1904.] das ATELIER DES PHOTOGRAPHEN. 19 hat man weiter nichts zu tun, als an eine passende Stelle desselben eine gewisse Menge frisch gebrannten Kalks zu bringen, der die etwa vorhandene und im Laufe der Zeit von aussen hinzutretende Feuchtigkeit absorbiert. Wenn der Kalk zu Pulver zeifallen ist, muss ei erneuert werden. Schliessen die Wände eines Schaukastens weniger gut, so wird diese Erneuerung in verhältnismässig so kurzen Zeiträumen erfolgen müssen, dass die dadurch entstehende Arbeit schlimmer ist als der verhütete Schaden. Man wird aber stets durch Verkleben der Ritze und durch Oelfarbenanstrich den Schaukasten in leidlich dichtem Zustand erhalten können, besonders wenn es gelingt, die Fugen zwischen Fenster und Fensterrahmen abzudichten. Die Erfahrung zeigt, dass selbst das unbeständigste Cellofdinbild in absolut trockener Luft sich nicht verändert. Den Beweis für diese Tatsache kann man leicht dadurch erbringen, dass man ein aufgezogenes Celloidinpapierbild, nachdem man dasselbe durch künstliche Wärme vollständig getrocknet hat, in Schellackfirnis untertaucht. Ein so behandeltes Bild hat sich in unserem Besitz, zur Hälfte dem Licht ausgesetzt, vollständig unverändert erhalten, abgesehen davon, dass die Schellackschicht selber eine leichte Farben Veränderung im Laufe der Jahre erkennen lässt. Durch dieses Experiment ist bewiesen, dass bei Ausschluss der Feuchtigkeit sich Cellofdinbilder vollständig halten, und dies wird sich auch bei gut verschlossenen und vor Feuchtig keit geschützten Schaukästen selbst in der schärfsten Sonnenbeleuchtung bestätigen.