Wie ersichtlich, entsteht durch Addition der absor bierten Strahlen eine Farbe, die einem schwärzlichen Gelb entspricht, weil die rote und grüne Zone gleichmäßig und. halb so gedeckt sind, als die blaue. Das Farbendreieck zeigt weiter, daß man durch Mischen eines grünen und blauen Farbstoffes auch nur ein sehr schwärzliches Blaugrün zu erzielen vermag, das sich von reinem Blaugrün gewisser Teerfarbstoffe ebenso unterscheidet, wie die Rotgrünmischung vom reinen Gelb. Ganz ähnliche Verhältnisse bestehen auch bei der Ver einigung von Blau mit Rot, wobei auch nur ein sehr unreines, schwärzliches Purpurrot entsteht. Das Innere des Farbendreieckes ist, wie erwähnt, von schwärzlichen Nuancen ausgefüllt, und in B liegt z. B. jenes unreiner grünstichige Blau, das als Pariser- oder Miloriblau be zeichnet wird. Mischt man dieses Blau mit Gelb, so ent steht das in G liegende, schwärzliche Grün, das in der Technik als „Seidengrün“ bekannt ist, und das sich aus 2 Teilen Reingrün 3 Teilen Schwarz nachbilden läßt. Das Farbendreieck berücksichtigt vollkommen alle aus der Erfahrung bekannten Erscheinungen beim Mischen von Pigmenten, was bei einer kreisförmigen Farbentafel nicht der Fall ist. Im Farbenkreis liegen alle satten und reinen Körperfarben gleich weit von Schwarz, und es müßte daher Zinnoberrot — Grün ein Gelb geben, das ebenso rein ist, wie das aus Purpur — Gelb entstehende Zinn oberrot. Das widerspricht direkt den Tatsachen und daher ist die kreisförmige Farbentafel auch für Farbstoff mischungen unbrauchbar. Dr. L. Pfaundler 1) hat gezeigt, daß eine kreisförmige Anordnung der Spektralfarben für die Beantwortung von physiologischen Fragen und solchen der Farbenphotographie nicht brauchbar ist, denn eine derartige Darstellung trägt i) Jahrbuch f. Photographie u. Reproduktionstechnik 1910.