SIEBZIGSTES CAPITEL. DIE HELIOGRAVÜRE ODER PHOTOGRVURE MITTELS ÄTZUNG. Der Entdecker der Lichtempfindlichkeit eines Gemisches von Gelatine und Kaliumbichromat, Fox Talbot, ist auch der Entdecker der helio graphischen Metallätzung. In der Patentbeschreibung vom Jahre 1852 1) ist der erstgenannte photochemische Process und die letztgenannte An wendung zur Erzeugung von Druckplatten mittels Aetzung beschrieben, wie bereits auf Seite 309 dieses Werkes erwähnt wurde. Talbot’s eben erwähnte Methode ist der Ausgangspunkt für alle späteren Methoden geworden, bei welchen die Aetzung durch eine photographische Chromat schicht hindurch erfolgte und schon damals beschrieb Talbot die Methode, durch Anwendung von Netzstoffen sogen. Raster-Halbtonbilder zu erzeugen; dadurch wurde er zum Vater der Autotypie in der mehr als 40 Jahre später als neu aufgetauchten Heliogravüre mit netzförmigen Raster-Halbtönen. Er legte der Pariser Akademie der Wissenschaften im Jahre 1853 nicht nur seine Abhandlung, sondern auch Abdrücke von seinen Stahlätzungen bei. Bei der Wichtigkeit dieser Talbot- Erfindung für die Entwickelung der späteren heliographischen Methoden theilen wir Talbot’s Publication im Wortlaut in untenstehender Note mit 1 2 ): 1) Auf Seite 145 des ersten Bandes, Abth. I., Zeile 11 von oben, soll es heissen „im Jahre 1852 fand Talbot“ (statt 1853). 2) Talbot, „Ueber photographischen Stahlstich“: „Das interessante Problem, Stiche auf Metallplatten, durch den blossen Einfluss der Sonnenstrahlen in Verbindung mit chemischen Verfahrungsarten hervorzubringen, hat schon mehrere ausgezeichnete Physiker beschäftigt. Der erste, welcher es zu lösen suchte, war Dr. Donne in Paris; ihm folgten Dr. Berres in Wien und später Hr. Fizeau in Paris. Dieselben benutzten sämmtlich als Ausgangspunkt eine versilberte Kupferplatte, auf welcher nach Daguerre's Methode ein Lichtbild hervorgebracht worden ist. Es scheint, dass man