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abfälle, unbelichtete Papierabfälle, getonte Papier abfälle, seien es Abschnitte oder verdorbene, nicht entsprechende Abzüge, silberhaltige Papier abfälle vom Selbstsilbern des Albuminpapieres, und schliesslich verdorbene, alte Silberbäder. Ihrer Form nach können wir die Abfälle unterscheiden in: 1. Lösungen, 2. Papierabfälle, 3. Platten, oder dem Edelmetallinhalt nach: 1. silberhaltige Abfälle, 2. goldhaltige Abfälle, 3. platinhaltige Abfälle, wozu noch bei der Ver arbeitung gewisser Papiersorten gold-silberhaltige, sowie gold-silber-platinhaltige Abfälle in Betracht kämen. Da der Edelmetallinhalt ausschlag gebend für die Behandlung der Abfälle sowohl, als für die spätere monetäre Verwertung ist, möge einer nun folgenden, eingehenderen Be sprechung die Einteilung nach diesem zu Grunde gelegt werden. Wir kommen zunächst zu dem Sammeln und Verarbeiten der rein silberhaltigen Abfälle. Als solche wären zu nennen: Die gebrauchten Entwickler (bedingungsweise), die Fixierbäder, die Waschwässer von den aus fixierten Platten, die Waschwässer von den Kopier papieren vor dem Tonen, die verdorbenen und die alten Trockenplatten, die gebrauchten Ab schwächungslösungen und die verdorbenen Silber bäder vom Sensibilisieren des Albuminpapieres. 1. In die Entwickler wird das Silber aus den Bromsilbergelatine - Platten, so lange wir keine abnormen Zusätze von unterschweflig saurem Natron oder Ammoniak, in welchen Brom silber löslich ist, anwenden, in nennenswerter Menge nicht übergehen; denn die Wirkung sämt licher Entwickler geht nur auf Zerlegung des Bromsilbers in metallisches Silber unter gleich zeitiger Abscheidung des Broms aus, welch letzterer Körper sich mit dem zugesetzten Oxal säuren Alkali oder bei den modernen organischen Entwicklern mit dem zugesetzten Alkali, Pottasche, Aetzkali u. s. w., absättigt, d. h. von diesem ge bunden wird. Für gewöhnlich können wir also die gebrauchten Entwickler in Bezug auf ihren Silberinhalt ruhig weggiessen. Bei dem Kollodium verfahren ist das Verhältnis jedoch ein anderes. Dort geht stets ein Teil des nicht zur Bild erzeugung benutzten, in der Kollodiumhaut ent haltenen salpetersauren Silbers in die Ent wicklerlösung über und kann aus dieser durch Salzsäure-Zusatz ausgefällt werden, was um so mehr nötig ist, als die zur Entwicklung benutzte Menge Eisenvitriol nicht zur vollständigen Re duktion ausreicht und auch sonst Silber durch Eisenvitriol nicht vollständig aus seinen Lösungen ausgefällt wird. Dagegen enthalten die 2. Negativ-Fixierbäder stets eine beträcht liche Menge Silber und sind von dem grössten Werte für den Photographen, denn circa 75 Proz. des in den Bromsilbergelatine-Platten enthaltenen Silbers geht nach Eder in diese Bäder über, während nur etwa 20 Prozent zur eigentlichen Bilderzeugung benutzt werden. (Fortsetzung folgt.) C/i. Scolik-Wien.