56 man bei der mechanischen Vereinigung farbiger Körper erhält. Überzieht man eine weiße Fläche mit einem Farb stoff, so nimmt man ihr die Fähigkeit, gewisse Strahlen gattungen zu reflektieren, und aus diesem Grunde erscheint sie eben gefärbt. Legt man über die so gefärbte Fläche eine zweite transparente Farbstoffschicht, so absorbiert diese einen Teil der früher reflektierten Strahlen, wodurch der Farbenton eine Veränderung erfährt, und, da die Gesamtmenge der in unser Auge gelangenden Lichtstrahlen verringert wurde, so wird auch die Helligkeit der Fläche herabgesetzt. Legt man auf weißes Papier eine Eosinschicht, so absorbiert diese die grünen Strahlen, das Papier erscheint daher rot, weil Weiß — Grün = Rot ist. Überzieht man das so gefärbte rote Papier mit einem gelben Farbstoff, der die blauen Strahlen absorbiert, so wird es orange, weil Weiß — Grün — Blau = Orange ist. In gleicher Weise entzieht jede weitere Farbstoff schicht immer neue Strahlengattungen und wirkt so auf den Farbenton verändernd und gleichzeitig lichtentziehend, also verdunkelnd. Bei einer genügenden Zahl von passend gewählten Farbschichten wird also gar kein Licht mehr reflektiert, die Fläche erscheint schwarz. Ganz analog verhalten sich auch die Farbstoffe, wenn man sie nicht schichtweise übereinander legt, sondern vor dem Aufträgen mischt: durch die einzelnen Farbstoff teilchen werden gewisse Strahlengattungen des weißen Lichtes zurückgehalten, und nur jene gelangen zur Reflexion, die von keinem der beiden Farbstoffe absorbiert wurden. Die gleiche Erscheinung tritt endlich auch beim Mischen gefärbter Flüssigkeiten oder beim Übereinanderlegen farbiger Gläser ein.