FÜNFZIGSTES CAPITEL. DER EINFACHE ÜBERTRAGUNGSPROCESS AUF PAPIER. Der einfache Uehertragungsprocess gibt mit gewöhnlichen Negativen verkehrte Bilder. Mitunter schadet diese Umkehrung von rechts und links nicht, in der Regel aber muss sie vermieden werden. Nur der doppelte Uehertragungsprocess, welcher weiter unten beschrieben werden wird, gibt die Bilder in richtiger Stellung wieder. Wenn man aber verkehrte Negative anwendet, wieman sie für Lichtdruck benutzt, so erhält man selbstverständlich auch wieder richtige Bilder. Solche verkehrte Negative kann man entweder durch Abziehen der Negativhaut vom Glase, oder durch Aufnahmen mittels des Umkehrungs- prismas, oder durch Belichtung der empfindlichen Platte von rückwärts (durch die Glasschicht hindurch) oder durch Hautnegative (Films), welche man beim Copiren verkehrt einlegt, erhalten. Das Verfahren beim ein fachen Uehertragungsprocess ist so leicht, dass man das Studium des Pigmentverfahrens damit beginnen und erst dann zum doppelten Ueber- tragungsprocess übergehen soll. Das einfache Uebertragungspapier. Das „einfache Uebertragungspapier“ ist ein mit einer eigen artigen unlöslichen Schicht überzogenes Papier, welches in grossen Rollen angefertigt und in den Handel gebracht wird. Dasselbe ist ziemlich dünn und an der Schichtseite gleichmässiger und glänzender als an der Rückseite. Wie erwähnt, muss das Uebertragungspapier mit einer unlöslichen Schicht bedeckt sein, denn nur an einer solchen adhärirt das Pigment bild innig (s. Seite 323). Diese unlösliche Schicht wird entweder mittels Kautschuk- oder mittels coagulirter Gelatine- oder Eiweissschichten, Harz mischungen oder dergl. erzeugt. Das einfache Uebertragungspapier wird in sehr guter Qualität zu billigen Preisen fabriksmässig erzeugt und in ebensolchen Rollen in den Handel gebracht, wie das Pigmentpapier. In der Regel liefern die Fabriken von Pigmentpapier auch die dazu gehörigen Uebertragungs- Eder, Handbuch der Photographie. IV. Theil. 25