin auf einmal zu sich und erkrankte darauf derart, daß er im bewußtlosen Zustande nach dem Stadtkrankenbause übergeiührt werden mußte. — Aus Lebensüberdruß nahm ein im Osten der Stadt wohnhafter, 30 Jahre alter Reisender, »m sich zu vergiften, große Mengen Alkohol zu sich. Der Lebens müde erreichte seinen Zweck nicht ganz, aber erkrankte so schwer, daß er gleich falls iin Krankenhause ausgenommen werden mußte. * Achtung! Für Eltern! Aufmerksam gemacht wird auf eine Unbe kannte, Die kleinen Kindern, die auSgeschickt sind, Einkäufe zu besorgen, die ihnen mitgegobenen Geldbeträge abnimmt. In der Regel schickt sie die Kinider mit einem Auftrage in ein Grundstück. Die Person ist 35 bis 40 Jähre alt, von mittlerer Gestalt, ist dunkel gekleidet und trat zuletzt am Ranstädter Steinweg auf. * Unhold. Vom Meßplatz aus lockte ein Unbekannter ein zwölf jähriges Mädchen nach einem Grundstück der Waldstraße und verging sich dort in unsittlicher Weise an dem Kinde. Der Unhold war 18 bis 20 Jahre alt, übermittelgroß, schmächtig, hat blasses Gesicht, trug braunen Jackettanzug und braunen Hut. * Wer nie im Leben im Auto saß. Einer telegraphischen Mitteilung der Polizei in Berlin zufolge war dort ein 31 Jahre alter Kaufmann aus Magdeburg mit einem durch Betrug erlangten Automobil im Werte von 12 000 flüchtig geworden. Der Betreffende wurde hier festge- nommen, ckls er den Wagen für 5000 verkaufen wollte. * Umfangreiche Diebstähle an Kupferdraht waren in den letzten Mo naten in der Umgebung von Erfurt auf Landstraßen und in Depots ver übt worden. Ein Teil des gestohlenen Gutes wurde bei einem hiesigen Händler entdeckt, und dadurch gelang es, Sie Spitzbuben, vier dort wohn- hafte Arbeiter, zu ermitteln und zu verhaften. Einer der Diebe hatte auch aus einer Fabrik einen größeren Posten Zinnblöcke gestohlen. Die gestohlenen Metalle, deren Wert sich auf annähernd 2000 belief, hatten die Diebe an auswärtige Händler verkauft. * Flüchtiger Defraudant. Flüchtig geworden ist nach Unterschlagung von ca. 2800 der 20 Jahre alte Handlungsgehilfe Salomon Tisch, der in einem hiesigen Geschäft in Stellung war und das Geld in Magdeburg kassiert hatte. T. ist von großer, schlanker Gestalt, hat braunes, lockiges Haar, große braune Augen, blasses Gesicht, kleinen Schnurrbart, trug bräunlichen Anzug, graukarierten Mantel und grünen Hut. * Wilddiebe. In der verlängerten Grenzstraße in Sellerhausen wurde die Decke eines frisch aufgebrochcnen Rehes aufgcfunden. Es wird vermutet, daß es von einem Wilderer weggeworfen worden ist. * Di- Sägen. Von einem Diebstahl herrühren dürften 8 Stück neue Lägen, die im Besitz einer wegen Diebstahls verhafteten, vielfach vorbestraften Person vorgefnnden wurden. Der Eigentümer kann sich bei der Kriminalpolizei melden. * In Verlust geraten ist auf dem Wege von der Dufour- bis zur Kaiser-Wilhelm-Straße ein grauledernes Tamenportemonnaie mit etwa 240 darunter ein Fünfzig-, zwei Zwanzig- und vier Fünfmarkscheine. * Gestohlen wurde ans einer Bodenkammer in der Sedanstraße ein schwarz- und weißgestreistcs Musselinlleid und eine schwarze Satin bluse; aus Wohnungen in der Lützner Straße ein größerer Geld betrag, darunter Krönungs- und Siegestaler, und in der Waffen- dorser Straße eine mattgoldene Brosche mit drei Brillanten und einer weißen Perle beseht, im Werte von 160 .K; aus einem öffcnt. lichen Gebäude am Augustusplatz ein Sommer Überzieher von hellgrauem rauhen Stoff; am Königsplah ein Fabrrad, Marte „Rolliance", Modell 40, Nr. 360 407; im Brühl ein „Saluta"- Renner, Nr. 99 269; im Schrebergäßchen ein „B r a v o u r " - R a d, Modell 15. Nr. 150 524; in der (Aisenstraße ein „H er k u l es"-R a d, Nr. 114 973, und in der Frankfurter Straße ein Zweirad, Marke «Kronstadt", Nr. 81639. * Ein Zusammenstoß zwischen einem Radfahrer und einem leichten Geschirr ereignete sich gestern vormittag in der Frankiurter Straße, wobei der Radfahrer aus das Pflaster schlug und einen komplizierten Bruch der linken Schuller erlitt. Da er anscheinend auch innere Verletzungen erlitten hatte, mußte er in ärztliche Obhut gegeben werden. Vereinswesen. * Die „Neu, LeiPjiger (kspeeanftstengruppe" (tm „Verband Denlfcher Esperan tisten") hielt kürzlich im Siebenmännerhaus« ihre April-Monatssitzung ab, die einen sehr erfreulichen Verlaus nahm und von über 40 Mitgliedern besucht war. Der Vorstand besteht nach wie vor aus den Herren Fritz Stephan, I. Tarli, A. Andrae, Paul Gocthling und Frl. M. Liebing. * Bergnügungsvereln „Minerva", Leipzig. Donnerstag, den S. Mai. abends 9 Uhr Kommers im „Eldorado". Sonnabend, den 8. Mai Feier des 2. Stiftungs festes, bestehend aus Vortrögen, Theater und Ball in der „Thalia", Elsterstrah«. Sonntag, Len 9. Mui, nachmittags 3 Uhr Katerbummel nach Gasthof Erobern bet Gaschwitz. Aus der* Ningegend. f"f Stünz, 21. April. (Selbstmordversuch.) Ein hier wohnhafter 67 Jahre alter Arbeiter, der schon seit Jahren nervenkrank ist, nahm gestern Lysol zu sich. Der Mann erreichte indes seinen Zweck nicht. Er wurde dem Stadtkrankenhauie zu Leipzig zngeführt. ff Grotzzschocher-WtnSorf, 21. April. (Verbrennung.) Die 66 Jahre alte Ehefrau des hier Hauptstraße 44 wohnhaften Privatmanns Julius E. erlitt beute vormittag, indem sie in einen Spirituskocher- wahrschein lich Spiritus nachgoß und dadurch eine Explosion herbeiführte, aus. gedehnte und lebensgefährliche Brandwunden an der ganzen vorderen Körverdälste. Die bedauernswerte Frau mußte im Krankenwagen dem Leipziger Stadtkrankenbauie zuqesübrt weiden. ff Leutzsch, 21. April. (Unfall.) In einer hiesigen Eisengießerei fiel ein größeres Schwungrad, das verladen werden sollte, um und einem in Leipzig, Gerichtsweg, wohnhaften Schmied auss linke Bein. Der Mann, der einen Beinbruch erlitt, fand Aufnahme im Leipziger Stadtkrankenhauie. ff Wahren, 2t. April. (Schwerer Bahnunfall.) Auf dem hiesigen Bahndose wurde gestern abend der 25 Jabre alte Rangierer Artur Schlenkrich aus Papitz beim Rangieren von einem Wagen erfaßt und derart zur Seite geschleudert, daß er schwere Kopf- und Armverletzungen davontrug. Der Mann mußte noch in der Nacht dem Leipziger Krankenhause zugrsührt werten. * Taucha, 21. April. (Verbrannt.) Dienstag abend bat sich hier ein, schwerer UnglückSsall zugetragen. Der 31jährige Fleischermeisirr Oscar Taubert von hier hatte sich zu Bett gelegt und dabei verqessen, die Lampe auszulöschen. Jedenfalls hat er dann die Lampe im Schlafe umgerissen, wodurch das Bett in Brand geriet und Taubert schwere Brandwunden erlitt. Die hinzugeeilten Nachbar» und Hausbewohner löschten daS Feuer. Taubert, der ausgedehnte Brandwunden, vor allem am Kopfe und an einem Arme erlitt, wurde sofort in einem Automobil in daS Leipziger Stadtkranken- haus gebracht, gab indes beim Eintreffen dort bereits seinen Geist auf. * VorSdorf, 2l. April. (Landtagswahlversammlung.) In einer öffentlichen politischen Ber'ammlung im Saale des Rosenschlößchen stellte sich am Dienstagabend der Landtagskandidat Herr Konrad von Holleufer- Kypke »Reformer) aus Wiederau b. Rüssen den versammelten Wählern vor und sprach über seine Stellung zu den wichtigsten Fragen sächsischer Staats- aufgaben. An Liesen mit Beifall ausgenommen«» Vortrag schloß sich eine De- batte. Mehrere sozialdemokratiiche Redner beleuchteten in ihrem Sinne die auf« gestellten Forderungen. Im Schlußwort versicherte der Landtagskandtdat das unbedingte Eintreten sür seine politischen Leit,ätze. Aus Sachsen. Dresden, 21. April. * Hofbericht. Der König traf, von Zittau zurücklehrend, vormittag» hier wieder ein und erteilte mittags 13'/, Ubr dem künigl. schwedischen außer ordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Grafen Taube zur lieber« reichung seines Abberusungsjchieibens und anschließend dem k. u. k. österr.- ung. außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Prinzen zu Fürstenberg zur Ueberreichung seines Beglaubigungsschreibens im Beisein des Geh. Legotionsrales Kammrrberrn v. Stieglitz, als Vertreter vom Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, feierliche Audienzen. Eine Paradewache vor den Gemächern des Monarchen vom Gcnde- Reiler-Reginient erwies den Gesandten die militärische Ehrenbezeigung. Nach den Audienzen fand eine König!. Frühstückstasel statt, zu der die vorgenannten Gesandten, der k. n. k. öslerr.-ung. litämmrrer und Seklionsrat Gras Tibor SzLpäry und der Geh. Legationsrat Kammerhrrr v. Stieatitz Einladungen erhalten hatten. Beide Gesandte wurden später von dem Prinzen und der Prinzessin Johan« Georg und der Prinzessin M athilde im PataiS auf der Zlnzendorfstraße bzw. Palais am Tajchenberg empsangen. * Lr-enöverleihung. Der König hat dem von seinem hiesigen Posten abberufenen, zum Minister des Aeußern designierten Äönigl. schwedischen Ge sandten Grafen Taube den goldenen Stern zum Großkreuz des Atbrechts- ordens mit dem grünen schmalgeränderten Band verliehen. -e- Tas neue Theaterprojekt. Die angeiündigte Denkschrift au» der Feder des Theateidramaturgen Tr. Zeitz über die Notwendigkeit eines neuen Königlichen Schauspielhauses in DreSden-Altstadt ist nunmehr erschienen. Der Verfasser stellt die Gründe, die die Notwendigkeit erweisen, in zwei Gruppen dar: die Momente der crsten Gruppe sind entweder aus allgemeinen, durch die Eustvicketung der letzten Jahrzehnte bedingten Ursachen architektonisch-technischer und titerariick-artistisiher Art abzuleiten oder aus besonderen Gründen, die mit der Lage lind dem Bau des jetzigen Königlichen Schauipielhauies in Neusia t zusammenhängen. In der zweiten Gruppe sind alle diejenigen Gründe ein- geordnet, die den Bau des neuen Hauses in der Altstadt notwendig mache«. Dieser zweite Teil der Tentjchrist wendet sich gegen die Sonberinteressen und Eonderwünsche, die in der Neustadt laut geworden sind, aber in Rücksicht aus die Aufgaben der ganzen Stadt schweigen sollten. (:) Ter Verein Sächsisch-Thüringischer Gas- und Wafserfachmännrr hielt vo« Montag bis heute hier seine 50. Jahresversammlung ab. An der gestrigen Voimiitagssitzung, die aus dem Königlichen Belvedere siattiand, nadm u. a. auch StaLtbaurat a. D. Hasse teil. Ten Vorsitz führte Direktor Achter« mann-Annaberg. aus dessen Geichästsberlcht sich eine erfreuliche S'ärkung des Verbandsveimögens, sowie eine Mitgliederzadl von 181 Peisonen und Köiper- schaflen ergab. Direktor Goebel der Dresdner städtischen Gaswerke berichtete a« der Hand von instruktiven Abbildungen über die Erweiterung des dritten Dresdner Gaswerks, während eine andere Abteilung eine Besichtigung des neue« Wasserwerks zu Hosterwitz unter Führung des Direktors Kurzak vornahm. In einem weiteren Vortrag gab Zivilingenieur Halbig-Chemnitz ein anschauliches Bild über die Erweiterung der Wassersassung der Stabt Taucha bei Leipzig, die sich durch die Errichtung einer viel Wasser konsumierenden chemischen Jabrik daselbst nötig machte. Ter bisherige Boi sitzende Achtermann wurde wieder gewählt. Es wurde beschlossen, nächstes Jahr in Leipzig zujammeuzukommen. * 2s. Mutzschen, 21. April. (Stiftungen.) Der Privatier Paul Richter in Dresden, Sohn des ehemaligen hiesigen Organisten I. G. Richter, stiftete seiner Vaterstadt Mutzschen 1000 F für die zu be gründende Gemeimdediakonie und 1000 F für die Beschaffung der elek trischen Beleuchtung in der Kirche. — Ferner schenkte Frau verw. Laura Rätze in Rcichenberg, Tochter des ehemaligen Kantors Just, aber mals 200 für die Gemeindckdiakonie. s"f Bucha bei Dahlen, 21. April. (Milzbrand.) Ter hier wohnhafte Gutsbesitzer Ernst Emil Heise hatte vor einigen Tagen bei einem Nachbar »>»e Kuh schlachten helfen und sich dabei wahrscheinlich eine gelingstgige Riß wunde zugezogen. Bald darauf zeigten sich bet dem Manne die bedrohlichen Anzeichen von Milzbrand, so daß er sofort dem Leipziger Stabtkranlenhause überwiesen werden mußte. a. Ehrmnitz, 21. April. (Einen gräßlichen Selbstmordversuch) unternahm heute morgen in der Zwickauer Vorstadt hier ein 15sähriges Dienst, mädchen. Es begoß seine Kleider mit Petroleum und zündele dieses an. Zwar konnte die Lebensmüde die Flammen selbst wieder löschen, doch hat sie so schwere Brandwunden erlitten, daß sie im Krankenhaus untergebracht werden mußte. k. Frankenberg, 21. April. (Zum Raubmord an der Elfriede Menzel) wird uns weiter telegraphiert: Staatsanwalt Dr. Poller aus Chemnitz weilte auch heute noch den ganzen Tag über in unserer Stadt. Bisher konnte eine sichere Spur, die aus den Täter führt, noch nicht festgestellt werden. Heute mittag wurde ferner unter dem Verdacht der Täterschaft ein junger Kaufmann namens G. festgenommen. Der entwendete Geldbetrag ist bei dem bereits gestern verhafteten Konditorlehrling Baldauf nicht gefunden worden. Heute traf der Vaiec und zwei Schwestern der Ermordeten hier ein, dir wahrscheinlich in ihrer Heimat in Bernstadt i. Schl, bestattet werden wird. Ob sich der Verdacht gegen den Konditor- lehrling Baldauf bzw. gegen den erst heute verhafteten Kaufmann bestätigen wird, steht noch nicht fest, die Staatsanwaltschaft ist aber der festen Ueberzeugung, daß der Mörder nur im Hause zu suchen ist. Auf alle Fälle ist die grausige Tat von einem Menschen verübt worden, der im Hause Bescheid wissen mußte. Das ergibt sich u. a. auch aus folgender Tatsache: Die Ermordete schlief mit noch zwei Dienstmädchen in der Kammer. Diese standen am Dienstag früh '/,7 Uhr auf, um die Gastrüume Les Casss zu reinigen. Als eines der beiden Mädchen gegen V48 Uhr in die Kammer kam, um eine Schürze zu holen, fand es die Menzel blutüberströmt im Bette liegen. Tie Mordtat scheint demnach zwischen 7 und Uhr begangen worden zu sein. Das in so schrecklicher Weise um sein Leben gekommene Mädchen erfreute sich allgemeiner Achtung. i. Hohenstein-Ernstthal, 21. April. sZu den bereits ge meldeten Massenerkrankungenj nach dem Genuß von Pferdefleisch wird noch berichtet, daß bis gestern mittag ungefähr 15 Familien festgestellt waren, in denen Familienmitglieder schwer erkrankt sind. Doch hat eine große Anzahl Personen überhaupt ihr Kranksein verschwiegen. Glücklicherweise ist bis jetzt nur der Todesfall der 13 Jahre alten Tochter des Nalwlmachers Adoki Nadler zu ver zeichnen. Die Proben des beschlagnahmten Fleisches sollen nichts Belastendes ergeben haben, doch wird angenommen, daß diese nicht von dem betreffenden Tiere stammen. Ferner wird behauptet, daß Herold schon seit Wochen Fleisch verkauft Julius VIAduer, null ILSoliixl. Hoki»t»n«»rort«k»br1lL, riüsol mni riantllvs. ls 1« I Kurts» MW >«»?» Lar-csk-'asL-e 97 (6/'0L2e 7uc/cha//e). Neuheit: ^spsn-Zelui'm, io-rttemg LUkM-LÄMM, iS-rtteMz tu »Nm mvilmrm Isrdeu. r'n sc/rrvar^ u-tä /ttT-brA r» beLannlei' TVersen.
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