Die Heliogravüre oder Photogravure mittels Aetzung. 523 Als Stromquelle können galvanische Elemente, z. B. zwei bis vier Bunsen’sche Elemente oder eine Chromsäure- Tauchbatterie mit beiläufig vier Zink-Kohle Elementen benutzt werden. G. Langbein 1 ) benutzt zu Beginn der Verstählung einen Strom von 1 bis 11/4 Volt. Die Grösse der Platten der galvanischen Elemente soll annähernd (keineswegs genau) der Grösse der zu verstählenden Platte angemessen sein, falls man nicht die oben angegebene Anordnung wählt, bei welcher man von der Anoden-Oberfläche ziemlich unabhängig ist. Arbeitet man im grösseren Massstabe, so benutzt man Dynamo maschinen mit stärkerem Strom, z. B. solche, welche einen Strom von un gefähr 100 bis 130 Ampere und 31/2 bis 4 Volt Klemmenspannung liefern: 2 ) solche Maschinen brauchen zum Betriebe nur höchstens eine Pferdekraft. Sobald eine verstählte Platte während des Druckes anfängt, in den Tiefen roth zu werden (d. h. das Kupfer durchscheint), so ist es dringend, die Platte neu zu verstählcn. Man kann ent weder auf die schon verstählte Platte wieder darauf verstählcn, was aber höchstens einmal ge schehen darf, oder man ent- stählt die Platte zuerst mit ver dünnter Schwefelsäure 3 ) und vor stählt von neuem. Eino Verstäh lung soll, wie oben erwähnt wurde, mehrere tausend Drucke Fig. 135. aushaiton, was bei gutem, gleichmässigem Strom und sicherem Arbeiten der Lösungen leicht zu erreichen ist. Wie überall, so führen auch hier bestimmte Mischungsverhältnisse und Handgriffe rasch, sicher und ohne viel Umstände zu dem gewünschten Resultat. Das Vernickeln oder Verkobalten einer Kupferdruckplatte wird selten geübt, nämlich nur in solchen Fällen, wo man (wie dies bei Buntdruck und Banknotendruck etc.) 1) Langbein, Handb. d. galvanischen Metallniederschläge. Leipzig 1889. S. 275. 2) Volkmer, Photo-Galvanographie. 1894. S. 78. 3) Legt man die Platte in verdünnte Schwefelsäure, so blättert das Eisen- häutchen ab; sehr günstig wirkt auch ganz schwache Salpetersäure, welche dem Kupfer nichts anhaben kann, aber das Eisen auflöst. Die Druckplatte wird dann mit reinem Wasser sorgfältig gereinigt nnd die Verstählung erneuert (Volkmer, Photo-Galvano graphie. 1894. S. 84).