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452 Vierter Theil. Zweiundsechzigstes Capitel. Kanten genau auf denjenigen des Negativs aufliegen; darauf drückt man das Papier gegen die Figurenmaske, welche mit der Kautschuklösung ver sehen worden ist, und überlässt das Ganze 2—3 Minuten sich selbst. Dann kann man das Papier zusammen mit der Figurenmaske aufheben, welche letztere dem Papiere genau derart anhaftet, dass sie die Figur be deckt. Nun wird das Ganze unter ein Stück klares Glas gebracht, der Aufdruck des Hintergrundes ausgeführt und Alles, was sonst noch nöthig erscheint, besorgt. Die Kautschuklösung muss sehr dick sein: eine Schädigung der Copie ruft sie in keiner Weise hervor, wenn vor dem Entwickeln das, was von ihr zurückgeblieben ist, mit dem Finger oder mittels eines weichen Tuchlappens abgerieben wird. III. Pigmentbilder auf Zeichenpapier oder rauhem Wh atm an-Papier. Die Herstellung von Pigmentbildern in verschiedenen Farbentönen (Köthel, Sepia, Schwarz) auf mehr oder weniger rauhen oder, gekörnten Bildern gestattet die Erzielung hübscher, künstlerischer Effecte. Da man die Bilder unmittelbar auf beliebig grosse Stücke von solchem Papier mit entsprechend breitem, weissem Rande herstellen kann, ohne dass man sie zuschneidet und separat aufzukleben hätte, so präsentiren sich solche Pigmentbilder sehr gut. Die Londoner Autotype Comp. bringt solches rauhes, dickes, einfaches Uebertragungspapier unter dem Namen „Etching-Paper — single Transfer“ bis zum Bogenformat in den Handel, welches sehr empfehlenswerth ist. 1) Wenn es auch bequemer ist, sich solche stumpfe Uebertragungs- papiere fertig zu beziehen, so bereitet die Selbspräparation auch keine besonderen Schwierigkeiten; man bestreicht nämlich das Papier mit alaunhaltiger Gelatine, wie auf Seite 388 beschrieben wurde. Man copirt die Pigmentpapiere wie gewöhnlich, weicht das vor- präparirte Zeichenpapier in kaltes Wasser, legt das gleichfalls einge weichte Pigmentpapier (s. S. 393 beim einfachen Uebertragungsprocoss) darauf, quetscht an, lässt während 1/2 Stunde leicht beschwert liegen, entwickelt, wäscht in kaltem Wasser, badet in einer Alaunlösung (s. S. 401), welche jedoch etwas länger einwirken muss, als bei dünnen Uebertra- gungspapieren, weil die dicken Zeichenpapiere die etwa eingedrungenen Chromsalze schwierig abgeben; es dürfen im durchfallenden Lichte keine gelben Flecken in den Papieren bemerkbar sein. 1) Das von der englischen Autotype Comp. in den Kunsthandel gebrachte Werk: „Alfred Stevens and hiswork" ist auf solchem Papier im Pigmentdruek hergestellt.