EINUNDFÜNFZIGSTES CAPITEL. DAS ENTWICKELN DER PIGMENTBILDER. I. Manipulationen beim Entwickeln der Pigmentbilder. Das „Entwickeln“ oder correcter gesagt: das Auswaschen der belichteten Pigmentbilder geschieht durch Behandeln der mit dem l Jebertragungspapier zusammengequetschten Pigmentpapiere mit warmem Wasser in geräumigen Schalen. Diese Operation soll bei gutem Tageslichte geschehen, damit man die Beschaffenheit des Bildes richtig beurthoilen kann. Man benöthigt hierzu Zink- oder Kupferblechschalen, welche mit warmem Wasser gefüllt oder direct zur Erwärmung des darin befind lichen Wassers (z. B. mittels Leuchtgas) eingerichtet sind. 1 ) Hierzu dient ein Tisch mit eingesetzten Blechkasten (A, B Fig. 124) und darunter gestelltem Gasbrenner. An Stelle der mit flachen Böden versehenen Tassen erscheint die Verwendung von verkehrt dachförmig vertieften () Blechwannen, wie Fig. 125 darstellt, von Nutzen, 2 ) dies gilt insbesondere dann, wenn es sich um die Herstellung von Pigmentbildern auf Glas, Porzellan, Metall oder anderer steifer Unterlagen handelt, weil man in diesem Falle sehr leicht die Platten (Schicht nach unten) in die Warm wasserwanne einlegen und während der Entwickelung und freiwilligen Auflösung der Gelatine sich selbst überlassen kann. 1) In grossen Etablissements, welche Pigmentdrucke für den Kunstverlag er zeugen, z. B. bei Hanfstängl in München, werden die geräumigen kupfernen Blech- wannen (mit flachem Boden) mit Hilfe von Dampfheizung erwärmt; dies wird durch eine Kupferröhre, welche im Inneren der Wanne nächst des Bodens rings herumläuft, bewirkt. Da diese Dampf- oder eventuell Warmwasser-Heizungen regulirbar sind, so kann man die richtige Temperatur leicht einhalten. Beim Arbeiten in grösserem Massstabe verwendet man zwei nebeneinander befindliche Kupferwannen, in deren einer man die Bilder bis zur Ablösung des Pigmentpapieres vom Uebertragungspapier belässt, während man in der zweiten fertig entwickelt. 2) Empfohlen von Norden (Phot. Arch. 1877, S. 21).