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Die Verminderung der Kosten der photographisehen Bilderzeugung durch zweckentsprechendes Sammeln und Verwerten der edelmetallhaltigen Abfälle 1 ). Von Hütteningenieur R. Rosenlecher. Nachdruck verboten. 65 n keinem Berufszweige, der sich VesE A3 der Edelmetalle für seineZwecke -VE 57% bedient, wurde und wird heute 4%1B “SN noch eine solche Verschwen- _S525El*-) /EDE- düng mit denselben getrieben, ——————- a l s in der Photographie. In folge der Belehrung durch Chemiker und Sach verständige auf dem Gebiete der Edelmetall chemie in wiederholt in den betreffenden Fachzeitschriften gebrachten Aufsätzen und Ab handlungen sind zwar schon viele Photographen dazu gekommen, ihren Aufwand an edlen „Roh stoffen “ durch ein mehr oder weniger zweck mässiges Sammeln ihrer edelmetallhaltigen Ab fälle einzuschränken, eine ganz bedeutende Verschwendung aber findet auch heute noch nach wie vor, und zwar insbesondere bei den zahlreichen Amateurphotographen statt. Wie anders geht es dagegen in der Werk statt eines Goldarbeiters zu! Da wird jedes Stäubchen, jedes alte Polier- und Putzleder, die alten Schmelztiegel, der Feilenstaub, das Kehricht vom Fussboden der Werkstatt, ja selbst der Besen, mit welchem dies alles zusammengekehrt wurde, aufgehoben und mit allen Abfällen, von denen man nur annehmen kann, dass eine Spur Edelmetall an denselben hafte, einem Hütten werke oder einer sogenannten Scheideanstalt von Zeit zu Zeit behufs Wiedergewinnung oder Verarbeitung resp. Bezahlung des Edelmetall inhaltes abgeliefert; und welche beträchtlichen Summen werden oft aus jenen Abfällen gelöst, die auf der Strasse liegend niemand beachten würde! Ebenso sollten es auch die Photographen machen! Nichts sollte fortgeworfen oder weg geschüttet werden, in dem auch nur eine Spur Gold, Silber oder Platin enthalten ist. Freilich ist dem Goldarbeiter gegenüber der Photograph bezüglich der leichteren Verwertung seiner Rück stände und Abfälle etwas weniger günstig gestellt. Der Photograph erhält die Hauptmenge seiner edelmetallhaltigen Abfälle als stark verdünnte Lösungen, die an und für sich unverkäuflich sind, und aus denen erst die betreffenden Edel metalle in mehr oder weniger angereicherter Form abgeschieden werden müssen. Andere in der photographischen Praxis be i) Dem beifolgenden Artikel haben wir Aufnahme im „Atelier“ gewährt, obwohl derselbe vom Stand punkt des Amateurs geschrieben ist, da er eine grosse Anzahl interessanten und auch für den Fach mann wissenswerten Materials enthält. Wir hoffen, dass unsere Leser denselben mit grossem Interesse lesen werden. nutzte Chemikalien, wie Eisenvitriol, oxalsaures Kali, unterschwefligsaures Natron oder gar die organischen Entwickler, wieder zu gewinnen oder zu regenerieren, dürfte bei der ausserordent lichen Billigkeit und Reinheit, in der man solche heute zu kaufen bekommt, sich dagegen wohl nicht verlohnen, ganz abgesehen davon, dass diese Arbeiten eine nicht unbeträchtliche Summe von chemischen Kenntnissen und einen grossen Aufwand an Zeit und chemischen Einrichtungen erfordern. Die Abscheidung der Edelmetalle aus den photographischen Rückständen und Ab fällen wenigstens in solcher Form, dass dieselben verkäuflich werden, ist nach den nachstehend gegebenen Anweisungen nicht mit jenen Um ständen verknüpft, als dass sie nicht jeder Photo graph, selbst der unerfahrenste, ausführen könnte, wie ich im folgenden klar zu legen hoffe. Wer jährlich für 1000 Mark Platten, Papiere, Gold-, Silber- und Platinsalze verarbeitet, kann natürlich nicht erwarten, dass er einen gleichen oder gar noch höheren Betrag aus den Rück ständen lösen werde, dies ist, wie die folgenden Betrachtungen ergeben, rein unmöglich. Durch sorgfältiges Sammeln lassen sich aber mindestens W. Arnold-WihnersdorJ.