45 Wird aber die Farbe aus den drei Spektralzonen auf gebaut, so zeigt sie die Zusammensetzung I, und durch einen Kreiselversuch läßt sich zeigen, daß diese Differenz fast gar nicht wahrnehmbar ist. Wenn man nämlich die beiden Farben am Kreisel bildet, so müssen für (I) 20° Rot -|- 140° Grün — 200° Blau, und „ (II) 16 0 Rot — 140 0 Grün — 204 0 Blau benutzt werden, und man sieht dann, daß sich die beiden Mischungen gar nicht voneinander unterscheiden. In gleicher Weise ergeben sich für eine mit Rose bengale schwach gefärbte Folie die Zahlen: (I) 42 Rot 23 Grün -|- 35 Blau, (II) 41 Rot -j- 23 Grün —.36 Blau, und bei starker Färbung: (I) 74 Rot — 0 Grün — 26 Blau, (II) 74 Rot — 1 Grün — 25 Blau. Allerdings sind die Differenzen in der Zusammen setzung der Farben tatsächlich etwas größer, als sie so gefunden werden, denn die beiden Hälften der spektralen Hauptzonen wurden als homogen gefärbt betrachtet, was wieder einen allerdings nicht sehr bedeutenden Fehler involviert. Wenn aber auch die Unterschiede zwischen beiden Farben etwas größer sind, so ist das ziemlich belanglos, da auch doppelt so große Differenzen wie die oben ermittelten kaum wahrgenommen werden. Diese Erwägungen dürften zeigen, daß es tatsächlich zulässig ist, die drei Spektralzonen als die Elemente aller Körperfarben zu betrachten. Graphische Darstellung der Körperfarben. Auf Grund dieser Annahme ergibt sich die aus Fig. 8 ersichtliche schematische Darstellung der Körperfarben, aus der sich zahlreiche Eigentümlichkeiten derselben, insbesondere ihr Verhalten bei gegenseitiger Mischung, entnehmen lassen. Die mit r, g und b bezeichneten Strecken stellen die qualitativ unveränderlich gedachten roten, grünen und