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Immer noch Kampfe m SMmark. Die blutigen Unruhen in den Bundesländern. Während in Wien am Donnerstag völlige Ruht Herrschte, gingen in den Bundesländer nin einzelne« Orten die Kämpfe noch weiter. In Gröbning Lonawitz, Bad Aussee, Leoben waren die Kämpfe noch in vollem Gange. Bei den Kämpfen um Altenberg solle« auf beiden Seiten erhebliche Opfer zu verzeichne« fein. Aus Mederösterreich sind Truppen nach Steier- mark in die Kampfzone entsandt worden. InSt. Petei bei Graz versuchten die Aufständischen das Konzentra tionslager, in dem sich Nationalsozialisten befanden, z« stürmen. Hierbei kam es zu Kämpfen mit der Heimwehr wobei drei Nationalsozialisten getötet und 26 verhaftet wurden. 28 Tote in Steiermark Offiziell wird in Wien milgeleilt, daß die Kämpfe in Steiermark zum großen Teil noch andauern, zum Teil be reits erledigt seien. Nach diesen Mitteilungen sind nur noch bei Donawitz und Bad Aussee Kämpfe im Gange. Die Selztalbahn sei bereits gesäubert. Ebenso sei Liezen bereits von Regierungstruppen beseht. Die Zahl der Toten auf feiten der Exekutive in der Steiermark wird offiziell mit fünfzehn angegeben. Dagegen erfährt man von privater Seite, daß von einem Abschluß der Kämpfe noch nicht gesprochen werden könne. In Leoben hätten die Regierungstruppen vorläufig keine entscheidenden Erfolge erzielen können. Es sei mit den Auf ständischen ein Waffenstillstand bis Freitag 6 Uhr früh vereinbart und an die Aufrührer der Appell gerichtet worden, ihre Waffen um diese Zeit abzuliefern. In Gröb- ming und Schladming sollen die Kämpfe wieder aufgeflammt sein. Die Taktik der Aufrührer ist offenbar die, daß sie sich nicht an einzelne Punkte klammern, sondern die Stellungen beim Angriff durch die Exekutive sehr schnell räumen, um sich an anderen Orken sestzusetzen. Dabei kommt ihnen das unübersichtliche gebirgige Gelände der Steiermark zu Hilse. Nach den privaten Meldungen soll die Zahl der Toten allein auf feiten des Heimatschutzes bisher achtundzwanzig Tote betragen. Was die „Vaterländische Front^ fordert. > Der Bundesleiter der Vaterländische« Front, Dr. Stepan, hat namens der Bundesleitunz und der Landesleitung dem Ministerrat fünf Forderungen unterbreitet. Darin wird erklärt, di« Vaterländische Front verlange die sofortige stand- rechtlicheAburteilung der im Bundeskanzleramt Festgenommenen, die unverzügliche Jnschutzhaftnahme der „führenden Staatsfeinde, Nationalsozialisten und Kommunisten". Die oft geforderte Säuberung des Beamtenapparates, insbesondere bei der Exekutive, müsse „unverzüglich und rücksichtslos" durch geführt werden. Auch das Bundesfor st Person al fei sofort zu vereiden und der Gendarmerie zu unterstellen Auf Antrag der Landesleitung der Vaterländischen Front müsse die Bewaffnung der Wehrvcrbände und des Orts- fchutzes durchgcführt werden. Schließlich wird gefordert, daß der Bundesleiter der Vaterländischen Front zum Ministerrat hinzugezogen werde und daß parallel dazu die Landesleitungen der Vaterländischen Front von den Landesregierungen hinzugczogcn werden. Hoch keine Klarheii über die Schuldigen. Der Chef des Sicherheitsbüros, Hofrat Barber, der gerade seine Ferien in Kärnten verbrachte, ist mit einem Polizeiauto in Wien eingetroffcn und hat di« Leitung des Sichcrheitsbüros übernommen. Die Unter suchung gegen die Attentäter wird von Obcr- polizeirat Dr. Spring geführt. Als Staatsanwalt Hal Dr. Wottawa die Leitung der gerichtlichen Untersuchung zugewiesen erhalten. Die polizeilichen Nachforschungen nach den Schuldigen am Tode des Bundeskanzlers Dr. Doll fuß sind bisher ohne Ergebnis verlaufen, da, wie mit geteilt wird, bei der Ermordung keine Zeu gen anwesend gewesen feien. Der einzige An wesende, der Kanzleidicner des Bundeskanzlers, Hcdwicek, der Dollfuß geraten hatte, das Zimmer zu verlassen, er klärte, sich nicht an den Mann erinnern zu können, der den Todesschuß gegen den Kanzler abgegeben habe. Di« verhafteten Teilnehmer des Aufstandes ver weigerten bei der Vernehmung alle Angaben sowohl über die Vorbereitung wie über die Durchsührung des Putsches, ebenso wie über den Mann, der Doll fuß den tödlichen Schuß bcigcbracht hat. Der Innsbrucker Attentäter verhaftet. Zu dem Anschlag auf den Polizeihaupmann Hickel in Innsbruck wird noch bekannt, daß der Täter nach dem Anschlag flüchtete, später aber von einem Gen darmeriebeamten verhaftet werden konnte. Es han delt sich um einen 26jährigen Handelsangestellten Fried rich Wurnig. Zwei Mitbeteiligte wurden ebenfalls fest genommen. Auch sie sind Österreicher. Die Täter werden sich vor dem Standgericht in Innsbruck zu ver antworten haben. Im Laufe des Donnerstags wurden in Innsbruck und in Hall zahlreiche Nationalsozialisten in Gewahrsam genommen. Dr. Rintelen noch am Leben. In Wien fand im Bundeskanzleramt am Donnerstag abend eine Pressekonferenz statt, auf der Gesandter Ludwig die Mitteilung machte, daß Dr. Rintelcn noch lebe. Die Mitteilung vom Tode war ebenfalls aus dem Bundes kanzleramt gekommen, wo vor den versammelten Diplo maten Gesandter Ludwig mitgeteilt hatte, daß Dr. Rintelen gestorben sei. Auch der Bundespressedienst hatte eine ähn liche Mitteilung zuvor gebracht. Beisetzung des Bundeskanzlers am Sonnabend Die Beisetzung des Bundeskanzlers Dr. Dollfuß wird, wie amtlich mitgeteilt wird, bereits am Sonnabend, 16 Uhr, stattfinden . Deutschlands Seileid zum Tode Dollfuß'. Reichspräsident von Hindenburg an Bundespräsident Miklas. Reichspräsident von Hindenburg hat an den österreichischen Bundespräsidenten Miklas anläßlich des Attentats auf Bundeskanzler Dollfuß nachstehendes Beileidstelegramm gerichtet: „Tief erschüttert durch die Nachricht, daß Herr Bundeskanzler Dollfuß einem verabscheuunaswürdigen Anschlag zum Opfer gefallen ist, spreche ich Eurer Exzellenz meine herzliche Anteilnahme aus. Reichspräsident von Hindenburg." .... Re:chDrußenminister Freiherr von Neurath hat der oft.-rauchen Bundesregierung zum Tode des Bundes- kanzic»^ Dollfuß telegraphisch das Beileid der Reichs- regierung übermittelt. Wieöeraushehrmg der Gondergrenz- sperre nach Österreich. Die Reichsregierung hatte, um jede Möglichkeit einer Beteiligung an den österreichischen Ereignissen von vorn herein auszuschließen, bereits am 25. Juli 1934, nach mittags 4 Uhr, die völlige Ausreisespcrre gegenüber Österreich für alle Rcichsangcyörigcn und in Deutschland aufhaltsamen österreichischen Flüchtlinge angcordnet. Die daraufhin vom Reichsminister des Innern zur Durch führung dieser Ausrcisesperre getr»sfenen Maßnahmen sind Donnerstagnachmittag als durch die Verhältnisse über holt aufgehoben worden. Für den Reiseverkehr mit Öster reich gilt nach wie vor das Gesetz über die Beschränkung der Reisen nach der Republik Österreich vom 29. Mai 1933. Habicht amtsenthoben Amtlich wird am 26. Juli mitgekeilt. Noch in der gestrigen Nacht wurden von der Reichsregierung Unter suchungen angeftellt, ob sich irgend eine deutsche Stelle im Zusammenhang mit den österreichischen Vorgängen eine direkte oder indirekte Beteiligung hat zuschulden kommen lassen. Die im Laufe des heutigen Tages abgeschlossene eingehende Prüfung und Vernehmung ergab, daß keine deutsche Stelle in irgend einem Zusam menhang mit den Ereignissen steht, sowie daß alle nach Dekanntwerden der Vorgänge erlassenen Anweisungen sofort und restlos durchgeführt wurden. Ins besondere erfolgte, um jedes unerwünschte Ueberschreilen der Grenze zu verhindern, eine Absperrung sämtlicher Stra ßen nach Oesterreich, während andererseits den Insassen der Anhallelage der österreichischen Flüchtlinge und Emigranten jedes Verlassen der Unterkünfte untersagt wurde. Es ist daher weder vor- noch nachher eine Grenzüberschreitung von auch nur einer Person vorgekommen, die in Verbin dung mit diesen Ereignissen gebracht werden könnte. Bei schärfster Ueberprüsung gelang es, nur einen ein zigen Fall festzustellen, bei dem durch eine nicht gründlich genug erscheinende Kontrolle von Meldungen, die aus Oesterreich kamen und weiterverbreitet wurden, ein vielleicht gegenteiliger Eindruck hätte erweckt werden können. Der für die über den Münchner Sender gegangenen Meldungen ver antwortliche Landesinspekteur Habicht wurde daraufhin heute vormittag 10 Uhr seines Postens als LWdesinspekleur enthoben und zur Disposition gestellt. Was der Völkische Beobachter sagt. Berlin 27. Juli. Zu den blutigen Vorfällen in Oester reich schreibt der Völkische Beobachter u. a.: Ein gewisser Teil der ausländischen Presse benützt auch diesen traurigen Anlaß, um den Nationalsozialismus mit Verdächtigungen zu überhäu fen und ihm die direkte Schuld am Tode des Bundeskanzlers Dollfuß vvrzuwcrfen. Kaum waren die ersten unklaren Mel dungen über das Attentat und den Putsch bekanntgewvröen, als auch schon diese Pressehetze einsetzte. Heute sind zahlreiche Einzelheiten über die letzten Vorgänge in Oesterreich bekannt, und alle sind eindeutige Beweise dafür, daß der Nationalsozia lismus, der derartige Gewaltakte schon allein aus Grund seiner organischen Weltanschauung ablehnt, mit diesen Vorgängen nichts zu tun hat. Absurd und verbrecherisch ist es aber, sogar die deutsche Negierung der Teilnahme oder Unterstützung des Attentats zu bezichtigen. Es wird hoffentlich bald möglich sein, über die ganzen Vorgänge in Wien ein klares und lückenloses Bild zu bekommen. Wenn abei in diesem schwergeprüften Land endlich ruhige und gesicherte Verhältnisse einlehren sollen, dann hat die Regierung, die das Kabinett Dollsuß ablöst, die erste und einzige Pflicht, Neuwahlen auszuschreiben und dem Volk damit Gelegenheit zu geben, seinen Willen über die weitere Zukunft kundzutun. Diese Forderung muß gestellt werden, denn gerade das nationalsozialistische Deutschland hat ein unbeding tes Interesse daran, daß endlich in dem deutschen Bruderland Ruhe und Frieden einzieht. * Was das Ausland sagt. Oer Eindruck -er österreichischen Ereignisse Die aufregenden Ereignisse in Österreich und der jähe Tod des Bundeskanzlers Dollfuß haben die englische Öffentlich keit aufs höchste erregt. Sie bildeten den ausschließlichen Gesprächsstoff aller an politischen und internationalen Vor gängen interessierten Personen. In parlamentarischen Kreisen wird erklärt, die Arbeiteropposition im Unterhaus werde sich bestimmt der für Dienstag vorgesehenen Vertagung des Parla ments Widersetzen, falls die Lage besorgniserregend bleibe. Aus unserer Heimat. Wilsdruff, den 27, Juli 1934. Merkblatt für den 28. Juli. Sonnenaufgang 4^ I Mondaufgang 20" Sonnenuntergang 20°° I Mondmrtcrgang 6« 1750: Johann Sebastian Bach in Leipzig gest. — 1914: Österreich erklärt Serbien den Krieg. Pfirsich und Aprikose. Vor den Obstläden sicht man jetzt vielerorts Körbe mit schönen Pfirsichen und Aprikosen. Die Zeit, in der wir überall mit gerechtem Stolz auf unsere selbst gezogenen Pfirsiche und Aprikosen werden weisen dürfen, ist nicht mehr fern. Früher waren Pfirsiche und Aprikosen auf unseren Märkten nicht ganz so selbstverständlich wie etwa Äpsel und Pflaumen, und es war vielfach tatsächlich die Meinung verbreitet, daß sie nicht auf deutschem Boden gewachsen sein könnten, daß sie Fremdlinge seien in unserem Lande. Von diesem falschen Glauben ist man ja nun Wohl abgekommen, aber es gibt heute noch viele, die über Pfirsich und Aprikose nicht ganz im klaren sind und die beiden Früchte manchmal miteinander ver wechseln. Über die Heimat des Pfirsichs weiß man nichts S i ch e r e s, Azis die persische Herkunft deutet der latei- Ruhige Deurfeilung in Prag und Rom . Alle in der ausländischen Presse verbreiteten Berichte über angebliche militärische Vorbereitungen der Tschecho slowakei an der österreichischen Grenze werden in Prag als unsinnig und rein erfunden bezeichnet. An maßgebenden Stellen werden die Ereignisse aufmerksam verfolgt, die Lage jedoch mit absoluter Ruhe beurteilt, dies umso mehr, als angenommen wird, daß der politische Kurs der gegenwär tigen österreichischen Regierung, insbesondere nach der kate gorischen Erklärung Berlins, den Aufständischen den Ueber- tritt nach Deutschland zu verwehren, sowie nach dem Be schluß, den deutschen Gesandten in Wien abzuberufen, gefe stigt erscheine. Auch aus Rom wird amtlich gemeldet, daß man, weil die Lage in Oesterreich zum Normalstand zurückzukehren scheine, der Ansicht ist, daß es nicht nötig sein werde, über die bisherigen Maßnahmen vorbeugenden Charakters hin auszugehen. Italiens Haltung. Ein Vertreter des italienischen Außenministers erklärte, daß Italiens politische Haltung gegenüber Österreich die gleiche wie bisher sein werde. In der Tatsache, daß von deutscher Seite die Grenze nach Österreich gesperrt wurde, liege die Anerkennung der österreichischen Unabhängig keit. Die Schließung der Grenzen deute auch daraus hin, daß sich Deutschland nicht in die politischen Vorgänge in Österreich einzumischen beabsichtige. Die Stellungnahme der deutschen Politik gegenüber Österreich werde daher den euro päischen Mächten keine Schwierigkeiten bereiten. Aufregung in Paris Die Erregung über die Vorgänge in Oesterreich HM in Paris an. Ueberall bildet der Tod des Bundeskanzlers Dollfuß mit seinen etwaigen Folgen das Gespräch. Die Ard und Weise, in der die Presse über die Ereignisse berichtet und! zu ihnen Stellung nimmt, muß dazu beitragen, die öffent- liehe Erregung nicht nur zu fördern, sondern sie auch ich eine ganz bestimmte Richtung zu drängen. Nicht alle Blät ter gehen allerdings so weit, wie das „Journal des Debats", das einen wütenden Ausfall gegen das „verbrecherische Deutschland" unternimmt. In französischen Regierungskreisen werden die Vor- gange mit größter Aufmerksamkeit verfolgt. Man glaubt aber,vor übertriebenen Schlußfolgerungen warnen zu sollen^ und stellt sich auf den Standpunkt, daß es Aufgabe dev Regierung sei, kühl wägend abzuwarten und sich nicht durch lisierung" der Putschbewegung in Oesterreich annehmen zu dürfen. In einer endgültigen Betrauung Schuschniggs mit dem Bundeskanzleramt würde die Garantie dafür zu erq blicken sein, daß in der Frage der österreichischen Unabhän-, gigkeit der neue verantwortliche Regierungschef keine anders« Haltung einnehmen werde als Dollsuß. Mit den Regierungen von London und Rom bleibb Paris in ständiger enger Fühlung. Die zuständigen Kreist stellen mit Genugtuung fest, daß Frankreich und Italien aw dem Grundsatz der Unabhängigkeit Oesterreichs unverbrüchlich festhielten. pariser pressestimmen. Die Ermordung des Bundeskanzlers Dollfuß hat in Paris wie eine Bombe eingeschlagen. Die Pressekommenkare, die die Schlußfolgerung enthalten, daß Deutschland die Hnnd im Spiele gehabt habe, find zumeist noch unter dem Ein druck der allerersten Nachrichten geschrieben. So wird in den Blättern häufig die sogenannte Vermittlungstätigkeit des deut schen Gesandten Rieth als Beweis für die Einmischung Deutschlands angeführt, ohne daß die Autoren der betreffenden Artikel in der Stunde der Niederschrift die Nachricht von der Abberufung des deutschen Gesandten in Wien vorliegen hatten. Die Presse bedauert den Tod des Bundeskanzlers. Einige Blätter treten für die Notwendigkeit einer inter nationalen Stellungnahme ein, andere Halton eine solche internationale Stellungnahme zu den österreichischen Ereignissen zumindest noch nicht gegeben. England nnd die Wiener Ereignisse. Eine Erklärung Simons im Unterhaus. Der britische Staatssekretär des Äußeren, Sir John Simon, gab im Londoner Unterhaus eine aus- sührliche Darstellung der Ereignisse in Österreich, wobei er u. a. erklärte: Die Haltung Englands der Unab hängigkeit und Unversehrtheit Östereichs gegenüber bleibt in Übereinstimmung mit den entsprechenden Verträgen durch die Ereignisse in Österreich unverändert, so wie dies in der Erklärung mitgeteilt worden ist, die ich im Namen der britischen Regierung im Februar dieses Jahres abgegeben habe. Sir Austen Chamberlain fragt« hierauf, ob Simon irgendeine Mitteilung der italienischen Regier itng erhalten habe, von der er dem Unterhause Kenntnis geben könne. Chamberlain wies in diesem Zu sammenhang auf Presseberichte über italienische Trup penbewegungen in Richtung der Tiroler Grenze hin. Simon erwiderte, er habe bisher keine Mitteilung«, von der italienischen Regierung erhalten. nische Name des Pfirsichs hin:"„Persica" heißt er. Ohne Frucht ist der Pfirsichbaum vom Mandelbaum nur schwer zu unterscheiden. Der deutsche Pfirsichbaum ist gegen die Einflüsse des Klimas ziemlich empfindlich; er wird daher vorzugsweise als Spalier gezogen, das im Winter durch Eindecken in Rohr oder Tannenzweigen ge schützt wird. In W e r d e r an der Havel, dem bekannten Obstgarten der Berliner, wird der Pfirsichbaum jedoch freistehend in Buschform gezogen. Im übrigen dauert es etwas lange, bis man aus einem Pfirsichstein einen Pfirsichbaum erzielt; man sollte es daher nicht erst auf einem Balkon mit einem Blumentopf versuchen. Viel sicherer geht man, wenn man Pfirsiche durch Veredelung zu gewinnen sucht; wie man das zu machen hat, muß man sich aber von Obstbaukennern sagen lassen. Die Heimat der Aprikose ist Zentralasien; auch sie sollen wir durch Alexander den Großen bekommen haben. Etwas merkwürdig ist die Entstehung ihres Namens. Die Früchte hatten den lateinischen Namen „prascooia", d. h. vor der Zeit reife oder reifende Früchte; daraus machten die Byzantiner „prskoickia" und die Araber „aiborkuk" („al" ist der arabische Artikel). Nach Italien kam die Frucht später als „albsrcvoo", woraus die Franzosen „abrieot" machten. Und nun wissen wir, woher wir das Wort „Aprikose" haben! Stadt. Lust- und Schwimmbad. Wasserwärme 20 Grad L.