— 69 — Dieses ungleiche Verhalten roter, grüner und blauer transparenter Schichten ist ganz allgemein und wird durch die eigentümliche Form der Absorptionsspektren bedingt. Gegen das blaue Ende des Spektrums zeigen nämlich alle Absorptionskurven (wie schon S. 39 einen flachen, in einen gleichmäßigen Schatten verlaufenden Abfall, während sie sich von der roten oder grünen Zone oft steil und ganz unvermittelt abheben. Wenn man daher die von den drei Schichten (Fig. 16) durchgelassenen Lichter vereint, indem man sie z. B. übereinander auf eine weiße Wand projiziert, so erhält man kein Weiß, sondern ein weißliches Rot. Sollen sich die von einer roten, grünen und blauen Schichtdurchgelassenen Strahlen zu Weiß vereinen, so muß man das Rot auf etwa die halbe Helligkeit ab schwächen, was sich durch Vorschalten einer grauen Glasplatte, oder auch dadurch erzielen läßt, daß man die Rotschicht durch Erhöhung der Farb stoffdichte schwärzlich macht. Statt das Rot zu verdichten, kann man auch, um das gewünschte zustellen, die Dichte der grünen u passend herabsetzen, also statt der sattgefärbten Schichten solche von weißlicher Färbung wählen. Es erscheint wohl eigentümlich, daß man ein weißliches Grün und Blau benutzen muß, um den Überschuß an Rot zu neutrali sieren, doch ergibt sich durch einfache Überlegung leicht die Richtigkeit dieser Anschauung. Würde man nämlich die Grünschicht dichter wählen, so würde ihr Absorptions ¬ besprochen wurde) Fig. 16. Gleichgewicht her- id blauen Schicht