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Amtsblatt für die Rgl- Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Horstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttonneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Huhndorf, Kaufdach, Kcsselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schnüedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Seeligstadt, Epechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1Mk.54 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 15 Pfg. pro viergespaltene Corpuszelle. Druck und Verlaq von Martin Bcrqrr in WWdruff. — BerantwarUlch für di« Martin Berber dasr!»st. No. 24. ! Mittwoch, Ve« 26. Februar 4W2. j 64. Jahrg. Verordnung, -ie Beiträge der Besitzer von Pferden und Rindern zur Deckung der im Jahre 1901 aus der Staatskaffe bestrittenen Verlage an Seuchen nnd Entschädigungen betr. Nach der am 18. Dezember 1901 vorgenommenen Aufzeichnung der im Lande vorhandenen Pferde uno Rinder ist zur Erstattung derjenigen im Jahre 1901 verlags weise ans der Staatskasse bestrittenen Beträge, welche an Entschädigungen nach dem Rcichsgesetze vom für die wegen Seuchen auf polizeiliche Anordnung ge- 1. Mm io»4 tödteten und für die nach solcher Anordnung an der Seuche gefallenen Thiere, oder nach den Gesetzen vom 17. März 1886, vom 29. Februar 1896 und vom 12. Mai 1900 für infolge von Milzbrand oder Rauschbrand gefallene oder getödtetc Pferde und Rinder, ingleichcn für an Gehirn-Rückenmarckscntzündung bez. an Gehirnentzündung umgcstandene oder getödieie Pferde zu gewähren gewesen und an Verwaltungskosten erwachsen sind, auf jedes der ausgezeichneten a) Pferde ein Jahresbeitrag von neunzig (90) Pfennigen, b) Rinder im Alter von über 6 Wochen ein Jahresbeitrag von sechszehn (16) Pfennigen Und c) Kälber im Alter von weniger als 6 Wochen ebenfalls ein Beitrag von , , scchszehn t.16) Pfennigen zu erheben. Indem Solches gemäß 8 4 der Verordnung vom 4. März 1881 — G.- u. V.-Bl. von 1881, S. 13 flgde. —, der Verordnung vom 17. März 1886, des Gesetzes vom 29. Februar 1896 und der Verordnung vom 14. Mai 1900 — G.-u. V.-BI. von 1886, S. 64, von 1896, S. 31 und von 1900, S. 254 — bekannt gemacht wird, werden die zur Einhebung der beregten Jahresbeiträge berufenen Polizeibehörden (Staoträthe, Bürgermeister, Gemeindcvorstänbe) angewiesen, auf Grund der von den Kreis- bez. Amtshauptmannschaften an sie zurückgelangten Verzeichnisse die oben ausgeschriebenen Jahresbeiträge von den betreffenden Pferde- und Rindvieh-Besitzern unverzüglich einzu- heben und bis längstens den 1. April 1902 unter Beischluß der Verzeichnisse an die Kreis- bez. Amtshauptmannschaften abzuliefern. Dresden, am 10. Februar 1902. Ministerium des Innern. v. M-tzl-st. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche für Wilsdruff Blatt 208 auf den Namen Friedrich Oswald Weife eingetragene Grundstück soll am 24. April 4962, Vormittags 9 Uhr, — an der Gerichtsstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 11,5 Ar groß, mit 857,00 Steuerein heiten belegt und unter Nr. 155 des Brand-Cat. mit 102560 Mk. zur Brandkasse ein geschätzt. Es liegt an der Bahnhofstraße und ist mit Wohn- und Nebengebäude bebaut. Das Erdgeschoß ist theilweise als Caf6 Fürst Bismarck zum Restaurationsbetrieb eingerichtet. Der Werth des Grundstücks einschließlich des milzuversteigernden Restau rationsinventars ist aus 132036 Mk. geschätzt worden. Die Einsicht der Mittheilnngen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Ein tragung des am 9. Januar 1902 verlautbartenVersteigerungsvermerkes aus dem Grund buche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumeldeu und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht be rücksichtigt und bei der Vertheilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden auf gefordert, vor der Ertheilung des Zuschlags Vie Aufhebung oder die einstweilige Ein stellung des Verfahrens herkeizuführen, widrigenfalls für das Recht derVersteigerungs- erlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde- Wilsdruff, den 20. Februar 1902. königliches Amtsgericht. In Röhrsdorf soll HmekÄ, dm l. März M, ImiMg 1/-! Ist, 1 goldene Uhr versteigert werden. Versammlung der Bieter: Gasthof zum Erbgericht in Röhrsdorf. Wilsdruff, den 18. Februar 1902. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Prinz Heinrich in Amerika. Prinz Heinrich ist, wie schon gemeldet, nach ungemein stürmischer Ueberfahrt Sonntag Vormittag 11 Uhr (nach amerikanischer Zeit) im Hasen von New-Kork eingeiroffen. Die Begrühung im Hafen. n.,..E..^^ronprinz Wilhelm" in den Hafen von nnfuhr, ließen die in der unteren Bucht licgen- ?um Gruße glichen Flaggenschmuck angelegt hatten, » Damp,pfeifen ertönen. Die Forts und n-^bend aus Evans befehligte Geschwader, ^.ckte auf der C°m,n7 Salutschüsse ab PrinzHeinrich für diese Ehrenbezeugungen^"^.^ stehend, den Anhöhen beim Fort Wadsw°«h'A^ Schmucke deutscher und amerttanisch« nÄ ' halb der Quarantäne-Station begab siL Conttc-Ädm ra Evans mit seinen Meieren des Fron» im Wilhelm". Hier begrüßte der Admiral den KmM in der Capitänswohnung m formeller Weise mu den Worten- Ich bin sehr erfreut, Sie zu empfangen. Jeder, mann in den Vereinigten Staaten harrt, Sie L willkommnen.^ ; ich freue mich sehr, hier zu sein. Der Kaiser hat mich beauftragt, Ihnen Herr Admiral, seine Grüße zu überbringen, und ich habe das -ergnugen, diesen Auftrag auszuführen." . . .. Contre-Admiral Evans dankte. Prinz HeM'ich begab sich dann mit ihm und den amerikanischen Offizieren aus die Commaudobrücke und verweilte dort mit ihnen, wahrend der „Kronprinz Wilhelm" weiter in den Hafen einfuhr. Die Wälle der Hafenbatterie und alle die Landungsplätze Zu b aden Seiten des Hudson waren dicht mit Menschen angejullt, die den „Kronprinz Wilhelm" bei der Einfahrt begrüßten, und in der Nähe des für den Dampfer be stimmten Anlegeplatzes waren an 25000 Menschen zu sammengeströmt, die dem Prinzen Heinrich einen herzlichen Willkomm bereiteten. Die Lonüung. Kurz nach 12 Uhr Mittags legte der „Kronprinz Wilhelm" an den Pier der 34. Straße an. Prinz Hein rich begab sich bald quer über den Anlegeplatz, der reiche purpurfarbene Ausschmückung erhalten Hatte, nach der an der anderen Seite des Piers liegenden kaiserlichen Dacht „Hohenzollern". An Bord derselben empfing der Prinz sogleich den Besuch des deutschen Botschafters Dr. von Holleben, des Generals Brooke, als Vertreters der Armee der Vereinigten Staaten, wie auch der drei Delegirten des Präsidenten Roosevelt, Unterstaatssekretär Hill, General Corbin und Contre-Admiral Evans; letzterer stellte hier bei die zum Besuche Erschienenen vor. Telegraphisch wird noch gemeldet: New-Jork, 24. Febr. Prinz Heinrich gab gestern Abend ein Mahl an Bord der „Hohenzollern", an dem die Abgesandten des Präsidenten, der Botschafter von Holleben, die Mitglieder des in New - Jork wohnenden Consularcorps, viele hervorragende Persönlichkeiten und das Gefolge theilnahmen. Später wohnte der Prinz einem Empfange im Clubhause des deutschen Vereins bei, wohin er durch eine Schwadron berittener Nationalgarde escornrt wurde. Das Gefolge des Prinzen, Graf Baudissin und die übrigen Offiziere der „Hohenzollern" schlossen sich dem Zuge an. Auf seinen Wunsch wurden dem Prinzen im Clubhause die Vereinsmitglieder und ihre Familien vor- Dabei verneigte er sich vor den Männern und reichte den Damen die Hand. Vom Cluvhause fuhr der ber Fähre der Pennsilvania-Eisrnbahn an der o2. Straße und kam um Mitternacht in Persey-City au, wo er den Bahnzug bestieg. Um 1 Uh" setzte sich dieser m Bewegung. Ser Prinz erschien alsbald auf der rück wärtigen Plattform und verbeugte sich dankend für die Sympathiekundgebungen der Bevölkerung. Politische Anndsehiru. Deutscher Reichstag. In der Montagsitz! ng stand auf der Tagesordnung des ganz schwach besetzten Hauses zunächst der Etat der Zölle und Verbrauchssteuern, Titel Zölle wurde nachträglich der Budgetkommission überwiese«. Der Tuet Tabaksteuer wird genehmigt, ebenso ohne De batte auch die übrigen Verbrauchssteuern, ausgenommen Titel Zuckersteuer, der sich noch in der Kommission be findet. Auch der Etat Rcichsstempel-Abgaben mit Aus nahme der noch in der Kommission befindlichen Positionen, betreffend die Börsensteuer, wurde ohne jede Debatte ge nehmigt. Bestellungen der preußischen Eisenbahnver waltung. Wie sehr die Eisenbahnverwaltung Preußens bemüht ist, als größter Arbeitsgeber insbesondere für die Eisenindustrie eine stetige Beschäftigung auch in der jetzigen Zeit des wirthschaftlichen Stillstandes aufrecht zu erhalten, geht deutlich hervor aus der Menge des zur Zeit in Bestellung gegebenen und zur Beschaffung noch in Aus sicht genommenen rollenden Materials. Der gesammte Bedarf an Lokomotiven für das Etatsjahr 1902, der bis zum Ende März 1903 lieferbar ist, beläuft sich auf 787 Lokomotiven verschiedener Gattung, der gesammte Bedarf an Personenwagen für den gleichen Zeitraum auf 1214 Wagen, der an Gepäck- und Spezialgüterwagen für den gleichen Zeitraum auf 1013 Wagen, wovon ein Theil bereits in den nächsten Tagen zur Ausschreibung gelangt, und der an Güterwagen für allgemeine Zwecke bis Ende Oktober 1902 auf 4200 Wagen, deren gesammte Ausschreibung schon in diesen Tagen erfolgt. Jnsgesammt belaufen sich die Anschaffungskosten für das vorgenannte rollende l Material auf 82 Millionen Mark. An die letzte Be stellung wird sich noch die weitere Beschaffung von etwa 3800 Güterwagen für allgemeine Zwecke reihen, die bis Ende März 1903 lieferbar sind nnd deren Kosten etwa 10 Millionen Mark betragen. Italien. Ein ehrwürdiges Präsidium. Die politische Welt Italiens bemerkt scherzend, daß es schon seit langem kein so reifes Senatspräsidium gegeben habe, als das jetzige. Der Präsident und die 5 Vizcpräsidemen, die der König für die 2. Session am 14. Februar ernannte, sind nämlich zusammen annähernd 400 (!) Jahre alt, nämlich Saracco 84, Mezzacapo 85, Finali 77, Canonico