Wenn wir vorstehende Farben besonders erwähnen, so soll damit nicht gesagt sein, dass andere Farben sich nicht eignen. Wir haben dieselben nur deshalb erwähnt, um dem Anfänger Andeutungen zu geben, auf welche Weise er am ehesten zu brauchbaren Resultaten kommt. Alle Farben, auch die aus Tuben, müssen mittels des Läufers auf einer Spiegelplatte aufs feinste verrieben werden. Die Präparationspinsel. Das Aufträgen der Farbstoffe auf das Papier geschieht gewöhnlich vermittelst Pinsels. Wir verwenden je nach der Grösse des zu streichen den Papieres verschiedene Pinselgrössen, und zwar weiche flache Haarpinsel von 5 bis 10 cm Breite. Man kann mit Vorteil zum ersten Aufstreichen einen flachen, breiten Borstpinsel benutzen, be sonders bei grösseren Flächen, und den weichen Pinsel erst beim späteren Glattstreichen ver wenden. Zu diesem Zweck eignen sich auch die Dachshaarpinsel (Vertreiber) ausgezeichnet. Die Pinsel müssen gleich nach jedesmaligem Gebrauch sorgfältig in öfters gewechseltem Wasser mindestens eine halbe Stunde lang gewässert und getrocknet werden. Pinsel, welche viel Haare lassen, werfe man lieber gleich bei seite, als dass man sich dadurch die Präparation verdirbt. Das Mischen der Präparation. Es dürfte wohl von selbst einleuchten, dass die Herstellung der Gummichromatfarbenmischung der wesentlichste Punkt für das Gelingen eines Bildes einesteils und für den Charakter desselben anderenteils ist. H. Brandseph - Stuttgart. Es ist dabei Rücksicht zu nehmen 1. auf die Farbe selbst und 2. auf deren Dichte. Für das Porträt wird man mit Vorteil warme Farben vorziehen, sei es nun gebrannte Siena, Ocker, Englischrot, Caput mortuum oder deren Mischungen-. Für Landschaften, je nachdem Bäume, Wiesen oder Felsflächen oder Wasser in der Hauptsache vorhanden ist, entweder grünliche oder bräunliche oder bläuliche Töne. Der schwarze Ton ist für Darstellungen jeder Art passend. Bezüglich der Dichte ist wiederum der Charakter des Bildes massgebend. Eine dickere Farbmischung erzeugt mehr körnige Bilder, eine dünnere hingegen entsprechend feinere Halb töne. Es lassen sich durch geeignete Verdünnung äusserst zarte und glatte Bilder erzielen. Bei zu grosser Verdünnung werden die Tiefen kraftlos. Stärkerer Gummigehalt giebt glättere, detail reichere Bilder, das Gegenteil tritt bei geringerem Gummigehalt ein. Es wäre ein absolutes Unding, eine fest stehende Formel anzugeben, da für jeden Negativ charakter die geeignete Mischung gefunden werden muss. Darin beruht ja gerade der Vorteil des Gummidruckes, dass man die Mischung dem je weiligen Bedürfnis anzupassen vermag. Und das ist gerade der Vorteil des Gummidruckes, dass von hundert Gummidruckern hunderterlei verschiedene und dabei vortreffliche Resultate erzielt werden. (Schluss folgt.) Für die Redaktion verantwortlich: Dr.A. Miethe in Braunschweig. — Druck und Verlag von Wilhelm Knapp in Halle a. S. Papier von Berth. Siegismund in Leipzig-Berlin.