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Verstärken und Färben der Pigmentbilder auf Glas. 437 Diese Art von Transparenten ist auch zur Herstellung von Nega tiven, welche zur Vergrösserung bestimmt sind, dienlich, obschon man hierzu meistens die Verstiirkung mit übermangansaurem Kali vorzieht. Durch Ersatz der Gallussäure durch Pyrogallussäure oder Tannin lassen sich die Farbennuancen ändern. III. Verstärkung mittels Elsen- und Kupfersalzen und darauffolgende Behandlung mit Gallussäure. Fo urtier 1 ) verstärkt kraftlose Pigmentdiapositive in violettschwarzer Farbe, indem er sie (ohne dass sie zuvor alaunirt worden wären) nach einander in folgende drei Bäder taucht: A. 4 g Eisenvitriol, 1 g Kupfervitriol, 100 eem Wasser, worin man einige Augenblicke belässt, dann mit viel Wasser wäscht, hierauf in B. 2 g kohlensaures Natron (Soda), einen Tropfen Ammoniak und 100 ccm Wasser während 5—6 Minuten badet, wieder sorgfältig wäscht und dann in C. 1 g Gallussäure und 100 eem Wasser badet, worin man nun so lange belässt, bis der gewünschte Ton erreicht wird, wonach man mit Wasser wäscht; allzu lange Einwirkung macht den Fond des Bildes tonig. IV. Färben der Diapositive in verschiedenen Nuancen (Blau, Braun, Gelb etc.). Tränkt man Pigment-Glasbilder zuerst mit einer Salzlösung, welche, mit einer anderen Substanz einen charakteristisch gefärbten Niederschlag gibt, spült ab und behandelt dann mit der zweitgenannten Substanz, so lagert sich der farbige Niederschlag in das Gelatinebild hinein und färbt es in entsprechender Weise. So kann man z. B. durch Behandeln der Pigmentdiapositive mit Eisenchlorid oder einem anderen Ferrisalz, Waschen und darauffolgendes Behandeln mit gelbem Blutlaugensalz eine intensive Blaufärbung (Berlinerblau) erzielen oder mit rothem Blut- laugensalz und danach Eisenvitriol (Blau), mit Bloisalzen, dann chrom saurem Kali (Gelb; Bleichromat), Blaufärbung und darauffolgende Gelb färbung gibt Grün; Kupfersalze, dann Blutlaugensalz gibt Braun (Kupfer- oisencyanür); Uransalze, dann gelbes Blutlaugensalz ein anderes Braun (Ferrocyanuran); Blauholz-Extract, dann chromsaures Kali gibt Blauschwarz. In ähnlicher Weise kann man die Pigmentdiapositive mit orga nischen Farbstofflösungen färben, wenn man solche auswählt, welche die Gelatine färben oder auf welche die Reste von im Bilde zurückbleibendem Chromoxyd als Beize wirken. So z. B. gibt die purpurrothe Lösung von Purpurin oder Alizarin in sehr schwacher Aetzkalilösung den Bildern eine hübsche Purpurfarbe. Zahlreiche wässerige Anilinfarben-Lösungen, z. B. Anilinroth, Methylviolett u. s. w., färben das Pigmentbild kräftig, I) Fourtier, Les positifs sur verre. Paris 1892. S. 79. 28*