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Zeit. Ort. Zeit. Ort. Montag, 23. Juni, Donnerstg. 26. Juni, 8,00 Vorm. Altsattel 10,30 „ Saultitz 8,20 „ Treben 10,50 „ Wölkau 8,30 „ Oberstaucha m. Niederstaucha 11,15 „ Gruna 9J0 „ 9,20 „ 9,35 „ 9,50 „ 10,00 „ Wilschwitz Dösitz Prositz bei Staucha Ibanitz Dennschütz Freitag, 27. Juni, 7,05 Vorm. 7,40 „ 8,10 „ Deutschenbora Elgersdorf Rothschöubcrg mit Perne Dienstag, 8,40 „ Alttanncberg mit Neu- 24. Juni, 9,00 Vorm. Leippen m. Schänitz u.Lestcn 9,10 „ tanneberg Neukirchen (im Rittergut) 9,35 „ 9,50 „ Lindigt (an der Straße) Ziegenhain Sonnabend 28. Juni, 10,05 „ Mutzsckwitz 9,35 Vorm. Reinsberg mit den Ritter- 10,20 „ Praterschütz gütern Ober- u. Nieder- 10,35 „ Dobschütz reinsberg 11,00 „ Graupzig 10,00 „ Dittmannsdorf Donnerstg., 10,30 „ Hirschfeld (im Rittergut) 26. Juni, Wendischbora Montag, 9,15 Vorm. 30. Jnni, 9,30 „ Gohla 9,40 Vorm. Bieberstein 9,40 „ Göltzscha 10,00 „ Burkersdorf 10,00 „ Ilkendorf 10,30 „ Gotthelffriedrichsgrund 10,20 „ Radewitz 11,00 „ Hohentanne Anmerkungen: 1. Wo mehrere Ortschaften aufgeführt sind, findet die Musterung in der zuerst genannten Ortschaft statt 2. Die selbständigen Gutsbezirke sind in die betreffenden Gemeinden mit ein begriffen. von Sandersleben, Oberstleutnant z. D. und Pferdevormusterungs-Commiffar. Verpachtung von Gvasnutzungen. Nächsten RMtwsch, den r8. dieses Msnats, Nachmittags Uhr, sollen im hiesigen Schietzhanse die Grasnutzungen in den Stadtgräben, rechts und links der Freibergerstratze, der Schietzwiese, im oberen Stad parke einschließlich des Rundtheils und der anstoßenden Ränder, des Streifens längs der Parkstraße von Dörings Grundstück bis an den Park, der Wiese am Elektri zitätswerke und an den Ufern links und rechts der Saubach unterhalb der Sachsdorfer Brücke unter den im Termin bekannt zu gebenden Bedingungen an den Meistbietenden verpachtet werden. Wilsdruff, am 16. Juni 1902. Dev Stuötvath. Kahlenberger. OslLtische Rundschau. Der Kaiser hielt am Sonnabend Bormittag eine größere Uebung mit der Gardc-Kavallcrie-Division unter Hinzuziehung von Infanterie und Artillerie in der Nähe von Döberitz ab. Die Uebung, welcher auch die Kaiserin beiwohnte, wurde mit einem Parademarsch abgeschlossen. Daun kehrten die Kaiserin zu Wagen, der Kaiser mittels Sonderzuges uach Potsdam zurück. Generalfeldmarschall Graf Waldersee nimmt auf besondere Einladung König Eduards an den Londoner Krönungsfestlichkeiten Theil. Am Freitag reist er von Hannover uach London ab. Oesterreich-Ungarn. Die Verlobung der Erz herzogin Maria Anunciata von Oesterreich, Tochter der Erzherzogin Maria Theresia, mit dem Herzog Siegfried in Bayern steht unmittelbar bevor. Am Sonnabend Vor mittag wurde das hohe Paar vom Kaiser Franz Josei in Audienz empfangen. Die slavische Seite des österreichischen Reichs- rathes kann sich über die gegen die Polen gerichtete Marienburger Kundgebung des Deutschen Kaisers noch immer nicht beruhigen. Im Abgeordnctenhanse hat der nämliche Herr Klofac, der sich schon neulich in so beleidigenden Ausdrücken über Kaiser Wilhelm wegen des Polen-Passus in dessen Marienburger Rede erging, nunmehr eine förm liche Interpellation über dasselbe Thema angemcldet. Man darf wohl erwarten, daß Ministerpräsident von Körber in seiner Erwiderung diesem czechischen oder slovenischen Rauhbcingang gehörig Bescheid stecken wird! Der czcchische „Landsmann"-Minister Rezek wird nicht dcmissioniren. Herr v. Körber hat den Czcchcu irgendwelche Zugeständnisse gemacht, infolgedessen die Czechen ihre Obstruktion wieder aufgebcn und Herr Rezek auf seinem Posten bleibt. Im ungarischen Abgeordnetenhause fand am Freitag wieder einmal eine Dreibnndsdcbatte statt, sie förderte indessen nichts wesentlich Neues zu Tage. Gegen den französischen General Bonnal ist Anklage wegen Erbschleichern erhoben worden. Das mi litärische Disziplinargericht in Paris hat sich bereits mit dieser Angelegenheit beschäftigt und sie demKricgsminister unterbreitet. General Bonnal war im vorigen Jahre zu den deutschen Manövern entsendet worden; er hatte sich bei dieser Gelegenheit besonderer Auszeichnung Seilens Kaiser Wilhelms zu erfreuen. Die fremden Gesandten in Peking haben jetzt den vom dortigen deutschen Gesandten Mumm v. Schwarzen stein seit Mouaren befürworteten Plan zur endgültigen Vcrthcilung der chinesischen Kriegsentschädigung einstimmig angenommen. Am Sonnabend unterzeichneten dann die Vertreter der elf Signatarmächte des Schlußprotokolls in gemeinsamer Sitzung im Namen ihrer Negierung diesen Vertheilungsplan auf der Grundlage der Liste 5. Transvaal. Präsident Krüger darf das Kabel nicht benutzen. Auf Grund authentischer Meldungen wird bestätigt, daß die Benutzung des Kabels nach Südafrika durch den Präsidenten Krüger noch immer nicht gestattet ist, so daß der greise Verbannte noch immer von jeder direkten Nach richt aus der Heimath abgeschnitten ist. Dies deutet da rauf hin, daß die Engländer doch wohl noch etwas zu verbergen haben, dessen Bekanntgabe vor der Krönung des Königs Eduard ihnen fatal wäre. General Botha kommt nach Deutschland. Der Bocrenfeldherr Louis Botha wird elwa in drei Wochen in Dresden cintreffen, um seine dort lebende Gattin und seine Kinder aufzusuchen und in die Heimath zurückzugeleiten. Auch Lukas Meyer dürfte zu gleicher Zeit in Europa eintreffen. Sein Ziel wird Holland sein, wo er gleichfalls seine Gattiu abzuholen gedenkt. Nach London wird keiner von Beiden gehen. Begnadigungen? Der wegen angeblichen Hochverraths zu zweijähriger Gefängu'ßstrafe verurtheilte frühere Johannesburger Staatsanwalt Dr. Krause wird der „Rh.-Wcstf. Ztg." zu Folge anläßlich der Krönung des Königs begnadigt und noch vor Ablauf der nächsten Woche auf freien Fuß gesetzt werden. Dr. Krause ist bekanntlich im Freistaat acboren und Burgher, weswegen ihm die Erlaubnis; zur Rückkehr nach Südafrika kaum verwehrt werden kann. Bezüglich des bei der Schlacht von Elandslaagte von de« Engländern gefangen genommenen Oberstleutnants A. Schiel erfährt dasselbe Blatt, daß ihm die Rückkehr nach dem Transvaal, da er nicht in Südafrika geboren ist, nickt gestattet werden soll, obwohl er über 30 Jahre dort angesiedelt war, und im Zoutpansberger Bezirk ausge dehnte Ländereien besitzt. Oberstleutnant Schiel war be kanntlich der Gründer und Befehlshaber des „deutschen Freiwilligeukorps", das mit den Bocrcn ins Feto zog und die Avantgarde bei dem Ueberschreiten der Grenze von Natal bildete. Auvzs Lhvsmk. Hamburg, 13. Juni. Die hiesige Klcmpnerinnuug beschloß heute Abend die Aussperrung von über 1000 Gehilfen infolge der zwischen den Arbeitgebern und Arbeit nehmern des Klempnergewerbcs entstandenen Differenzen. Nürnberg, 13. Juni. Das Schwurgericht vcr- urtheilte nach zweitägiger Verhandlung den Mühlen besitzerssohn Müller aus Weißenohe, welcher seine Geliebte Meier, die sich in anderen Umständen befand, auf dem nächtlichen Heimwege von einer Tanzmusik erdrosselte, wegen Mordes zum Tode. In Pforzheim erhängte der Schlosser Schwemmele, weil seine vermögende Frau nicht Geld zur Pachtung einer Wirthschaft hergab, seinen zwölfjährigen Sohn und darauf sich selbst. Arnstadt, 14.^Juni. Professor Dr. Leimbach, Direktor der hiesigen Realschule, ist seit Mittwoch spurlos verschwunden. Leute, die ihn seit Mittwoch gesehen haben, werden ersucht, Anzeige zu machen. Ucberschwemmung in Ungarn. Die ungarische Stadt Mar ama-ros-Szig et ist zum großen Theil unter Wasser gesetzt worden. Infolge eines Wolkenbruchs war die angcschwollene Theiß nicht imstande, die Gewässer des Nebenflusses Iza aufzuuehmcn. Die Iza nahm nun ihren Lauf nach Maramaros-Sziget, wo sie die Stadt theile Bandzsalgo und Sziget-Kamara, die Kosfuthgaffe, das Stadtwäldchen und weite Feldstücken in der Umgegend überschwemmte. Militär arbeitet angestrengt, um die Wassermaffen von der Stadt wieder abzuleiten. Viele Familien können die von Wasser umgebenen Häuser nicht verlassen. Der Schaden beträgt bis jetzt bereits viele Hnnderttauiende von Kronen. Das Urtheil im Giftmoridprozeß Thomaschke Berlin, 14. Juni. In dem Giftmordprozeß Thomaschke wurde heute Nacht das Urtheil gesprochen. Die Geschwo renen erkannten nach auderthalbstündiger Berathuuo auf „nichtschuldig" und sprachen den Angeklagten frei." Die Urtheilsserkündigung erfolgte gegen 2 Uhr Nachts r . ch"""'. Der heute Morgen 8 Uhr 7 Mm. nach Trier abgehende Sckncll- zug überfuhr am Westbahnhof zwei bei dem dortigen Stellwerke beschäftigte Arbeiter, die sofort getödtet wurden. Wegen einer Kurve konnten weder der Lokomotivführer noch die beiden Arbeiter die Gefahr rechtzeitig bemerken. Der Kellncrstreik in Mailand ist auf Grund eines Uebereinkommens zwischen Arbeitgebern und Ange stellten beigelcgt worden. Vom 1. Juli ab werden die Löhne aufgebeffert und am 1. August tritt eine Stellen vermittelung ins Leben, die von beiden Theilen gemeinsam unterhalten wird. In Folge dieses Abkommens ist die Arbeit in allen Cafes und Restaurants wieder ausgenommen worden. Banunglück. Mannheim, 14. Juni. Wie die „Neue Badische Landeszeitung" aus Ludwigshafen berichtet, stürzte gestern an dem Neubaue des Gutenbcrg-Schulhauses beim Aufwinden einer Schiene ein Gerüst zusammen. Fünf Arbeiter stürzten in die Tiefe und erlitten mehr- ober weniger schwere Verletzungen; einer von ihnen starb auf dem Transporte nach dem Krankenhause. Heute Morgen, als man mit dem Befestigen des schadhaften Gerüstes beschäftigt war, brach es abermals iu sich zu sammen und riß 4 Arbeiter mit sich in die Tiefe: zwei wurden schwer und zwei leichtverletzt. EineUntersuchung ist eingeleitet. Der Ban ist polizeilich eingestellt worden. Man führt die Ursache des Unfalls auf die mangelhafte Ausführung des Gerüstes zurück. lieber eine Wolfsjagd in der nächsten Nähe der schweizerischen Bundeshauptstadt wird aus Bern berichtet: Der Wolf, nicht etwa einer, der aus einer Menagerie entwichen, hatte seit Wochen auf den Bauernhöfen allerlei Schaden an gerichtet und wurde bei dieser Jagd erlegt. Von Wölfen ist irr den letzten Jahrzehnten in der Schweiz wenig mehr gehört worden. Nur im Kriegsjahr wurden sie durch die Kanonaden in Elsaß und Burgund gegen die Schweizergrenze gedrängt, sodaß einige erlegt werden konnten. In den Vogesen mögen sie seit der deutschen Besitzergreifung nnd den systematisch betriebenen Kessel treiben ziemlich zusammengeschmolzen sein; immerhin gelten sie dort wie in den ausgedehnten menschenarmen Wald ungen des burgundischen Jura noch als stehendes Wild. In Frankreich wurden nach ärmlichen Ausweisen im Jahre 1883 im Gauzen 1316, fünf Jahre später nur noch 529 Wölfe erlegt. Berlin, 14. Juni, lieber einen Gattenmord be richtet die Kattowitzer Ztg."von der russischen Grenze: Die Bcfitzcrsfrau Agnes Majewski, die ein Verhältuiß mit ihrem Nachbar Schymsnnski unterhielt, verübte in der Nacht an ihrem Gatten einen bestialischen Mord, indem sie ihm, als er schlief, mit einem Beile den Kops abhieb, die Leiche zerstückelte und die Theile, die sie in Mehl ge hüllt hatte, in einer Kiste verbarg, um sie nach und nach zu verbrennen. Ein Sohn der Majewski hat die UuthaL entdeckt. Zeitz, 14. Juni. Der Inkasso-Bevollmächtigte der hiesigen Schutzgemeinschaft für Handel und Gewerbe ver öffentlicht in den hiesigen Zeitungen die Namen von.69 Personen und bietet die an dieselben stehenden Forderungen zum Verkauf ans. Die 84 angeführten Schulvposteu sind größtenthcils geringer Natur, 55 betragen unter 25 Mark. Gewiß ein beredtes Zeichen der Zeit. Ermordung einer Gerichtszengin. Laibach» 12. Juni. Auf 'dem Korridor des Bezirksgerichtes in Tschernembl (Krain) spielte sich vorgestern eine blutige Szene ab. Ein Landmann, Namens Johann Butala, stach die gegen ihn als Zeugin geführte Nachbarin Katharine Gozetic nieder. Die Ueberfallene erhielt fünf Messerstiche und ist den schweren Verletzungen erlegen. Der Vulkan Kilemea auf Hawai, einer der schönsten der Südsceinscln, stößt Rauch und Flammen aus. Die Bevölkerung befindet sich in größter Erregung und befürchtet eine ähnliche Katastrophe wie die aus Martinique. Bei den Springübungen in Turin stürzte ein deutscher Rittmeister und wurde durch einen Hufschlag des PferdeS im Gesicht verletzt. Die Frau des Bahnhofswächters Geydein Breslarr hat aus Verzweiflung über die erfolgte Verhaftung ihres Gatten ihre beiden jüngsten Kinder im Alter von 2 und 4 Jahren und sich selbst mit Kalilauge vergiftet. Auf dem Rittergut Schieben bei Camburg wurden 15 Personen vergiftet aufgefundcn. Es liegt ein Rache akt vor. Die Untersuchung ist eingeleitet. In Buttern ist der Häuslcrssohn Ozistka aus Pohlom, welcher im August vorigen Jahres den Förster Liermann aus Rache meuchlings erschoß, am Sonnabend voriger Woche enthauptet worden. Der Beamte der Bank de France in Paris, welcher nach Unterschlagung von einer Million Franks flüchtig geworden war, ist in Genf verhaftet worden. Das Kriegsgericht in Warschau verurtheilte den Oberstleutnant Grimm, von dessen Verhaftung viel die Rede gewesen ist, wegen Verrathcs von Militärgeheimnissen zum Verlust aller Rechte und zu zwölfjähriger Zwangs» arbeit in Sibirien. Wie aus Syrakus gemeldet wird, wurde dort m der Nacht zum Sonntag ein sehr starkes Erdbeben ver spürt, dem später eine zweite Erschütterung folgte. Der Bevölkerung bemächtigte sich großer Schrecken, mehrere Familien ließen ihre Häuser im Stich. Ein Schaden wurde nicht angerichtet. Seit mehreren Tagen herrschte erstickende Hitze. Vaterländisches. iMittheilungcn aus dem Leserkreise sind der Redaktion stels willkommen. Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheimnitz der Redaktion. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) Wilsdruff, den 16. Juni 1902. — Es ist gewiß von höchstem und allgemeinstem In teresse, ebenso belehrend und anregend auch, die neueren und neuesten Erscheinungen, Einrichtungen und Hilfsmittel auf dem Gebiete der Krankenpflege kennen zu lernen. Hierzu soll nächsten Donnerstag Gelegenheit geboten tverden (siehe Inserat.) Auf Anfrage hat der Rath der Stadl Dresden eine Besichtigung des Johannstädter Kranken hauses bewilligt. Der Besuch wird in Gesellschaft Nachm. 3 Uhr unter Führung eines der Herren Anstaltsärzte er«