74 ■den zwischen den Farben bestehenden quantitativen Ver hältnissen nicht Rechnung und entspricht auch nicht den bei Mischversuchen erzielten Resultaten. Die kreisförmige Farbentafel muß durch ein Dreieck mit abgestumpfter Spitze oder durch eine schildförmige Figur ersetzt werden, und wie die vorliegenden Ausführungen zeigen, gilt das auch für die Körperfarben, gleichgültig, ob die von den Körpern reflektierten oder durchgelassenen Lichter oder die gefärbten Körper selbst als „Farben“ in Betracht kommen. Aus der dreieckigen Farbentafel müssen wir schließen, daß sich alle existierenden Körperfarben nicht nur mit Hilfe farbiger Lichter, sondern auch — und zwar ebenso gut — durch mechanische Mischung von drei passend gewählten Pigmenten nachbilden lassen. Die Erfahrung lehrt aber, daß bei Pigmentmischungen doch nicht jene strenge Gesetzmäßigkeit besteht, die man bei der Vereinigung farbiger Lichter stets beobachtet Die Ursache ist in der Unvollkommenheit der als Grund- -färben benutzten Pigmente zu suchen, denn diese sollen zwei Spektralzonen vollkommen reflektieren und die dritte völlig absorbieren, und das ist eine Forderung, der man Fig- 17. selbst mit den feurigen, reinen Teerfarbstoffen nicht ganz zu entsprechen vermag. Die Farbentafel gilt, streng genommen, nur für Pigmente, deren Absorptionsband stets eng begrenzt bleibt und das mit zu nehmender Farbstoffdichte die aus Fig. 17, I ersichtliche Verstärkung erfährt. Alle uns zur Verfügung stehenden blaugrünen Farbstoffe zeigen aber die in Fig. 17, II dargestellte Charakteristik. Schon bei geringer Farbstoffdichte reicht das Absorptionsband etwas in die grüne Zone, und nimmt die Dichte zu, so breitet