SIEBENUNDVIERZIGSTES CAPITEL. SENSIBILISIREN ODER OHROMIREN DES PIGMENT- PAPIERES. I. Ueber die Chromate, welche zum Sensibilisiren des Pigment- papieres dienen. Das Pigmentpapier, wie es im Handel vorkommt, ist unempfindlich gegen Licht und wird erst durch Baden in einer Lösung von Kalium bichromat, Ammonium- oder Natriumbichromat empfindlich gemacht („sensibilisirt"); man nennt diese Operation auch das „Chromiren“ des Pigmentpapieres. Für gewöhnlich bedient man sich des Kaliumbichromates (doppelt chromsaures Kali oder rothes chromsaures Kali K 2 Cr^ 0^, welches das am leichtesten und billigsten zu beschaffende doppeltchromsaure Salz ist. Das gewöhnlich in den Handel kommende doppeltchromsaure Kali ist hinlänglich rein, um zu photographischen Zwecken anstandslos ver wendet werden zu können 1). Es ist deshalb überflüssig, sich des sogen, chemisch reinen doppeltchromsauren Kalis zu bedienen, welches sich übrigens ohne Schwierigkeit durch Umkrystallisiren des käuflichen Salzes aus heissem Wasser herstellen lässt. Das käufliche doppeltchromsaure Kali ist in der Regel gross krystal- lisirt; da es in kaltem Wasser ziemlich schwer löslich ist, so ist es gut, dasselbe in einer geräumigen Reibschale mit einem Theile des zur Auf lösung dienenden Wassers zu zerreiben, wodurch die Lösung beschleu nigt wird. Das doppeltchromsaure Ammoniak [(NH4)2Cr2071 ist, ebenso wie das Kalisalz, seit den ersten Jahren der Erfindung des Pigmentverfahrens in Verwendung gewesen; es verhält sich ähnlich wie das Kalisalz, ist in Mischung mit Gelatine etwas empfindlicher und diese wird im Lichte mit dem Ammoniaksalz energischer unlöslich, als mit dem Kalisalz (s. S. 339). 1) Eder, die Reactionen der Chromsäure und die Chromatphotographie 1878. S. 52. — Der geringe Gehalt des käuflichen doppeltehromsaurem Kalis an Kaliumsulfat ist für Pigmentdruck vollkommen unschädlich.