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MsdrufferTageblatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und *Das »WUsVruffer Tageblatt erscheint an ollen Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— AM. frei Haus, bei Postbestellung 1.80 AM. zuzuglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpfg. Alle Postanstalten und Post boten, unsere Austräger u. .. Geschäftsstelle, nehmen zu jederzeit Bestellungen -nt- iWüchtNoLHll lUk U. UmaeffeND gegen. Im Falle höherer Dewalt. Krieg od. sonstiger » ' Betriebsstörungen besteht Anspruch auf Lieferung der Ieitung oder Kürzung des Bezugspreises, Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegt. alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut ausliegendcm Taris Nr. 4. — Nachweisungs-DebSdrj 20 Rpsg. — Dorgeschricbens Erscheinungsiage und Plarvorschristen werden nach Möglichkeil berücksichtig,. — Anzeigen-Annahme! durch Fernruf llbermsi. Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 men wir keine Newöhr- - - Jeder Rabatlanspruch, erllscht. wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden must oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Das Wilsdruffer Tageblatt ist dos zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen des Stadt rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 195 — 93. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Mittwoch, den 22. August 1934 Göring über den Ausgang -er Volksabstimmung. „Auch die Nein Sager werden ihren Irrtum einsehen!" In einer Unterredung mit dem Schriftleiter einer Berliner Zeitung äußert sich der preußische Ministerpräsi dent Göring über den Ausgang der Volksabstimmung. „Dieses Ergebnis", so erklärte Ministerpräsident Göring, „ist für uns nicht überraschend gekommen. Auch die Welt wird, wenn sie ehrlich sein WM, bekennen müssen, wie tief Adolf Hitler im Herzen aller Deutschen verwurzelt ist. Wie kleinmütig müssen sich demgegenüber jene zehn Prozent Nein-Sager vorkommen, die sich aus irgendwelchen Grün den außerhalb der Volksgemeinschaft gestellt haben. Ge nau so enttäuscht werden aber auch jene böswilli gen Betrachter Deutschlands im Ausland werden, die glauben, an diese zehn Prozent irgendwelche Hoffnungen knüpfen zu können. Selbstverständlich werden wir den Gründen mit aller Genauigkeit nach- gchen, die jene zehn Prozent unseres Bolles ver anlaßt habcu, am 19. August ablehnend zu stimmen. Im übrigen ist unsere Einstellung aber die folgende: Die Nein-Sager sind zunächst wohl in den Schichten zu suchen, die sich mißverstanden fühlen, und die sich aus Übergangsmaßnahmen, die hart, aber gerecht sind, ihr Gesamturteil bilden zu müssen glauben. Alle jene wer den sich eines Tages selbst an die Brust schlagen und ihren Irrtum einsehen. Einen nicht geringen Prozent satz der Nein-Stimmen werden weiter nach meiner Auf fassung diejenigen Personen stellen, die zwar genau er kannt haben, welche großen Ziele der Nationalsozialis mus verfolgt, die jedoch ans eigensüchtigen Gründen andere Ziele verfolgen zu müssen glauben als wir. Diese Kreise der Bevölkerung werden sich eines Tages eben falls eines Besseren belehren lassen müssen, oder aber sie werden aus i Altersschwäche von der. Bildfläche ver schwinden. Die dritteGruppe bildet die zahlenmäßig geringe Schicht, die einfach unbelehrbar oder gar böswillig ist. Solche Leute gibt cs immer und überall in der Welt, sie sind wahrlich keine Besonderheit des nationalsozialistischen Deutschland, wir werden sie nicht dafür bestrafen, daß sie mit' Nein gestimmt haben. Sie mögen sich aber gesagt sein lassen, daß wir es auf keinen Fall dulden werden, wenn sie mit ihrer ablehnenden Haltung gegenüber der nationalsozialistischen Staatsführung irgendwie und irgendwann im Volke Propaganda treiben, und wir werden mit eiserner Faust zuschlagen, wenn sie sich zu verbrecherischen Handlungen Hinreißen lassen, die die Sicherheit und Ordnung im Staate bedrohen. Gewiß werden bei der einen oder anderen Frage des öffentlichen Lebens immer verschiedene Anschauungen möglich sein. Niemandem wird das Recht bestritten, unter den großen, allein vom Führer bestimmten Gesichtspunkten an seiner Stelle nach seinem Geiste zu arbeiten. Wir wün schen auch offene und ehrliche Kritik bei all den schwie rigen Problemen, die der Neuaufbau unseres Staates stellt. Die Kritik findet ihre Grenze an den lebenswichtigen großen Fragen der Nation, die allein der Führer regelt. Bor unserem Führer Adolf Hitler schweigt alle Kritik. Der Führer hat allen Deutschen seine Hand hin gestreckt und den heißen Willen zur Versöh nung in seinem Aufruf vom 20. August erneut aus gesprochen. Ich weiß, daß dieses große Ziel in kurzer Zeit erreicht ist. In wenigen Jahren wird das ganze Volk wie ein einziger Mann in gläubiger Gefolgschaft zu Adolf Hitler stehen! Daran zu arbeiten, ist unsere größte und schönste Ausgabe." Sr. Schacht: Die Reichsmatt ist fest. Ein Interview mit dem Rcichsbankpräsidenten. In einer Unterredung mit dem volkswirtschaftlichen Redakteur der bekannten Prager Zeitung „Ceske Slovo" erklärte Reichsbankpräsident und Neichswirtschafts- minister Dr. Schacht u. a. folgendes: Mein festes Bestreben wird es sein, das absolute Vertrauen zu den Zahlungen zu erneuern. Wer mit Deutschland Geschäfte macht, muß wissen, daß er s e i n e Ware bezahlt bekommen wird. Ich werde dafür Sorge tragen, daß das Vertrauen zu den Verträgen wieder hochkommt. Deutschland wird gegen seinen Willen in ein Zwangsclearing ge trieben. Das ist keine vorübergehende Erscheinung. Ich kann mir nicht gut vorstellen, daß alle Kapitalien, welche heute in der E r s a tz i n d u st r i e investiert werden, ent wertet werden könnten, wenn einmal vielleicht diese In dustrie nicht mehr benötigt wird. Wenn im Elearingverkehr eine Spille erscheint, so ist schon das Bestreben da, dieselbe a u s z n g l e i ch c n. Aus Deutschland fließt jetzt auck> viel Geld über die Zer MsmB zur SMsrout beginnt. Adolf Mer kommt zur Saattundgebung. Eine neue große Treuekundgebung für das deutsche Saargebiet wird am kommenden Sonntag in Koblenz- Oberchrenbreitstein stattfinden. Die Veran staltung geht vom Bund der Saarvcreinc aus, der das ganze deutsche Volk noch einmal aufruft zur Treue und un ermüdlichen Werbung für die deutsche Sache an der Saar. Die große Bedeutung der Kundgebung erhellt aus der Tat sache, daß der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler sein Erscheinen in Koblcnz-Obcrehrcnbreitstein zu- gesagt hat. Der ganzen Welt soll gezeigt werden, daß Reich und Volk sich rüsten, die kommende Abstimmung zu einem überwältigenden Sieg des Deutschtums zu machen. * Saarländer, meldei euch! Zur Eintragung in die Stimmlisten. Die Regierungskommission des Saargebietes hat am 8. Juli 1934 die Vorschriften über die Aufstellung der Stimmlisten für die Volksabstimmung im Saargebict am 13. Januar 1935 erlassen. Weiterhin hat die Volks- abstimmnngskommission des Völkerbundes am 20. Juli 1934 eine Bekanntmachung veröffentlicht, die nähere Vor schriften über die Abstimmungsbcrechtigung und über die Anmeldung der Stimmberechtigten zur Aufnahme in die Stimmlisten enthält. Hiernach müssen Stimmberechtigte, die außerhalb des Saargebirtes wohne«, eine« bcsondcrcn Antrag auf Ein tragung in die Stimmlisten stellen. Wer nicht in die Stimmlisten ciugetragcn ist, kann sein Stimmrecht nicht ausüben. Es liegt daher im eigensten Interesse aller im Reich wohnenden Stimmberechtigten, diesen Antrag mit tunlichster Beschleunigung cinzurcichcn. Die Antrngssrist läuft mit dem 31. August 1934 ab. Der Antrag, der an den „Gemeindeausschuß" des Be zirks gerichtet ist, in dem der Abstimmungsberechtigte am 28. Juni 1919 die Einwohncreigcnschaft hatte, muß folgende Angaben enthalten: 1. Namen, Vornamen, das Geburtsdatum, den Ge burtsort und den Beruf des Antragstellers (im Falle einer Berufsänderung denjenigen, den er am 28. Jnni 1919 aus übte), fowie die Vornamen feines Vaters und ferner, falls es sich um eine verheiratete Fran handelt, die Namen und Vornamen ihres Ehemannes (im Falle einer Verändernng des Familienstandes nach dem 28. Juni 1919 den Familiennamen, den sie an diesem Zeitpunkt trug); 2. die Gemeinde, in der er die Einwohner- eigeuschaft am 28. Juni 1919 hatte; 3. den gewöhnlichen Aufenthalt zur Zeit des Antrags; 4. die Anschrift im Sa ar gebiet, an die Mit teilungen zu richten sind. Die vorhandenen Beweisstücke für die Einwohnereigenschaft im Saargebiet sind dem Antrag beizufügen; befinden sich solche Beweisstücke nicht in den Händen der Antragsteller, so ist in dem Antrag anzugeben, bei welcher Stelle des Saargebiets diese Unterlagen erhältlich sind. Sämtliche Abstimmungsberechtigten im Reich wer den hiermit aufgefordert, ihren Antrag auf Eintra gung in die Stimmliste bis spätestens zum 31. August 1934 an den zuständigen Gcmeindeaus^chuß im Saargebiet gelangen zu lassen. Zur Ausklärung über alle, bei der Anmeldung zu berücksichtigenden Gesichtspunkte stehen den Stimmberechtigten die Saarmeldestellen ihres jetzigen Wohnorts (das Einwohnermelde amt, in den Städten die zuständigen Polizeireviere) so wie die Geschäftsstellen des Bundes der Saarvereine — in Berlin befindet sich diese SW 11, Stresemannstr. 42 — zur Verfügung. Es wird jedem Abstimmungsberechtigten dringend empfohlen, vor Absendung seiner Anmeldung die vor genannten Stellen zum Zwecke der Beratung in An spruch zu nehmen. * Die landfremde R e g i e ru n g s k o mmi sfi o n des Saargebietes hat das Tragen des Abzeichens für die Kundgebung auf dem Ehrenbreitstein im Saargebiet verboten. 4- Seist die SaaraMmimmg vorbmiten! Aufruf der Saarvereine. Der Führer dcs Bundes der Saarvereine, Staatsrat Simon, hat folgenden Aufruf erlassen: „Deutscher Volksgenosse! Weißt du, daß 8 0 0 0 0 0 Deutsche an der Saar vom deutschen Vaterland durch daS Versailler Diktat abgetrennl unter art- und volkssremder Herrschaft stehen? Weißt dti, daß im Saargebiet die aus Deutschland deser tierten marxistischen nnd jüdischen Volksver- r ä t c r unter wohlwollender Duldung der Rcgicrungs- kommission nnsere deutschbewnßten Saärbrnder beschimpfen und terrorisieren, das Deutsche Reich, seine Regierung und den Führer Adols Hitler öfsentlich verleumden dürfen, ja, in ihren Zeitungen offenen Landesverrat begehen? Weißt du, da« dort an der Saar täglich deutsche Arbeiter, weil sie ihr Deutschtum nicht verleugnen, auf die Straße fliegen, Hunger nnd Elend leiden samt ihren Familien sür Deutschland, zür ihr Volk und damit für dich, deutscher Volksgenosse? Weißt du, daß trotz aller Bedrückungen, trotz aller Schikanen, trotz allem Terror, trotz Rot nnd Elend das deutsche Volk der Saar und vor allen: der deutsche Handarbeiter und Bergkumpel seit 15 Jahren einen heroischen, beispiel losen Kampf um sein Deutschtum führt? Deutscher Volksgenosse, und was tust du für deine Brüder nn der Saar? Die Saardeutschen erwarten von dir V e r st ä n d n i s und Rückhalt in ihrem Kampf! Und sie haben durch ihr 15jähnges treues Ringen um die Rückgliederung an Deutsch land ein Recht darauf, daß du nnd jeder deutsche Volksgenosse Schulter an Schulter mit dem Deutschtum im Saargebict stehst, daß nicht ihr Kampf und ihre Not bei uns im Reich vergessen wird. Wir wollen das ganze deutsche Volk aufrufen zur Anteilnahme und Mitarbeit zum Beweis deutscher Schick- salsgemeinschaft und so den Abstimmungstag 1935 zu einem gemeinsamen Bekenntnis der großen deutschen Volksgemetn- schast werden lassen Jeder Deutsche kann hierzu Mitarbeiter und Mitkämpfer Werden als Mitglied des Bundes der Saarvereine, dessen Orts gruppen sich in allen Teilen Deutschlands befinden. An meldungen sind weiter zu richten an den Führer des Bundes der Sanrvereine, Koblenz, Schloßstrnße 45, oder an die Ge schäftsstelle „Saar-Verein", Berlin SW 11, Strcscmannstr. 42." Grenze im Fremdenverkehr. Sie wissen ja:-der Deutsche ist von einer wißbegierigen Natur. Darum sind Wir solche Kosyiopoliten, und so werden Sie Deutsche in Italien, in Frankreich, England, bei Ihnen in Marienbad nnd Karlsbad usw. finden. Ich hoffe nicht, daß wir auch noch zu Einschränkungen imReise tz e r k e h r gezwungen werden. Auf die Frage: Ihren Entschluß, die Mark zu halten, haben Sie nicht geändert? antwortete Dr. Schacht: Nein, die Mark ist fest, und wir werden nicht dcvalvicren. Bei den heutigen A u s f u h r z u st ä n d e n hat es keinen Wert. Es wird viel von unserer Golddeckung ge sprochen. Ich habe aber schon in meinen früheren Arbeiten einige Male darauf hingewiesen, daß das Gold nur bei dem Ausgleich der Spitzen bei der Zahlungsbilanz nützlich ist, deckungsmäßig aber keine Bedeutung hat. Oer Besuch -es Führers in Nürnberg. Bei der Abreise des Führers von Nürnberg hatte sich wieder eine große Menschenmenge vor seinem Hotel an- gesammclt. Auch Ausländer, von denen gerade jetzt sehr viele in Nürnberg weilen, warteten mit den vielen Hun derten. Um 10.15 Uhi ertönten brausende Heil rufe; der Führer verließ im Wagen das Hotel. Vor der Fahrt zttm Nürnberger Flughafen stattete der Führer in Begleitung Julius Streichers und des Nürnberger Ober bürgermeisters dem Atelier des kürzlich verstorbenen Architekten Ruff einen Besuch ab. Am Flugplatz hatten sich Tausende eingefunden um den Führer zu sehen, der nach dem 19. August der Stadt Nürnberg als der ersten Stadt seinen Bestich abgcstattet und damit auch feine An erkennung für die glänzende Haltung Frankens bei der Volksabstimmung zum Ausdruck gebracht bat. Reichskanzler Adolf Hitler traf Dienstagnachmittäa auf dem Oberfalzbcrg bei Berchtesgaden ein. Bevölkerungj und Sommergäste dcs Berchtesgadener Landes hatten sich zu vielen Tausenden eingefunden und begrüßten den Führer begeistert. Bereits bei seiner Ankunft wurde ep am Untcrsalzberg durch Böllerschüsse empfangen. Abends 9 Uhr veranstaltete die Berchtesgadener Neujahrs- und Weihnachtsschtttzengilde auf dem Obersalzsterg vor Haus Wachenfcld zu Ehrcu dcs Führers ein Schießen. Tausend fach hallte das Echo der Schüsse durch die Täler dcs Bcrchtcsgadeucr Landes. Anschließend ließ sich der Führer vor feinem Haus die Schützen einzeln vorstcllcn, dankte ihnen für die erwiesene Ehrung und lud sic zu einem Glas Bier in ein nahegelencs Gasthaus ein.