536 Vierter Theil. Zweiundsiebzigstes Capitel. eben beschriebene Uebelstand; sehr oft jedoch wird es dadurch ver ursacht, dass das Pigmentpapier nicht in einem gehörig starken Bade sensibilisirt worden oder dass es zu kurze Zeit nach dem Sensibilisiren verwendet worden ist. In der Regel zeigt das Pigmentpapier die beste Qualität ein bis drei Tage nach der Sensibilisirung, und bewahrt die zartesten Halbtöne. Der Verlust der letzteren ist zuweilen auch eine Folge unzureichender Exposition, andererseits dann und wann des Um standes, dass zu Beginn dos Entwickelns zu heisses Wasser verwendet wurde. Das beste Entwickelungs-Vorfahren besteht darin, dass man die Bilder durch Wasser von etwa 38 Grad C. zieht, dann das Wasser ge hörig darauf schüttet und nun die Bilder sich ruhig in dem warmen Wasser entwickeln lässt. Weiter machen sich dann und wann kleine glänzende Flecken bemerkbar. Dieselben rühren daher, dass bei der ersten Uebertragung beim Auflegen des Pigmentpapiers auf die Platte zwischen beiden Luft oingeschlossen wurde. Man verhindert dies, indem man mit der Hand über die Oberfläche des Pigmentpapiers hinfährt, um etwa anhaftende Luft blasen zu entfernen, darauf das Pigmentpapier sorgsam niederlegt, indem man es bei den gegenüberliegenden Ecken fasst, es so zuerst in der Dia- gonallinio die Platte berühren lässt und danach erst dio Eckon niederlässt. Bei der Anwendung des Quetschers muss man dio Platte mit der linken Hand halten und mittels desselben ein wenig hinter der Mitte, etwas mehr nach der linken Hand hin als nach der rechten beginnend, das überflüssige Wasser über den nach rechts gelegenen Rand der Platte wegstreichen, dann die letztere herumdrehen und nach dem entgegengesetzten Rande hin dieselbe Operation ausführen. Hand habt man den Quetscher auf diese Weise, so werden irgend welche auf tretende Luftblasen nicht so weit zu laufen haben und völlig von der Platte entfernt werden, so dass sie nicht durch die Handhabung dos Quetschers in Schaum verwandelt Zurückbleiben. Aber auch bei der Endübertragung sind Misserfolge zu ver zeichnen. So z. B. kommt es vor, dass das Bild durchaus nicht von der provisorischen Glas-, Papier- oder Blechunterlage herunterzubringen ist. Die Ursache davon ist allein in dem un genügenden Einreiben mit Wachslösung zu suchen. Man darf dieselbe nicht auf eine zu dünne Schicht abpoliren. Bei Benutzung vielfach ver wendeter Platten bedarf es so grosser Sorgfalt nicht; oft nämlich ist die Beobachtung gemacht, dass ein Bild von der Oberfläche einer alten Platte sich abziohen lässt, ohne dass diese überhaupt wieder gewachst worden war, bei neuen Platten ist jedoch unumgänglich eine aus reichende Wachsschicht nothwendig.