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iö DAS ATELIER DES PHOTOGRAPHEN. [Heft i. nasse Jodsilberplatte mit physikalischer Entwick lung und zeigt einen von dieser verschiedenen Charakter. Während die nasse Jodsilberplatte mit ihrer kurzen Skala etwa dem Charakter des Aristo-Papiers vergleichbar ist, entspricht die Gradation der Emulsionsplatte dem Platinpapier. Die Platinkopie zeichnet sich durch verstärkte Kontraste in den Lichtern aus, den Schatten fehlen aber die Details und ebenso zeigt die Emulsionsplatte — wenn man die bei Negativen übliche Bedeutung von Licht und Schatten bei behält — reiche Zeichnung in den Schatten, aber ungenügend modulierte Lichter. In ge wissen Fällen, z. B. bei der Reproduktion von dunklen Oelgemälden, ist diese weiche Grada tion sehr erwünscht, bei sehr hellen Originalen ohne tiefe Schwärzen ist es aber nicht leicht, gedeckte Lichter neben klaren Schatten zu er zielen. Am wenigsten ist eine solche Emulsion für autotypische Aufnahmen verwendbar, denn hier fordert man, um „spitze Punkte“ zu er zielen, eine hart arbeitende Platte. Wir besitzen aber ein sehr einfaches Mittel, um, allerdings auf Kosten der Empfindlichkeit, die Brillanz der Platte zu vermehren und bis zur Härte zu steigern. Es ist dies ein Zusatz von chromsauren Salzen, der hier ganz ähnlich wie in der Präparation des Platin- oder Celloidin- papieres wirkt. Man benutzt zu diesem Zwecke eine frisch bereitete Mischung von 5 ccm wässeriger Ammoniumbichromatlösung 1 : 100 und 15 ccm Alkohol und setzt der Emulsion pro Liter 0,5 bis 3 ccm derselben zu. Man muss jedoch mit diesem Zusatz — der seine volle Wirkung erst nach ein bis zwei Tagen entfaltet — sehr vorsichtig umgehen, denn 1,5 ccm drücken die Empfindlichkeit auf ein Drittel und 3 ccm auf ein Sechstel herab. Solche mit Chromat versetzte Emulsionen arbeiten sehr kräftig und glasklar. Von ähnlicher, sehr günstiger Wirkung ist auch ein Zusatz von Eosin. Er hält klar und verstärkt die Brillanz der Negative, ohne aber die Empfindlichkeit der Emulsion herabzusetzen. (Schluss folgt.) farbige Töne auf Chlorbromsilberpapieren. Von Dr. Demeler in Elberfeld. Nachdruck verhuien. n dem Artikel desHerrnP.Hannecke 1) ist die Herstellung von verschieden farbigen Kopieen auf den mit Recht so beliebten Chlorbromsilberpapieren (sogen. Tageslichtpapiere) beschrieben und erhält der Verfasser bei Verwendung eines Entwicklers, bestehend aus einer wässrigen Lösung von Hydrochinon, kristallisiertem Natriumsulfit und Pottasche bei normaler Belichtung blau schwarze Töne, bei entsprechender Verdünnung dieses Entwicklers und Zusatz von Bromkali, sowie verlängerter Belichtungszeit Färbungen von Sepia, Rotbraun, Rötel und Gelb. Er er hielt diese Töne auch mit einer wässrigen Lösung, bestehend aus Hydrochinon, Pottasche und Bromkali (aber ohne irgend einen Zusatz von Sulfit), eine Lösung, die er auch zur Her stellung der purpurbraunen und Röteltöne ver wendet, wobei er aber die Entwicklungsdauer durch weiteren Bromkalizusatz und die Be lichtungszeit entsprechend verlängert. Der Ver fasser betont zwar, dass man nicht gerade an Hydrochinon als Entwicklungssubstanz gebunden wäre, sondern die verschiedenen Töne auch mit anderen Entwicklern erhalten werden könnten, 1) „Photographische Mitteilungen“ 1903, Heft 19, S. 291: „Entwicklung von Chlorbromsilberpapieren in verschiedenen Farben.“ man müsste dann aber die speziellen Rezepte ändern und den einzelnen Chlorbromsilber papieren anpassen. Wenn nun auch das erst angegebene Rezept mit Sulfit eine verhältnis mässig haltbare Lösung darstellt, so muss doch letztere Lösung immer erst unmittelbar vor dem Gebrauche gemischt werden, wird aber wegen der Abwesenheit von Sulfit ausser ordentlich rasch braun, ganz abgesehen davon, dass eine hierzu benötigte zweiprozentige Vor ratslösung von Hydrochinon ohne Sulfit sich ebenfalls schon nach kurzer Zeit oxydiert und bräunt. Dass man auf Chlorbromsilberpapieren ver schiedenfarbige Töne herstellen kann, ist nicht neu, und sind schon eine Menge der ver schiedensten Vorschriften für diesen Zweck an gegeben worden; unter anderen hat auch Herr Dr. Eichengrün in seinem Vortrage „Lieber die Darstellung brauner Töne auf Chlorbrom silberpapieren“ gelegentlich des heurigen inter nationalen Kongresses für angewandte Chemie in Berlin erwähnt, dass sich braune Töne auf Chlorbromsilberpapieren durch verlängerte Ex positionszeit und Verwendung einer Entwickler lösung, die nur aus der Entwicklersubstanz und Natriumsulfit besteht, herstellen lassen. Seit längerer Zeit ist auch ein Papier im Handel, welches ausschliesslich zur Erzeugung von