462 Vierter Theil. Vierundsechzigstes Capitel. Mit. einem breiten, flachen Pinsel breitet man die 5proc. doppelt chromsaure Kalilösung auf die ganze Fläche des Papiercs aus. Dio Flüssigkeit darf nicht länger auf einer Stelle als auf einer anderen ver weilen, was man vermeidet, wenn man mit dem Pinsel nach allen Eich tungen hin und her streicht, in kurzen Pausen, und Sorge trägt, die Klammern nach und nach zu entfernen, damit das Blatt sich gut spanne. Nach Verlauf von 10 Minuten muss man das Blatt vollständig aus streifen, indem man mit dem zuvor durch starkes Ausspritzen und Schwenken gut gereinigten Pinsel nach allen Bichtungen leicht über das Blatt fährt. Um ein zu schnelles Eintrocknen zu verhindern und dem Papiere die Zeit zu lassen, gleichmässig und in seiner ganzen Dicke die Empfind lichkeits-Flüssigkeit aufsaugen zu können, bedeckt man das Ganze mit einem Holzdeckel oder mit einer flachen Schale. Nach Verlauf einer halben Stunde trägt man das Blatt in die Dunkelkammer, wo man das selbe zum natürlichen Auftrocknen aufhängt. Gleichzeitig beim Empfindlichmachen taucht man einen starken, weissen Papierstreifen, welcher für den Photometer bestimmt ist, in die 5proc. doppeltchromsaure Kalilösung. Es wird oft vorzuziehen sein, von schwächeren Bichromat-Lösungen (z. B. 2proc.) Gebrauch zu machen, um längerer Expositionszeit über hoben zu sein, wenn man mit grauen Matrizen kräftige Effecte er zielen will. Das Copiren geschieht mittels des Photonieters, so wie bei jedem anderen Pigmentpapiere. Ent wickelung. Zu dieser Operation, welche in einem sehr lichten Raume ausgeführt wird, muss man sich versehen: 1. mit zwei irdenen glasirten Schalen von konischer oder halb sphäri scher Form; 2. mit ungefähr 4 Liter feinem Sägemehl, welches von Handlungen photographischer Utensilien specicll zu diesem Zwecke präparirt ist; 3. mit einem 100 sehr empfindlichen Quecksilber-Thermometer in Holzfassung mit sehr breiter Gradeintheilung; 4. mit einem oder zwei Giessgefässen von Zink; 5. mit einem Lineal (Leiste) von Holz mit Klammern versehen oder einer kleinen Staffelei; 6. mit einer oder zwei flachen Schalen von etwas grösserer Dimension, als diejenigen der Abdrücke. Die Entwickelung kann in verschiedener Weise vorgenommen werden.