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DAS ATELIER DES PHOTOGRAPHEN. [Heft i. Fingern zudrückt, Luft einpumpt und dann den Schlauch plötzlich loslässt. Inwieweit all diese Lampen einer Explosions gefahr unterworfen sind, lässt sich mit Bestimmt heit nicht sagen. Solange man nämlich dafür sorgt, dass der Füllstoff des Benzinbehälters gut mit Benzin getränkt ist, ist jede Explosions gefahr ausgeschlossen. Sobald dagegen die Füllmasse auch nur stellenweise trocken wird, tritt die Gefahr ein, und man muss frisch Benzin aufgiessen; man bemerkt dies daran, dass die Zündflamme i nur schwach brennt. Bei der Schirm sehen Konstruktion war durch die vielen Oeffnungen im Deckel d, sowie durch das offene Rohr e eine grössere Gefahr der Verdunstung als bei anderen Konstruktionen gegeben. Es erscheint ausserdem zweifelhaft, ob die Oeff nungen d A notwendig waren, da das bei e mit dem Magnesiumpulver austretende Benzingemisch schon von selbst bei genügender Annäherung an i zünden und die Verbrennung des Pulvers herbeiführen müsste. Bei anderen Konstruktionen verzichtet man denn auch auf die letztere Ein richtung, während man anderseits die Füllung des Rohrs mit Magnesiumpulver dichter an die Aus blaseöffnung heranlegt, und so die Sicherheit erhält, dass nicht erst ein benzinloser Luftstrom emporgeblasen wird, und vielleicht sogar die Zündflamme seitwärts ablenkt. Diese Zündflammme ist überhaupt eine etwas zweifelhafte Einrichtung sämtlicher Lampen dieser Art. Sie brennt nämlich, der Natur der Sache nach, von unten nach oben, während sie eigent lich in Form einer Stichflamme gegen die Aus blaseöffnung gerichtet sein sollte. Im Zimmer hat dies wenig zu sagen, da hier im allgemeinen kein Luftzug vorhanden ist, der ausreichend wäre, die Flamme seitlich abzulenken. Anders im Freien. Hier kann es sehr wohl geschehen, dass ein unvorhergesehener Windstoss sogar die Flamme plötzlich auslöscht, und dass dann, wenn man dies nicht rechtzeitig bemerkt, an irgend einer Stelle eine Blitzlampe versagt. Man sollte daher im Freien statt der bisher allgemein verwendeten gewöhnlichen Zündflämmchen aus mit Spiritus oder Benzin benetzter Watte, bezw. Asbest oder Benzindocht u. s. w. Lötlampen ver wenden, die ja bekanntlich die Flamme mit grösserer Energie nach einer bestimmten Rich tung hin blasen. Allerdings wird man sie für diesen Zweck nicht so gross nehmen, wie die gewöhnlich von den Klempnern benutzten. Es W. HÖffert- Berlin. müssen dazu ganz kleine Nummern verwendet werden, die aber immer noch die genügende Kraft besitzen, die Flamme direkt auf den Punkt hinzulenken, wo sie wirken soll. Der Vorzug einer solchen Lampe ist ausserdem noch, dass man durch sie das ausströmende Magnesium- Benzingasgemisch mit Leichtigkeit energischer gegen eine Kupferscheibe blasen kann, als es durch den blossen Kautschukball möglich ist. Ferner wird man gut thun, das zur Ausblase öffnung führende Rohr, solange die Lampe nicht gebraucht wird, durch einen Hahn zu ver schliessen und so jedes Entweichen von Benzin gas zu vermeiden. Natürlich wird man den Hahn möglichst dicht am Benzingefäss anbringen, zumal wenn es sich um Kautschukschläuche han delt, da diese für Benzingas ziemlich durch lässig sind. (Fortsetzung folgt.)