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MsdmfferTagMtt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und »Wilsdruffer Tageblatt* erscheint an allen Werktagen nachmittag» 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— RM. rrei Haus, bei Postbestellung >.80 RM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern >0 Npfg. Alle Postanstalten und Post boten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle, nehmen zu jederzeit Bestellungen ent- W0theNvlll1t sÜk Wll8dVU^ U. ÜMgeatNd gegen. Im Falle höherer weivalt.Kriegod.sonstiger —»» —> - > — Betriebsstörungen besteht Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises, «ücksendung eingesandter Schriftstücks alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anttigenpreile laut ausliegcndem Tarif Nr. 4. — Nachwrisungs-Trbährt 20 Sipfg. — Dorgrschriebrn. EUcheinungsiags und Platzvorfchriften werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen. Anna hm» bis vormittags w Uhr. _ . - Mr die «ichtigkeit de^ durch Fernruf übermit» Fernsprecher : Amt Wilsdruff Nr. 6 teilen Anzeigen überneh. men wir keine Gewähr. > ' — Jeder Rabattansoruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingczogcn werden muh oder Ler Auilraggeber in Konkurs geräl- Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Stadl- rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 189 — 93. Jahrgang Mittwoch, den 15. August 1934 Telegr.-Adr.: „Tageblatt' Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Ms Hitler, her MW M Miller Rudolf Heß sprach in Kiel. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, nahm am Dienstagabend in Kiel in einer Riesenkundgebung das Wort. Kaum je ist mir eine Rede, so begann Rudolf Heß, so schwer gefallen wie diese. Denn es ist schwer, etwas begründen zu sollen, was an sich einesolcheSelbst- verständlichkeit ist wie die Nachfolge Adolf Hitlers auf Hindenburg. Wenn jemand, wie ich, 14 Jahre hin durch die Überzeugung hegte: Niemand anders als dieser Mann wird einst das Schicksal Deutschlands meistern, dann ist es wirklich schwierig, sich heute nach der praktischen Erfüllung der 14jährigen Forderung hinzu stellen und die einzelnen Gründe zusammenzusuchen, die es rechtfertigen sollen, daß Adolf Hitler nunmehr oberster und alleiniger Führer des deutschen Volkes ist. Ich weiß es noch wie heute, wie Adols Hiller, als ich ihn kurze Zeit, nach dem ersten Kennenlernen in seiner kleinen Bude besuchte, die er als Untermieter in München bewohnte, in Hellem Zorn eine Münchener Zeitung, die ihn und seine Idee lächerlich zu machen suchte, hinwarf und mir entgegenfauchte: „Ich werde es denen schon noch beweisen, ob ich ernst zu nehmen bin oder nicht!" si° nahmen ihn damals und noch lange danach nicht ernst — feine Gegner. Glücklicherweise! Denn das war Wohl der schwerste Fehler der Gegner Adolf Hitlers, baß sie in ihm nicht früh genug die Gefahr erkannten, die er für sie bedeutete. Aber wie so vieles andere im Leben des Führers, war es auch Wohl vom Schicksal vorbestimmt, daß seine Umwelt verblendet genug war, ihn lange nur mitderWaffedesLächerlichmachens zu bekämpfen und darüber kostbarste Zeit zu verlieren. Ich kannte diesen AdolfHitler als er noch im ab- geschabten feldgrauen Rock und ost mit hung rigem Magen in Begleitung von ein paar Getreuen nachts durch die Straßen Münchens zog, Zettel anzukleben; in der einen Hand einen dicken Eichenstock, mit dem er nur zu oft sich in der ursprünglichsten Weise mit Geg nern der damaligen USPD, nnd des Spartakusbundes, häufig aber auch irgendeiner bürgerlichen Partei, herum schlug. Das Erstaunlichste aber war, daß dieser Mann bei allem Kleinbetrieb, bei aller „Detailarbeit", nie die große Linie verlor, sondern als überlegener Führer seine Anhängerschaft immer wieder das Zukunfts bild, das ihm vor Augen schwebte, in überwältigender Großzügigkeit entwickelte. Ich sab den Mann -n spateren Jahren in den Augen blicken der schwersten Rückschläge: immer war er es, der die Kleinmütigen wieder aufrichtete sie mit neuem Feuer beseelte, Glauben verbreitete. Mit der Sicherheit des großen Führers sagt- »r mir mitten im scheinbar endgültige» Zusammenbruch seines Werkes voraus, daß er einige Jahre brauche um die Bewegung neu aufzu bauen und daß er noch sieben Fahrer die Machs tu Deutschland darstellcn werde, d-e notwendig sei, um den Gegnern im Innern seinen Willen aufzuzwingen. Dies war an der Wende des Jahres 1924/25. Sieben Jahre später schrieben wir 1932! Ich bin rückblickend überzeugt, daß auch die lange Hinauszögerung des Sieges: die 14jährige Kampfzeit vor Erringung der Macht schick salsmäßtge Notwen digkeit war. Rudolf Heß ging dann aus die verschiedenen Etappen auf den Weg zum Sieg ein und wies das Schick salhafte dieser einzelnen Etappen nach. In diesem Zu sammenhang kam er auch auf den 30. Iuni zu sprechen und führte u. a. aus: So schwer den Führer 1934 menschlich der Verrat Röhms traf, so sehr ihn seelisch das blutige Gericht, welches er halten mußte, belastete, so notwendig war auch dieses Zwischenspiel, das die Führerschaft Adolf Hitlers vor dem Volke endgültig erwies. Der 30. Juni zeigte den Geführten, daß sie die menschliche Güte des Führers, seine vorsichtige und weise Führung nicht mißverstehen dürfen, daß sie daraus nicht das Recht ableiten dürsen, sich über den Willen des Führers hinweg zusetzen oder gar Verrat an ihm und seiner Sache zu üben. Sichtbarlich hat die Vorsehung im Leben Adolf Hitlers gewirkt. Nur so ist es zu be greifen, daß dieser Mann aus dem Hause eines kleinen Zollbeamten heraus durch Hunger und Entbehrung, ohne alle Hilfe, ja im Kampfe mit einer Welt voll mächtiger Gegner, ausstieg zum Führer eines der ersten Völker der Erde, zum Kanzler des Deutschen Reiches, zum Träger des Amtes des Reichspräsidenten. So groß die Not unseres Volkes, so groß ist der Mann, der kommen mußte, um sie zu meistern. Wie ich zu Anfang sagte, ich weiß es nicht, wie ich es noch begründen sollte, daß Hitlerund nur Hitler der Führer sein kann. Wer wollte auch einen anderen nennen, der würdiger und fähiger wäre, das Amt des Reichspräsidenten, des obersten Leiters der Geschicke des Reiches, zu bekleiden? Vielleicht möchte einer einwenden, daß schließlich sogar ein Adolf Hitler Gefahr laufen kann, mit Willkür und Unbedacht seine Alleinherrschaft auszu üben! Da kann ich nur antworten: ein größerer Schutz gegen den Mißbrauch eines Amtes als parlamentarische Kontrollorgane oder als eine Teilung der Macht ist das Gewissen der sittlichen Persön lichkeit. .Und ich weiß, aus der Kenntnis des Menschen Adolf Hitler, daß niemand mehr sich seinem Gewissen ver antwortlich fühlen kann und kraft seines Gewissens seinem Volke, als er. Ich habe es die Jahre hindurch gesehen, wie er mit ver antwortungsvollen Entschlüssen rang, die Entscheidung hinauszog, um wieder und wieder Mitarbeiter und Männer des Fachs zu befraaen, bis er die Gewißheit hatte, einwandfreie Unterlagen zu seinen Entschlüssen zu besitzen. Wir wissen, daß Adolf Hitler zum Führen ge boren und zum Führen berufen ist, da sich in ihm nach seinem ganzen Wirken eine sittlich höchststehende Persön lichkeit offenbart hat. Er, als Alleinherrscher, gibt somit dem deutschen Volk die beste RcgierungSform, und unser Volk braucht in seiner Not — weiß der Himmel —endlich die beste, heute mög liche Regicrungsform. Deutsche Volksgenossen! Führt euch auch die auß en- politische Bedeutung der Abstimmung vom 19. August in aller Deutlichkeit vor Augen. Bedenkt dabei, daß die ganze Welt mit Spannung darauf sieht, ob ein geschlossenes deutsches Volk das Jawort der Treue seinem Führer gibt. Das deutsche Volk dokumen tiert mit seinem Jawort der Treue am 19. August dem Ausland: wir Deutsche sehen in Adolf Hitler den uns vom Schicksal bestimmten Führer. Wir Deutsche heißen gut, was er bisher nach innen und austen für Deutschland getan hat und vertrauen seinen Entschlüssen für die Zukunft. Deutschland sieht in Adols Hitler den berufenen Nachfolger Hinden burgs. und es ist nunmehr das ganze deutsche Volk, das Adolf Hitler den Ehrennamen gibt, den ihm die nationalsozialistische Bewegung seit langem gegeben hat: der Fübrer. Und weiter sagt das deutsche Volk am 19. August dem Ausland: Wir wollen, daß in Hitlers Namen fort- gesetzt werde, was in foinem Namen be gonnen wurde: Die Bekämpfung der Arbeitslosig keit, die Befriedung der Gewissen, die moralische Er- Wir marschieren. Wie wenn eine riesige Heeresfront sich auf einen ein heitlichen Oberbefehl in Marsch setzt, so hat am Montag im ganzen Reich die Werbung für das Ja am 19. August auf breitester Grundlage begonnen. Eine Anzahl der be deutendsten Mitarbeiter des Führers, Männer von so ge wichtigen Namen wie Goebbels, Göring, Heß und Frick, gaben den Schlachtruf gus und schritten dieser Front, die sich über den Lebcnsraum eines ganzen Volkes erstreckt, voran. Und die Städte und Ortschaften waren zu Auf marschplätzen geworden, warfen das Echo der Marschmusik wider und den festen Gleichschritt, in dem die friedlichen Heersäulen dahinzogen» um die führenden Männer zu hören. Wir bekamen die Parole, nun sind wir angetreten und marschieren dem Kampfplatz, dem 19. August, entgegen. Und die ausländischen Berichterstatter, die fremden Beob achter, werden je nach der politischen Einstellung ihres Landes oder ihres Blattes zu Deutschland zu berichten haben, entweder, daß man vor unserer ruhigen, selbst sicheren Geschlossenheit, vor unserer Zusammenfassung in dem einzigen Namen unseres Führers Adolf Hitler, in Achtung den Hut ziehen und unsere politische Willens äußerung, unser Bekenntnis zu Reich und Führer ehren und respektieren muß — oder, soweit sic bösen Willens sind, daß dieses Deutschland beginnt, „gefährlich" zu wer- den. Nun, diesen Ruf von „Gefährlichkeit", der sich darin ausdrückt, daß wir unter Adolf Hitler uns wieder als ein Reich, eine Nation bekennen, den wollen wir gern auf uns nehmen, nicht nur am I9. August, sondern von nun an und in Ewigkeit! Neuerung der deutschen Jugend, die Befestigung des Evr- begriftes Deutscher zu sein. Deutsche Arbeiter! Euch besonders möchte ich zurufen: Seid stolz darauf, daß es ein Mann des deutschen Arbeiter st andes ist, dem Ihr am 19. August die Führung Deutschlands bestätigen sollt. Seid stolz darauf, daß es einer der Euren ist, dem ihr am 19. August svmbolisch zurufen könnt: Wir wollen an dem Matz des deutschen Reichskanzlers und des deutschen Reichspräsidenten dich, Adolf Hitler, einen deutschen Arbeiter sehen! Rudolf Heß schloß mit den Worten: Wir wähl« ten Adolf Hitler-. Weil er der Mann ist, in dem oas Fronterlebnis eine Weltanschauung reifen ließ, die die Grundlage ist für alle neue deutsche Geschichte. Weil ihn Kraft und Mut als Vorbild auszeichneten im 15iähr?aen Kampf gegen eine feindliche Weld Weil er im entscheidenden Augenblick immer unter Einsatz seiner eigenen Person handelt und damit zeigt, daß er eine heldische Führerpersönlichkeit ist Weil er durch seine Taten und durch sein Leben bewiesen bat, daß er die Verkörperung alles Guten im deutschen Menschen ist. Weit er nichts für sich und nichts für den Augenblick tut, sondern alles für Deutschland, und alles für die Zu kunft seines Volkes. Weil er das Ideal der Jugend ist und weil er mit diesem Glauben der Jugend an ihn berufen ist, deutsches Schicksal für morgen zu bestimmen. Weil er uns allen, einen neuen Glauben sn Deutsch« land gegeben bat. Weil er unser Leben wieder sinnvoll machte, in dem er uns erkennen lehrte, wozu wir deutsche Menschen auf der Welt sind. Weil er der Vollstrecker des Willens einer höheren Gewalt und weil er damit der Inhalt des heutigen Deutschlands ist. Kurz: Weil er wirklicher Führer ist. Mit allen unseren Jastimmen werden wir Deutsche am 19. August sagen: »Dir Führer^ geloben wir Treue — Adolf Hitler —> an dich glauben wir! Adols Hitler — Sieg Heil!" Staatsbesuch des Führers in Hamburg. Große Rede an die Nation. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler wird am Freitag, dem 17. August 1934, der Freien und Hanse stadt Hamburg einen Staatsbesuch abstattcn. Bei Ge legenheit dieses Staatsbesuches wird er abends von Ham burg aus zum ganzen deutschen Volk sprechen. Diese Rede beginnt um 2 0.3 0 Uhr und endet gegen 22 Uhr. Sie wird auf alle deutschen Sender übertragen. Ge meinschaftsempfang ist angeordnet. Ein Mahnwort Feurath^. Neichsaußcnminister von Neurath veröffentlicht ein Mahnwort zur Volksabstimmung, in dem es heißt: Bei der Entscheidung, zu der das deutsche Volk am l9. August an die Wahlurne tritt, geht es nicht nur um eine Frage der Gestaltung unserer innerstaatlichen Ver hältnisse, sondern ebensosehr um Grundsragen unserer weltpolitischen Zukunft. Das Kern problem unserer Außenpolitik ist die Frage der Wieder erlangung unserer Gleichberechtigung. All die Schmach und das viele Böse, was wir seit Versailles zu erdulden halten, hat seinen Ursprung in der Entrechtung und Entwaffnung dnrch das Versailler Diktat. Sie zu beseitigen und damit die Grundlage für einen wahren und dauerhaften Frieden zu schaffen, ist der Sinn unserer Forderung nach Gleich berechtigung. Ohne gleiches Recht und g'eiH: Sicherheit gibt es kein Gedeihen für das deutsche V st: und für jeden von uns; das haben die letztem 15 J»hr- deutscher Geschickite einwandfrei erwiesm. Der Führer und Reichskanzler ist die Verkörperung unseres nationalen Willens zur Verwirklichung unserer Gleichberechtigung und zur Sicherung eines Frieb^n^ in Ehre u->d Freiheit, Deshalb müssen wir alle geschlosst a^. 19. August hinter ihn treten und so Ausla.w zeigen, daß sein Wille und seine Forderungen mit denen des deutsches Volkes identisch sind. Papen nach Wien abgereist. Letzte Besprechung mit dem Führer. Der deutsche Sondergcsandte für Wien, Herr von Papen ist nach Wien abgeL,gen. Er unterbricht seine Reise in Berchtesgaden und begibt sich zu einer kurzen Unterredung zum Herrn Reichskanzler.